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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Die Menschen wurden zum Gebet gerufen, und die Menge dünnte sich aus. Er ließ den Blick auf der Suche nach einer weichen Landestelle über die Baldachine und Dächer wandern, dann entdeckte er einen Heuwagen. Er heftete den Blick darauf, atmete ein paar Mal tief durch, richtete sich auf, spürte die Brise und hörte die Glocken. Dann trat er einen Schritt vor, ließ sich elegant vornüberfallen und traf präzise sein Ziel. Es war vielleicht nicht ganz so weich, wie er gehofft hatte, aber er landete dort sicherer als auf einem wackligen Baldachin, der zerreißen und ihn mitten in den Marktstand darunter stürzen lassen konnte. Er lauschte und wartete, bis es auf der Straße ruhiger wurde, dann kletterte er vom Wagen und machte sich auf den Weg zum Büro.
    Er erreichte es übers Dach und ließ sich in eine schattige Vorhalle fallen, in der ein Brunnen plätscherte und Pflanzen die Geräusche von draußen dämpften, sodass er das Gefühl hatte, eine andere Welt betreten zu haben. Er straffte sich und ging in das Büro.
    Der Büroleiter, der Rafiq also, saß hinter einer Theke und stand auf, als der Assassine hereinkam. „Altaïr. Es ist schön, Euch zu sehen. Und noch dazu in einem Stück.“
    „Die Freude ist ganz meinerseits, mein Freund.“ Altaïr musterte den Rafiq, und was er sah, gefiel ihm nicht besonders. Zum einen hatte der Mann eine unverschämt ironische Art. Außerdem bestand kein Zweifel daran, dass er über Altaïrs jüngste  … Probleme unterrichtet war, und er erweckte ganz den Eindruck, als wolle er die vorübergehende Macht, die ihm diese Situation verlieh, voll ausschöpfen.
    Und in der Tat fuhr er mit einem kaum verhohlenen spöttischen Grinsen fort: „Ich bedaure Eure Schwierigkeiten.“
    „Nicht der Rede wert.“
    Der Rafiq setzte eine geheuchelt besorgte Miene auf. „Ein paar von Euren Brüdern waren vorhin hier  … “
    Aha. Deshalb war er so gut informiert, dachte Altaïr.
    „Ach, wenn Ihr gehört hättet, wie sie über Euch geredet haben“, sagte der Rafiq, „Ihr hättet sie gewiss auf der Stelle erschlagen.“
    „Ist schon gut“, erwiderte Altaïr, der die Art des Mannes bereits satthatte.
    Der Büroleiter grinste. „Ja, Ihr habt Euch noch nie lange mit dem Credo aufgehalten, nicht wahr?“
    „War’s das jetzt?“ Altaïr hatte nicht übel Lust, dem Kerl das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen  – oder es ihm mit der Klinge noch zu verbreitern  …
    „Verzeihung“, sagte der Mann errötend. „Manchmal vergesse ich mich einfach. Was führt Euch nach Damaskus?“ Er straffte sich ein wenig und besann sich wieder auf seine Aufgabe.
    „Ein Mann namens Tamir“, antwortete Altaïr. „Al Mualim hat etwas gegen sein Wirken, und ich soll dem ein Ende bereiten. Sagt mir, wo ich ihn finde.“
    „Ihr müsst ihn aufspüren.“
    Altaïr wollte hochfahren. „Aber das ist die Aufgabe von  … “ Er unterbrach sich und rief sich Al Mualims Befehle ins Gedächtnis. Er war wieder ein Novize, und als solcher musste er auf eigene Faust ermitteln, seine Zielperson selbst finden und töten. Er nickte schicksalsergeben.
    Der Rafiq ergriff wieder das Wort. „Geht und durchkämmt die Stadt. Findet heraus, was Tamir vorhat und wo er arbeitet. Die Vorbereitung entscheidet, wer den Sieg davonträgt.“
    „In Ordnung, aber was könnt Ihr mir über ihn verraten?“, fragte Altaïr.
    „Er verdient sich seinen Lebensunterhalt als Schwarzmarkthändler, demnach sollte der Suk, das Händlerviertel, Euer Ziel sein.“
    „Ich nehme an, Ihr wollt, dass ich mich wieder bei Euch melde, sobald ich meine Aufgabe erfüllt habe?“
    „Ja. Kommt wieder her. Dann gebe ich Euch Al Mualims Marker. Und Ihr gebt uns Tamirs Leben.“
    „Wie Ihr wünscht.“
    Froh, das alberne Büro und dessen anmaßenden Leiter verlassen zu können, stieg Altaïr zu den Dächern hinauf. Wieder nahm er den Anblick der Stadt wie einen Atemzug in sich auf, ehe er stehen blieb, um in eine schmale Straße hinunterzuschauen. Eine leichte Brise kräuselte die Baldachine. Frauen drängten sich um einen Stand, an dem glänzende Öllampen verkauft wurden, und schnatterten wie Gänse, während nicht weit entfernt zwei Männer stritten. Worüber, das konnte Altaïr nicht verstehen.
    Er richtete sein Augenmerk auf das Gebäude gegenüber, dann glitt sein Blick über die Dächer. Von hier aus konnte er die Pascha-Moschee und die herrschaftlichen Gärten im Süden sehen, aber was er ausfindig machen musste, war  …
    Da entdeckte er

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