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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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antwortete er. „Eine Waffe vielleicht oder etwas, das für uns noch fremd ist, dessen Beschaffenheit und Zweck wir noch nicht begreifen können. Es könnte all das sein – oder nichts von all dem. Diese Vorläufer und Wegbereiter sind uns immer noch ein Rätsel. In einem Punkt bin ich mir jedoch sicher – was immer sich hinter diesen Toren befinden mag, wird sich für uns als großer Segen erweisen.“
    „Oder für unsere Feinde“, fügte ich hinzu, „falls sie es vor uns finden.“
    Reginald lächelte. Fing ich endlich an zu glauben?
    „Das wird nicht geschehen. Dafür werdet Ihr sorgen.“
    Miko war gestorben, weil er einen anderen Weg hatte finden wollen. Was hatte er damit gemeint? Eine Übereinkunft zwischen Assassinen und Templern? Meine Gedanken schweiften ab und hin zu meinem Vater.
    „Ich nehme an, Ihr wisst, wo sich dieses Lagerhaus befindet?“, fragte ich nach kurzem Schweigen.
    „Mr Harrison?“, sagte Reginald, und John trat mit einer Karte vor, die er ausbreitete.
    „Wie weit seid Ihr mit Euren Berechnungen?“, fragte Reginald, während John mit dem Finger einen Kreis auf die Karte malte, in dem, wie ich sah, als ich mich vorbeugte, New York und Massachusetts lagen.
    „Ich glaube, das Lagerhaus befindet sich irgendwo in dieser Gegend“, erklärte er.
    „Das ist ein ziemlich großes Gebiet“, gab ich zu bedenken.
    „Tut mir leid. Ich wünschte, ich könnte genauer …“
    „Ist schon gut“, warf Reginald ein. „Für den Anfang genügt das. Und darum haben wir Euch hergerufen, Master Kenway. Wir möchten, dass Ihr nach Amerika reist, das Lagerhaus findet und in Euren Besitz bringt, was darin aufbewahrt wird.“
    „Ich stehe ganz zu Eurer Verfügung“, sagte ich. Insgeheim verfluchte ich ihn jedoch und wünschte, sie würden mich in Ruhe lassen, damit ich meine eigenen Ermittlungen fortsetzen könnte. Dann ergänzte ich: „Eine solche Aufgabe dieser Größenordnung kann ich allerdings kaum allein in Angriff nehmen.“
    „Natürlich nicht“, pflichtete Reginald bei und reichte mir ein Blatt Papier. „Hier habt Ihr die Namen von fünf Männern, die unseren Zielen wohlwollend gegenüberstehen. Jeder von ihnen kann Euch auf seine ganz eigene Art bei der Erfüllung Eurer Aufgabe behilflich sein. Mit ihnen an Eurer Seite wird es Euch an nichts mangeln.“
    „Nun, dann mache ich mich am besten gleich auf den Weg“, sagte ich.
    „Ich wusste, dass wir auf Euch bauen können. Wir haben für Euch eine Überfahrt nach Boston gebucht. Euer Schiff läuft bei Tagesanbruch aus. Geht hin, Haytham – und macht uns Ehre.“

8. Juli 1754
    I
    Boston funkelte in der Sonne, kreischende Möwen kreisten über uns, die Wellen brachen sich hörbar an der Hafenmauer, und die Laufplanke schlug wie eine Trommel, als wir von Bord der Providence gingen, müde und orientierungslos nach über einem Monat auf See, aber auch wie ermattet vor Freude darüber, endlich wieder Land erreicht zu haben. Ich blieb stehen, als die Matrosen einer neben uns liegenden Fregatte mit donnerndem Rumpeln Fässer vorbeirollten, und mein Blick schweifte vom glitzernd grünen Ozean, wo die Masten der Kriegsschiffe der königlichen Marine, der Jachten und Fregatten sanft hin- und herschwankten, zum Dock und zu den breiten Steinstufen, die von den Piers und Landungsstegen ins Hafengedränge führten, ein Gewirr aus Rotröcken, Händlern und Seeleuten, und dann über den Hafen hinweg zur Stadt selbst, wo sich die aufragenden Kirchtürme und markanten Ziegelbauten jedem Versuch einer Ordnung zu widersetzen schienen, als wären sie von göttlicher Hand einfach über die Hügelflanke gestreut worden. Und überall flatterten Unionsflaggen sanft im Wind, um Besucher daran zu erinnern – sollten sie es vergessen haben –, dass die Engländer dort waren.
    Die Überfahrt von England nach Amerika war, gelinde gesagt, ereignisreich gewesen. Ich hatte mir Freunde und Feinde gemacht, einen Anschlag auf mein Leben überstanden. Dahinter hatten zweifellos Assassinen gesteckt, die den Mord im Opernhaus rächen und sich das Amulett zurückholen wollten.
    Den anderen Passagieren und der Mannschaft des Schiffes gab ich Rätsel auf. Einige hielten mich für einen Gelehrten. Meinem neuen Bekannten, James Fairweather, erzählte ich, dass ich „Probleme löse“ und nach Amerika reiste, um mir anzusehen, wie das Leben dort sei, was das Empire erhalten und was es abgestoßen habe, welche Veränderungen die britische Herrschaft nach sich gezogen

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