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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Der Redner schaute sich hektisch um, als suche er nach dem besten Fluchtweg. Altaïr verdrängte den Schmerz, trat mit erhobenen Fäusten vor und erwischte den Redner an der Schläfe, bevor der sich absetzen konnte. Es folgte ein kurzer Schlagabtausch in der engen Gasse. Der Redner war kleiner und schneller und traf Altaïr auf den Nasenrücken. Der Assassine strauchelte und blinzelte die Tränen weg, die seinen Blick verschwimmen ließen. Der Redner schnupperte Siegesluft, wagte sich näher heran und schoss einen Hieb nach dem anderen ab. Altaïr wich zur Seite, ging in die Knie und fegte dem Gegner die Beine unter dem Körper weg. Der Redner schlug schwer in den Sand, und die Luft entwich pfeifend aus seinen Lungen, als er auf dem Rücken landete. Altaïr kreiselte herum, ließ sich fallen und rammte dem Redner das Knie genau in den Schritt. Belohnt wurde Altaïr mit einem gequälten Aufkeuchen des Mannes, dann kam er wieder hoch. Seine Schultern hoben und senkten sich, während er sich sammelte. Der Redner wand sich lautlos im Dreck, den Mund zu einem stummen Schrei weit aufgerissen, die Hände in den Schritt gepresst. Als der Mann endlich wieder Luft bekam, ging Altaïr in die Hocke und brachte sein Gesicht ganz nah vor das des anderen.
    „Du scheinst einiges über Tamir zu wissen“, zischte er. „Sag mir, was er vorhat.“
    „Ich kenne nur die Geschichten, die ich erzähle“, stöhnte der Redner. „Sonst weiß ich nichts.“
    Altaïr nahm eine Handvoll Erde auf und ließ sie durch die Finger rieseln. „Ein Jammer. Wenn du mir nichts anzubieten hast, habe ich keinen Grund, dich am Leben zu lassen.“
    „Warte, warte.“ Der Redner hob eine zitternde Hand. „Es gibt da etwas  … “
    „Ich höre.“
    „In letzter Zeit ist er sehr beschäftigt. Er beaufsichtigt die Herstellung einer großen Anzahl von Waffen  … “
    „Und? Diese Waffen sind vermutlich für Salah Al’din bestimmt. Das hilft mir nicht weiter. Und das heißt, es hilft auch dir nicht weiter.“ Altaïr streckte die Hand aus  …
    „Nein. Haltet ein. Hört zu.“ Die Augen des Redners traten hervor, auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. „Sie sind eben nicht für Salah Al’din. Die Wappen auf diesen Waffen sind anders. Unbekannt. Es hat den Anschein, als unterstütze Tamir jemand anderen  … Aber ich weiß nicht, wen.“
    Altaïr nickte. „Ist das alles?“, fragte er.
    „Ja. Ja. Ich habe Euch alles gesagt, was ich weiß.“
    „Dann darfst du dich jetzt ausruhen.“
    „Nein, bitte  … “, setzte der Redner an, aber da ertönte schon ein leises Klicken, als Altaïr seine Klinge auslöste und sie dem Redner durchs Brustbein trieb. Dabei hielt er den erzitternden Mann fest. Im nächsten Moment trat dem Redner blutiger Schaum aus dem Mundwinkel, und seine Augen wurden glasig. Ein schneller, sauberer Tod.
    Altaïr ließ den Toten in den Sand sinken, schloss ihm die Augen und erhob sich. Die Klinge ließ er wieder verschwinden, den Leichnam zog er hinter einen Stapel alter, stinkender Fässer, dann drehte er sich um und verließ die Gasse.

10
    „Altaïr. Willkommen, willkommen!“
    Der Rafiq grinste, als er eintrat, und Altaïr musterte den Mann einen Moment lang und sah, wie er unter seinem Blick ein klein wenig zusammenfuhr. Umweht mich der Geruch des Todes? , fragte er sich. Vielleicht hatte der Büroleiter ihn wahrgenommen.
    „Ich habe getan, was Ihr mir aufgetragen habt. Also gebt mir den Marker.“
    „Eines nach dem anderen. Erzählt mir erst, was Ihr wisst.“
    Es juckte Altaïr in den Fingern, den Mann zurechtzustutzen, aber er versagte es sich. Er musste das Spiel mitmachen, ganz gleich, wie albern er es fand.
    „Tamir herrscht über den Suk Al-Silaah“, berichtete er und sah in Gedanken die Händler, die gedämpft miteinander gesprochen hatten, und die Angst in ihren Gesichtern, als sie Tamirs Redner erblickt hatten. „Er verdient sein Geld mit dem Verkauf von Waffen und Rüstungen, und dabei wird er von vielen Leuten unterstützt: Schmieden, Kaufleuten, Geldgebern. Er ist der größte Händler des Todes im ganzen Land.“
    Der Rafiq nickte. Das alles wusste er bereits. „Und habt Ihr eine Möglichkeit gefunden, uns von diesem Joch zu befreien?“, fragte er herablassend.
    „Bei einem Treffen im Suk Al-Silaah soll ein wichtiges Geschäft besprochen werden. Es heißt, dies sei das größte Geschäft, das Tamir je gemacht hat. Dort wird er durch seine Arbeit abgelenkt sein. Und da werde ich

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