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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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herausbekommen habt.“
    Er senkte den Blick. „Er sagte, es tue ihm leid, bevor er starb.“
    Mit einem wütenden Hieb meines Schwerts fegte ich einen Becher in den Kamin.
    „Das war alles? Nichts über die Nacht des Überfalls? Kein Grund? Keine Namen?“
    „Verdammt, Haytham, glaubt Ihr, ich hätte ihn getötet? Glaubt Ihr, ich hätte diesen weiten Weg auf mich genommen und alle meine anderen Pflichten vernachlässigt, nur um Digweed tot zu sehen? Ich war genauso erpicht darauf, ihn zu finden wie Ihr. Und ich wollte ihn lebend haben, genau wie Ihr.“
    Es war, als könnte ich spüren, wie mein ganzer Schädel sich verhärtete. „Das bezweifle ich stark“, spie ich hervor.
    „Und was ist mit dem anderen passiert?“, fragte Reginald.
    „Er ist gestorben.“
    Reginald setzte eine ironische Miene auf. „Ach so, ich verstehe. Und wessen Schuld war das?“
    Ich ging nicht darauf ein. „Der Killer? Braddock kennt ihn.“
    Reginald fuhr zurück. „Wirklich?“
    Ich hatte die Papiere eingesteckt, holte sie nun hervor und hielt sie Reginald hin. Sie waren zusammengeknüllt und sahen aus wie ein Kopf Blumenkohl. „Hier, seine Eintrittspapiere. Er gehört zu den Coldstream Guards und untersteht somit Braddocks Kommando.“
    „So könnt Ihr das nicht sagen, Haytham. Edwards Streitmacht umfasst fünfzehnhundert Mann, die aus allen Ecken des Landes kommen. Ich bin sicher, jeder einzelne dieser Männer hat eine unerfreuliche Vergangenheit, und ich bin auch sicher, dass Edward kaum etwas darüber weiß.“
    „Trotzdem ein seltsamer Zufall, findet Ihr nicht? Der Ladenbesitzer sagte, sie hätten beide die Uniform der britischen Armee getragen, und ich vermute, dass der Reiter, den wir gesehen haben, auf dem Weg zu ihnen ist. Sein Vorsprung beträgt … eine Stunde? Das ist nicht viel. Braddock hält sich in den Vereinigten Niederlanden auf, oder? Dorthin wird er unterwegs sein, zurück zu seinem General.“
    „Vorsicht, Haytham“, sagte Reginald. Ein stählerner Ausdruck trat in seine Augen und in seine Stimme. „Edward ist mein Freund.“
    „Ich habe ihn nie gemocht“, erklärte ich mit einer Spur kindischer Dreistigkeit.
    „Ach, papperlapapp!“, explodierte Reginald. „Ihr habt Euch Eure Meinung als Kind gebildet, weil Edward Euch nicht die Hochachtung zollte, die Ihr gewöhnt wart – weil er, wie ich hinzufügen möchte, sein Möglichstes tat, um die Mörder Eures Vaters ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Ich sag Euch eines, Haytham – Edward dient dem Orden, er ist ein guter, treuer Diener und Freund, und das war er schon immer.“
    Ich wandte mich ihm zu, und es lag mir auf der Zunge zu sagen: „Aber Vater war doch Assassine, oder?“ Aber ich verkniff es mir. Ein … Gefühl oder ein Instinkt – schwer zu sagen, was es war – bewegte mich dazu, diese Information für mich zu behalten.
    Reginald sah es mir an – er sah, wie sich die Worte geradezu in meiner Kehle stauten, und vielleicht sah er auch die Lüge in meinen Augen.
    „Der Mörder“, presste er hervor, „hat er überhaupt irgendetwas gesagt? Konntet Ihr ihm noch weitere Informationen abringen, bevor er starb?“
    „Nur so viel, wie Ihr von Digweed erfahren habt“, antwortete ich. In einer Ecke der Hütte stand ein Ofen und daneben ein Hackklotz, auf dem ich einen halben Laib Brot fand, den ich in meine Tasche steckte.
    „Was tut Ihr da?“, wollte Reginald wissen.
    „Ich packe für meinen Ritt allen Proviant ein, den ich finden kann, Reginald.“
    Es stand auch eine Schüssel mit Äpfeln da. Die brauchte ich für mein Pferd.
    „Ein trockener Laib Brot und ein paar Äpfel? Das reicht nicht, Haytham. Reitet wenigstens zurück zur Stadt, um Euch dort mit Proviant zu versorgen.“
    „Keine Zeit, Reginald. Und außerdem wird es ohnehin eine kurze Jagd. Er hat nur einen kleinen Vorsprung und weiß nicht, dass er verfolgt wird. Mit ein wenig Glück erwische ich ihn, bevor ich überhaupt Proviant brauche.“
    „Wir können uns unterwegs etwas zu essen beschaffen. Ich kann Euch helfen.“
    Aber ich unterbrach ihn. Ich würde allein gehen, erklärte ich, und bevor er mir widersprechen konnte, saß ich schon im Sattel und war unterwegs in die Richtung, in die der Mann mit den spitzen Ohren geritten war. Ich war zuversichtlich, dass ich ihn in Kürze einholen würde.
    Diese Hoffnung zerschlug sich. Ich ritt schnell, aber dann brach die Dunkelheit an, und es war zu gefährlich, um den Weg fortzusetzen, außerdem riskierte ich, mein Pferd zu

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