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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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war, er trug das rote Kreuz der Kreuzfahrer und stand mit leicht gespreizten Beinen da, die Hände in die Hüften gestemmt, von Kopf bis Fuß ganz der siegreiche Held.
    Der Ritter wies auf Alexanders Leichnam. Sein Ton war höhnisch. „Ein Freund von Euch?“
    Altaïr hoffte, dem Ritter seinen Spott schon bald heimzahlen zu können. Jetzt bewegte sich der Mann ein wenig, und Altaïr konnte ihn endlich deutlich sehen. Es war der Spion. Der Mann, der sich in Kyrenia als Barnabas ausgegeben hatte und wahrscheinlich für die Ermordung des echten Barnabas verantwortlich war. Ein weiterer guter Mann, der nun tot war. Altaïr wollte ihn auch dafür zur Rechenschaft ziehen. Er ballte die Fäuste, seine Wangenmuskeln zuckten. Erst einmal befand er sich dem Spion gegenüber jedoch im Nachteil.
    „He!“, rief er zu dem Mann hinauf. „Ich habe Euren Namen nicht verstanden!“
    „Wie habt Ihr mich in Kyrenia noch gleich genannt?“ Der Ritter, der Spion , lachte leise. „Ach ja, Barnabas, nicht wahr?“
    Plötzlich erklang ein lauter Ruf. Altaïr drehte sich um und sah eine Gruppe von Bürgern den Hof betreten. Er war in die Falle gelockt worden. Der Spion hatte Stimmung gegen ihn gemacht. Jetzt schob man ihm den Mord an Alexander in die Schuhe. Die Ankunft des wütenden Mobs erfolgte genau im richtigen Moment. Es war eine Falle, und er war geradewegs hineingetappt, obwohl seine innere Stimme ihm zur Vorsicht geraten hatte.
    Er verfluchte sich einmal mehr und schaute sich um. Die Sandsteinmauern ragten über ihm empor. Eine Treppe führte zu den Wehrgängen hinauf, aber dort oben stand der Spion, der von Ohr zu Ohr grinste und das Schauspiel genoss, das sich unten anbahnte, als die Bürger auf Altaïr zurannten, ihr Blut in Wallung, das Verlangen nach Rache und Gerechtigkeit wie loderndes Feuer in ihren Augen.
    „Da ist der Verräter!“
    „Knüpft ihn auf!“
    „Du wirst für deine Verbrechen bezahlen!“
    Altaïr wich nicht zurück. Im ersten Moment wollte er nach seinem Schwert greifen, aber er verbat es sich  – er konnte keinen harmlosen Bürger töten. Wenn er das täte, machte er alles Vertrauen, das sie in den Widerstand oder die Assassinen setzten, auf einen Schlag zunichte. Er konnte nichts weiter tun, als seine Unschuld zu beteuern. Aber die Leute ließen nicht vernünftig mit sich reden. Verzweifelt suchte Altaïr nach einer Lösung.
    Und er fand sie.
    Der Apfel!
    Es war fast so, als riefe das Artefakt nach ihm. Plötzlich fiel ihm ein, dass er es in seinem Rucksack bei sich trug, und er holte den Apfel heraus und hielt ihn so, dass er auf die Meute wies.
    Er hatte keine Ahnung, was er damit zu tun versuchte, und er wusste auch nicht, was passieren würde. Er spürte nur, dass der Apfel seinen Befehlen gehorchen und dass er seine Absichten verstehen würde. Es war allerdings nur ein Gefühl. Ein Instinkt.
    Aber es klappte. Der Apfel pulsierte und leuchtete in seinen Händen. Er strahlte ein seltsam durchscheinendes Licht aus, das sich um die Menge zu legen schien, die sich sofort friedlich zeigte und auf der Stelle erstarrte. Altaïr sah, wie der Templerspion erschrocken zusammenzuckte. Für einen Augenblick fühlte er sich allmächtig, und in diesem Moment wurden ihm nicht nur der verführerische Reiz des Apfels und die gottähnliche Kraft, die er verlieh, bewusst, sondern auch die furchtbare Gefahr, die der Edensplitter darstellte  – zum einen natürlich in den Händen von Menschen, die ihn zum Bösen nutzen wollten, aber auch in seinen eigenen. Denn nicht einmal er war gegen diese Versuchung gefeit. Er benutzte ihn jetzt, ja, aber er flehte sich selbst an, ihn nie wieder einzusetzen, zumindest nicht für solche Zwecke.
    Dann richtete er das Wort an die Menge.
    „Armand Bouchart ist der Mann, der für euer Elend verantwortlich ist“, rief er. „Er warb diesen Mann an, um die Widerständler aufzuhetzen. Geht fort von hier und ruft eure Leute zusammen. Zypern wird wieder euch gehören.“
    Einen Moment lang fragte er sich, ob es funktioniert hatte oder nicht. Würde der wütende Mob ihn immer noch lynchen wollen, sobald er den Apfel senkte? Er machte die Probe aufs Exempel  – und die Menge stürzte sich nicht auf ihn. Seine Worte hatten sie gebannt, hatten sie überzeugt. Ohne Umschweife drehten sich die Leute um und verließen den Hof so schnell, wie sie gekommen waren, jedoch besänftigt, geradezu reumütig.
    Nun war der Hof wieder leer, und Altaïr betrachtete den Apfel in seiner Hand ein paar

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