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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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schon voller Vorfreude die Hände.
    Altaïr folgte der Sänfte, erkletterte die Mauer eines nahen Gebäudes, dann nahm er den Weg über die Dächer, sprang von einem zum anderen und folgte der Route der Sänfte, die unter ihm durch die Straßen getragen wurde. Als die Träger sich dem Burgtor näherten, wartete er geduckt ab. Dann passte er genau den richtigen Augenblick ab und sprang auf das Dach der Sänfte hinab.
    Wump.
    Ein Ruck ging durch den Palankin, als die Träger das neu hinzugekommene Gewicht abfingen. Altaïr hatte darauf gesetzt, dass sie zu viel Angst haben würden, um auch nur nach oben zu schauen, und er behielt recht. Sie balancierten das zusätzliche Gewicht einfach aus und marschierten weiter. Und wenn die Kurtisanen im Innern der Sänfte etwas gemerkt hatten, ließen auch sie sich nichts anmerken. Die Prozession passierte das Tor, ohne aufgehalten zu werden, und erreichte einen Hof. Altaïr schaute sich um. Auf den Wehrgängen sah er Bogenschützen. Jetzt musste er gleich entdeckt werden. Er sprang von der Sänfte, versteckte sich hinter einer niedrigen Mauer und beobachtete, wie Maria aus dem Palankin geholt und fortgebracht wurde. Durch eine schmale Tür verließ sie den Hof.
    Altaïr kletterte auf das Dach eines Nebengebäudes. Um hineinzugelangen, würde er den langen Weg außen herum nehmen müssen. Aber eines wusste er  – nun, da er sie gefunden hatte, würde er sie nicht noch einmal verlieren.

45
    Maria wurde auf einen großen, glühend heißen Balkon gedrängt, um dem Herrn über die Burg St. Hilarion vorgeführt zu werden. Oder einem von ihnen jedenfalls.
    Altaïr hatte nicht gewusst, dass Shalim einen Zwillingsbruder namens Shahar hatte. Und es war Shahar gewesen, dessen Rede über die Güte Armand Boucharts Altaïr beigewohnt hatte. Das hätte die Frage des Assassinen, wie ein Mann, der den ganzen Abend gesoffen und herumgehurt hatte, am nächsten Tag so frisch aussehen konnte, natürlich beantwortet.
    Maria hingegen wusste davon, und obwohl sie gleich aussahen, konnte sie die Zwillingsbrüder auch auseinanderhalten. Shalim hatte dunkle Augen, und man sah ihm seine ausschweifende Lebensart an, während Shahar jünger wirkte. Auf ihn ging sie jetzt zu. Er wandte sich zu ihr um, sein Gesicht hellte sich auf, und er lächelte ihr entgegen, als sie sich ihm in ihrer Kurtisanenkleidung näherte, in der sie jedermanns Blicke auf sich gezogen hätte.
    „Ich hatte nicht erwartet, dich wiederzusehen.“ Er grinste. „Wie kann ich dir behilflich sein, du kleine schlaue Katze?“
    Er ging an ihr vorbei und wieder hinein.
    „Ich bin nicht hier, um mir schmeicheln zu lassen“, entgegnete Maria, obschon sie diesen Eindruck durchaus erweckte. „Ich verlange Antworten.“
    Sie blieb ihm auf den Fersen, und als sie das Vestibül erreichten, beäugte er sie, verwirrt zwar, aber auch lüstern. Sie ignorierte seinen Blick. Sie wollte mit eigenen Ohren hören, was Altaïr ihr gesagt hatte.
    „Ach?“, meinte Shahar.
    „Ist es wahr, was ich gehört habe?“, drängte sie. „Wollen die Templer den Apfel, den Edensplitter, für finstere Zwecke einsetzen? Wollen sie die Menschen damit nicht erleuchten, sondern unterdrücken?“
    Er lächelte nachsichtig, als müsse er einem zwar niedlichen, aber einfältigen Kind etwas darlegen. „Die Menschen sind verwirrt, Maria. Sie sind Lämmer, die darum betteln, geführt zu werden. Und das ist es, was wir ihnen bieten  – ein einfaches Leben ohne Sorgen.“
    „Aber unser Orden wurde gegründet, um die Menschen zu beschützen“, beharrte sie, „nicht um sie ihrer Freiheit zu berauben.“
    Shahar verzog die Lippen. „Die Templer scheren sich nicht um Freiheit, Maria. Wir trachten nach Ordnung, sonst nichts.“
    Er ging auf sie zu. Sie wich einen Schritt zurück. „Ordnung? Oder Versklavung?“
    Seine Stimme hatte einen dunkleren Ton angenommen, als er erwiderte: „Du kannst es nennen, wie du willst, meine Liebe  … “
    Er griff nach ihr, doch seine Absichten  – aus denen er keinen Hehl machte  – wurden von Altaïr durchkreuzt, der in den Raum platzte. Shahar wirbelte herum und brüllte: „Assassine!“
    Er packte Maria an den Schultern und schleuderte sie so heftig zu Boden, dass sie schmerzhaft hinschlug. Auch dafür wollte Altaïr den Kerl büßen lassen.
    „Verzeiht, Shalim, aber ich habe vergessen, vorher anzuklopfen“, sagte er.
    Shahar grinste. „Ihr sucht also nach Shalim? Ich bin sicher, mein Bruder wird sich gern zu uns

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