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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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der Widerständler, der auch als Kornlager diente. Beim Eintreten hatte Altaïr vorsichtig gerufen, aber nichts gehört außer dem Rascheln von Mäusen und dem Straßenlärm in der Ferne. Dann war ein Mann zwischen den Getreidesäcken aufgetaucht. Er hatte einen dunklen Bart und wachsame, ebenso dunkle Augen und stellte sich als Barnabas vor. Als Altaïr ihn fragte, ob es in dem Gebäude einen Raum gebe, der sich als Zelle nutzen ließe, lächelte er unterwürfig und versicherte ihm, dass ein solcher Raum natürlich vorhanden sei, doch dann schien er sich auf einmal doch nicht mehr so sicher zu sein und ging erst zu einer Tür, die er auf- und wieder zumachte, und dann zu einer zweiten, durch die er spähte, bevor er erklärte, dass die Trockenkammer über einen umgitterten Bereich verfüge, der als Zelle dienen könne.
    „Ich bin Armand Bouchart gefolgt“, sagte Altaïr kurz darauf zu Barnabas, als sie sich im Lagerraum auf Getreidesäcken gegenübersaßen.
    „Ach? Bouchart ist in Kyrenia?“, wunderte sich der Widerständler. „Wahrscheinlich sucht er seine Gefangenen in Buffavento auf.“
    „Ist das eine in der Nähe liegende Festung?“
    „Eine Burg, ja. Sie war früher der Sitz einer reichen zypriotischen Adeligen, bis die Templer den Besitz der Dame beschlagnahmten.“
    Altaïr schüttelte den Kopf über die Gier der Templer. „Könnt Ihr mich dorthinbringen?“
    „Oh, ich kann sogar mehr als nur das für Euch tun. Ich kann Euch in die Burg bringen, ohne dass die Wachen auch nur mit der Wimper zucken. Aber dafür müsst Ihr zuerst etwas für mich tun. Für den Widerstand.“
    „Damit habe ich gerechnet“, erwiderte Altaïr. „Worum geht es?“
    „Es gibt einen Verräter in unserer Mitte“, antwortete Barnabas düster.
    Der Verräter war ein Kaufmann namens Jonas, und nachdem Barnabas ihn mit den nötigen Informationen versorgt hatte, spürte Altaïr diesen Jonas in einem Amphitheater in der Stadtmitte auf. Laut Barnabas spielte Jonas den Templern Geheimnisse zu. Altaïr beobachtete ihn eine Weile. Er traf sich mit anderen Händlern und machte ganz den Anschein eines gewöhnlichen Geschäftsmanns. Als er sich dann zum Gehen wandte, folgte ihm der Assassine vom Amphitheater in die Seitenstraßen, wobei ihm auffiel, dass der Kaufmann allmählich Verdacht zu schöpfen schien. Immer öfter warf er einen Blick hinter sich, wo er Altaïr sah, und der Blick seiner Augen wurde mit jedem Mal wilder und angsterfüllter. Dann fing er plötzlich an zu rennen, und Altaïr setzte ihm nach. Als Jonas in eine Gasse abbog, lief Altaïr schneller, um sein Opfer nicht aus den Augen zu verlieren.
    Doch die Gasse lag bereits leer vor ihm.
    Altaïr blieb stehen, schaute nach hinten, um sich zu vergewissern, dass er nicht beobachtet wurde, dann, klick , fuhr er seine Klinge aus. Er ging zwei Schritte vor, bis er sich auf einer Höhe mit einem großen, wackligen Kistenstapel befand, der leicht schaukelte. Er beugte sich ein wenig vor, dann stieß er seine Klinge durch eine der Kisten. Das Holz splitterte, ein Schrei erklang. Der Stapel stürzte auf Altaïr herab. Er riss schützend die Arme hoch und fiel fast hin.
    Doch er blieb stehen. Und als die Kisten um ihn herum zur Ruhe kamen, entspannte er sich und blickte an seinem vorgestreckten Arm entlang, wo Jonas von seiner Klinge festgenagelt wurde. Blut rann zäh aus der Wunde im Hals des Mannes. Immer noch in der gebückten Haltung, die er eingenommen hatte, um sich zu verstecken, gab der Kaufmann eine armselige Figur ab. Und obgleich Altaïr wusste, dass Jonas ein Verräter war und dass die Informationen, die er den Templern gab, zweifellos dazu geführt hatten, dass Mitglieder des Widerstands getötet, gefangen genommen und gefoltert worden waren, tat ihm der Mann leid; so sehr, dass er die Klinge behutsam herauszog und die zersplitterten Kistenreste beiseiteschob, damit er Jonas niederlegen und sich über ihn beugen konnte.
    Blut quoll aus der Halsverletzung. „Was soll das?“, schnaufte Jonas. „Ein Assassine? Hat jetzt auch Salah Al’din ein Auge auf das arme Zypern geworfen?“
    „Die Assassinen stehen nicht mit den Sarazenen im Bunde. Wir kümmern uns nur um unsere eigenen Angelegenheiten.“
    Jonas hustete. Seine blutverschmierten Zähne waren zu sehen. „Wie dem auch sei, die Kunde von Eurer Anwesenheit hat sich weit verbreitet. Der Bulle hat ein Kopfgeld auf Euch ausgesetzt  … und auf Eure Begleiterin.“
    Altaïr sah, wie das Leben aus dem Mann

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