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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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mich freundlich an. „Eure Mutter war eine gute Frau.“
    „Das stimmt“, sagte ich.
    „Wir werden umgehend nach England aufbrechen. Es findet eine Trauerfeier statt.“
    „Verstehe.“
    „Wenn Ihr … irgendetwas braucht, dann zögert bitte nicht, danach zu fragen.“
    „Danke.“
    „Jetzt ist der Orden Eure Familie, Haytham. Ihr könnt mit jedem Anliegen zu uns kommen.“
    „Danke.“
    Er räusperte sich unbehaglich. „Und wenn Ihr … nun, Ihr wisst schon, wenn Ihr reden wollt, dann bin ich für Euch da.“
    Diese Vorstellung brachte mich fast zum Lächeln. „Danke, Reginald, aber ich muss nicht reden.“
    „Wie Ihr wünscht.“
    Wir schwiegen lange.
    Er wandte den Blick ab. „Habt Ihr es geschafft?“
    „Juan Vedomir ist tot, wenn Ihr das meint.“
    „Und Ihr habt sein Tagebuch?“
    „Ich fürchte nicht.“
    Seine Gesichtszüge entgleisten kurz, dann wurden sie hart. Sehr hart. Ich hatte diesen Ausdruck an ihm schon gesehen, in einem unbedachten Augenblick seinerseits.
    „Was?“, fragte er einfach nur.
    „Ich sollte ihn wegen des Verrats an unserer Sache töten, oder?“, entgegnete ich.
    „Allerdings …“, antwortete Reginald vorsichtig.
    „Wozu brauchte ich dann sein Tagebuch?“
    „Es enthält seine Aufzeichnungen. Sie sind für uns von Interesse.“
    „Warum?“, fragte ich.
    „Haytham, ich hatte Grund zu der Annahme, dass Juan Vedomirs Verrat noch über seine Abweichung von der unserer Lehre hinausging. Ich glaube, er könnte sogar mit den Assassinen zusammengearbeitet haben. Nun sagt mir bitte die Wahrheit, habt Ihr sein Tagebuch?“
    Ich zog es aus meiner Tasche, gab es ihm, und er trat neben einen der Kandelaber, schlug das Buch auf, blätterte es schnell durch und schlug es wieder zu.
    „Und habt Ihr es gelesen?“, fragte er mich.
    „Es ist verschlüsselt geschrieben“, erwiderte ich.
    „Aber nicht alles“, bemerkte er beiläufig.
    Ich nickte. „Ja … ja, Ihr habt recht, es enthielt einige Absätze, die ich entziffern konnte. Seine … Gedanken über das Leben. Interessanter Lesestoff. Besonders faszinierend fand ich, wie sehr Juan Vedomirs Philosophie mit dem übereinstimmt, was mir mein Vater einst beibrachte.“
    „Das ist durchaus möglich.“
    „Und doch habt Ihr mich beauftragt, ihn umzubringen?“
    „Ich habe Euch beauftragt, einen Verräter am Orden zu töten. Das ist etwas ganz anderes. Natürlich wusste ich, dass Euer Vater in vielen, wenn nicht sogar in allen Punkten, was die Lehre des Ordens betrifft, anderer Meinung war als ich, aber das lag daran, dass er sich dem Orden nicht verschrieben hatte. Dass er kein Templer war, tat meinem Respekt für ihn jedoch keinen Abbruch.“
    Ich sah ihn an und fragte mich, ob es falsch von mir gewesen war, an ihm zu zweifeln. „Warum ist dieses Buch dann von Interesse?“
    „Nicht wegen Vedomirs Lebensanschauungen, das steht fest.“ Reginald lächelte. „Wie Ihr schon sagt, sie ähneln sehr denen Eures Vaters, und wir wissen beide, wie wir dazu stehen. Nein, es sind die verschlüsselten Passagen, die mich interessieren und die, wenn ich recht habe, Einzelheiten über den Bewahrer eines Schlüssels enthalten.“
    „Eines Schlüssels wofür?“
    „Alles zu seiner Zeit.“
    Ich gab einen enttäuschten Laut von mir.
    „Sobald ich das Tagebuch dechiffriert habe, Haytham“, versprach er mir. „Sobald wir, wenn ich recht habe, mit der nächsten Phase der Operation beginnen können.“
    „Und die wäre?“
    Er setzte zu einer Antwort an, aber ich sprach die Worte für ihn aus: „‚Alles zu seiner Zeit, Haytham‘, nicht wahr? Noch mehr Geheimnisse, Reginald?“
    Er fuhr auf. „Geheimnisse? Wirklich? Glaubt ihr das? Was habe ich getan, um mir Euer Misstrauen zu verdienen, Haytham – abgesehen davon, dass ich Euch unter meine Fittiche genommen, Euch in den Orden eingeführt und Euch ein Leben gegeben habe? Verzeiht mir, wenn ich Euch gelegentlich für undankbar halte, Sir.“
    „Aber es ist uns nie gelungen, Digweed zu finden, oder?“ Ich ließ mich nicht einschüchtern. „Es gab nie eine Lösegeldforderung für Jenny. Der Hauptgrund für den Überfall muss also Vaters Tod gewesen sein.“
    „Wir hofften , Digweed zu finden, Haytham. Mehr konnten wir nicht tun. Wir hofften , ihn zur Rechenschaft ziehen zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht, aber das heißt nicht, dass wir nachlässig gewesen wären. Darüber hinaus hatte ich auch die Pflicht, mich um Euch zu kümmern, Haytham, und diese Pflicht habe ich

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