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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Vater gewesen war, entpuppte sich als mein größter Feind. Der leiseste Anflug von Zweifel war alles, was er brauchte, um sich mit diesem Artefakt in meinen Geist zu stehlen. Aber ich bezwang seine Phantome, ich errang mein Selbstvertrauen zurück und habe ihn von dieser Welt geschickt.

46
    In Limassol hatte sich seit seinem vorigen Besuch nichts verändert  – es wimmelte von Tempelrittern und Soldaten, und die murrende Bevölkerung machte so weiter, als sei alles beim Alten; nur ihren Gesichtern war die Unzufriedenheit anzusehen, während sie ihrem Tagwerk nachgingen.
    Altaïr verlor keine Zeit, machte den neuen Unterschlupf des Widerstands ausfindig, ein aufgegebenes Lagerhaus, und betrat es in dem festen Entschluss, Alexander auf den Kopf zuzusagen, was er aus dem Gespräch zwischen Bouchart und Shalim erfahren hatte. Als er das Gebäude betrat, war es allerdings Alexander, der seinerseits auf ihn losging.
    „Fort mit Euch, Verräter“, rief er. „Ihr habt den Widerstand hintergangen und uns verkauft. Habt Ihr von Anfang an mit Bouchart gemeinsame Sache gemacht?“
    Altaïr war auf eine Auseinandersetzung mit Alexander vorbereitet gewesen, vielleicht sogar auf einen Kampf, doch der Anblick des Widerständlers in dieser Verfassung beruhigte ihn, weil er ihn zu dem Schluss führte, dass er das Ganze falsch verstanden hatte. Nichtsdestotrotz blieb er vorsichtig.
    „Ich wollte Euch gerade dasselbe fragen, Alexander. Ich habe gehört, wie Bouchart Euren Namen erwähnte. Er hat Euch etwas geschickt, nicht wahr?“
    Alexander nickte mit schmalen Augen. Das Versteck war spärlich möbliert, aber es gab einen niedrigen Tisch, und darauf stand der kleine Sack, den Bouchart Shalim in Kyrenia in die Hand gedrückt hatte.
    „Ja“, bestätigte Alexander, „den Kopf des armen Barnabas hat er mir in einem Rupfensack geschickt.“
    Altaïr trat an den Tisch. Er zog an der Schnur, die den Sack zuhielt, und der raue Stoff rutschte nach unten und gab den Kopf eines Enthaupteten frei, aber  …
    „Das war nicht der Mann, dem ich in Kyrenia begegnete“, sagte Altaïr, während er bedauernd den abgetrennten Kopf betrachtete. Er hatte sich bereits verfärbt und verströmte einen starken, unangenehmen Geruch. Die Augen waren halb geschlossen, der Mund stand ein wenig offen, sodass die Zunge darin zu sehen war.
    „Was?“, fragte Alexander.
    „Der echte Barnabas war bereits tot, als ich eintraf, und durch einen Spion der Templer ersetzt worden, der noch gehörig Schaden anrichtete, bevor er verschwand“, erklärte Altaïr.
    „Gott steh uns bei. Hier sind die Templer genauso brutal vorgegangen. Ihre Hauptmänner streifen durch die Straßen und über den Kathedralenplatz und verhaften jeden, dessen Nase ihnen nicht passt.“
    „Verzweifelt nicht“, sagte Altaïr. „Kyrenia hat die Templer bereits abgeschüttelt. Und aus Limassol werden wir sie auch vertreiben.“
    „Ihr müsst Euch in Acht nehmen. Die Propaganda der Templer hat einige meiner Männer gegen Euch aufgebracht, und die übrigen sind zumindest argwöhnisch.“
    „Danke für die Warnung.“
    Altaïr durchsuchte die Stadt vergebens nach Bouchart, doch als er zurückkehrte, um Alexander diese schlechte Nachricht mitzuteilen, war das Versteck leer bis auf eine Notiz. Sie lag auf dem Tisch. Altaïr nahm sie zur Hand. Alexander wollte sich mit ihm im Hof der Burg treffen. So stand es da jedenfalls geschrieben.
    Altaïr überlegte. Hatte er Alexanders Handschrift schon einmal irgendwo gesehen? Er erinnerte sich nicht. Abgesehen davon, konnte der Rafiq ja gezwungen worden sein, die Notiz zu schreiben.
    Als er sich auf den Weg zum Treffpunkt machte, sagte sein Instinkt ihm, dass dies eine Falle sein konnte. Und schließlich fand er eine Leiche auf dem Hof, wo sie sich treffen sollten, und sein Herz sank.
    Nein!, dachte er schaudernd.
    Sogleich blickte er sich um. Auf den Wehrgängen, die den Hof säumten, war niemand zu sehen. Mehr noch, die ganze Umgebung war viel ruhiger, als er es erwartet hätte. Er ging neben dem Toten in die Knie, und seine Befürchtung bewahrheitete sich, als er ihn umdrehte und in Alexanders leblose Augen sah, die ihrerseits ihn blicklos anstarrten.
    Dann drang eine Stimme zu ihm herab. Er richtete sich auf, fuhr herum und sah eine Gestalt auf dem Wehrgang stehen. Von der Sonne geblendet, hob Altaïr eine Hand, um seine Augen zu beschirmen, konnte das Gesicht des Mannes dort oben aber noch immer nicht erkennen. War das Bouchart? Wer es auch

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