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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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ein Alarmschrei laut, und binnen weniger Augenblicke flammten im Haus Lichter auf und Rebellen strömten mit flackernden Fackeln heraus. Im Laufen zogen sie Stiefel und Jacken an und warfen einander Schwerter und Musketen zu. Ich duckte mich, beobachtete und sah, wie die Torflügel einer Scheune aufgerissen wurden und zwei Männer von Hand einen Karren herauszerrten, der hoch mit Vorräten beladen war, während ein anderer mit vorgespanntem Pferd vorbeirumpelte.
    Jetzt brauchte sich niemand mehr leise zu verhalten, und das wussten auch die genuesischen Soldaten auf beiden Seiten des Hügels. Sie gaben ihr Ansinnen, den Hof leise zu stürmen, auf und stürmten brüllend den Hang herauf.
    Ich hatte einen Vorteil – ich befand mich bereits auf dem Hof, außerdem trug ich nicht die Uniform eines genuesischen Soldaten, und in dem Durcheinander konnte ich mich unter den umherrennenden Rebellen bewegen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
    Ich näherte mich dem Nebengebäude, in dem Lucio untergebracht war, und prallte fast mit ihm zusammen, als er herausjagte. Sein Haar war offen, doch abgesehen davon war er angezogen, und er rief einem anderen Mann zu, er solle sich zur Scheune begeben. Nicht weit entfernt sah ich den Assassinen, der sich gerade sein Gewand über die Brust zerrte und gleichzeitig sein Schwert zog. Zwei der genuesischen Angreifer kamen um die Ecke des Gebäudes, und der Assassine trat ihnen sofort entgegen, während er über die Schulter rief: „Lucio, lauft zur Scheune!“
    Ausgezeichnet. Genau das, was ich wollte: Der Assassine war abgelenkt.
    Da sah ich einen weiteren Soldaten auf das Plateau der Hügelkuppe rennen, sich dort hinknien, die Muskete heben und zielen. Lucio, eine Fackel in der Hand, war sein Ziel, aber der Soldat hatte keine Chance zu schießen, denn da war ich auch schon bei ihm und stürzte mich auf ihn, ehe er mich auch nur sah. Er stieß einen kurzen erstickten Schrei aus, als ich mein Schwert bis zum Heft in seinen Nacken stieß.
    „Lucio!“, brüllte ich und drückte zugleich gegen den Abzugsfinger des Mannes, damit die Muskete sich entlud, allerdings in die Luft und ohne Schaden anzurichten. Lucio blieb stehen, beschirmte seine Augen und ließ den Blick über den Hof schweifen, wo ich den schlaffen Leichnam des Soldaten so auffällig fortschleuderte, dass er es sehen musste. Lucios Begleiter lief weiter, und genau das hatte ich gewollt. In einiger Entfernung kämpfte der Assassine immer noch, und für eine Sekunde bewunderte ich seine Fähigkeit, die beiden Männer gleichzeitig abzuwehren.
    „Danke!“, rief Lucio.
    „Wartet“, gab ich zurück. „Wir müssen hier weg, bevor der Hof überrannt wird.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich muss zum Karren“, rief er. „Aber ich danke Euch noch einmal, mein Freund.“ Dann drehte er sich um und hetzte davon.
    Verdammt , fluchte ich im Stillen und lief ebenfalls in Richtung der Scheune, parallel zu Lucio, aber im Schatten, damit er mich nicht sehen konnte. Rechts von mir nahm ich einen genuesischen Angreifer wahr, der gerade den Hang heraufgekommen war und auf den Hof laufen wollte, so nah, dass ich sehen konnte, wie seine Augen groß wurden, als sich unsere Blicke trafen. Bevor er reagieren konnte, hatte ich seinen Arm gepackt, drehte mich und stieß mein Schwert dicht über der Brust in seine Achsel. Dann ließ ich ihn los, und er fiel rücklings und schreiend auf den Felsboden, wobei ich mir noch rasch seine Fackel schnappte, ehe ich weiterlief. Ich hielt mich parallel zu Lucio, vergewisserte mich, dass er außer Gefahr war. Kurz vor ihm erreichte ich die Scheune und konnte im Vorbeilaufen aus dem Schatten heraus durch das offene Tor hineinschauen, wo zwei Rebellen ein Pferd vor den Karren spannten, während zwei weitere Wache standen. Einer von ihnen feuerte seine Muskete ab, der andere lud nach und kniete sich dann hin, um zu schießen. Ich rannte weiter und dann dicht an die Scheunenwand heran, wo ich auf einen genuesischen Soldaten stieß, der sich gerade durch eine Seitentür Einlass verschaffen wollte. Ich rammte ihm das Schwert von unten her in den Leib. Auf die Klinge gespießt, wand er sich eine Sekunde lang vor Pein, und ich stieß ihn vor mir durch die Tür, warf die brennende Fackel hinten auf den Karren und blieb selbst im Dunkeln zurück.
    „Auf sie!“, rief ich und wie ich hoffte im Tonfall und mit dem Akzent eines genuesischen Soldaten. „Schnappt euch den Rebellenabschaum!“
    Dann: „Der Karren brennt!“

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