Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)
Franzose in jovialem Ton und sah zu Bartolomeo herauf. „Êtes-vous prêt à vous rendre? – Seid Ihr bereit, Euch zu ergeben?“
„Warum kommst du nicht ein bisschen näher und sagst das noch mal, du lausiger kleiner Frosch?“
„ Tut, tut , mon Général . Ihr solltet wirklich Französisch lernen. Das würde Euer barbarisches Gebaren kaschieren, mais franchement, je m’en doute.“ Lächelnd blickte er in die Runde seiner Offiziere, die beifällig grinsten.
„Wie wär’s, wenn du es mir beibrächtest?“, rief Bartolomeo zurück. „Und ich würde dich das Kämpfen lehren, nachdem du das so selten zu tun scheinst – jedenfalls nicht offen und ehrlich, wie es unter wahren Männern sein sollte.“
De Valois lächelte dünn. „Hm! Nun, cher ami , so amüsant diese kleine Plauderei auch war, muss ich meine Aufforderung doch noch einmal wiederholen: Ich erwarte bis Sonnenaufgang Eure bedingungslose Kapitulation.“
„Na, dann komm her und hol sie dir! Meine Bianca wird sie dir ins Ohr flüstern.“
„Ah! Ich glaube, da hätte eine andere Dame etwas dagegen.“
Er nickte seinen Infanteristen zu, die ihrem Gefangenen den Sack vom Kopf zogen. Jetzt stellte sich heraus, dass es kein Gefangener , sondern eine Gefangene war – Pantasilea!
„Il mio marito vi ammazzerà tutti“, sprudelte es trotzig aus ihr heraus, wobei sie Staub und Hanffasern ausspuckte. „Mein Mann wird Euch alle umbringen!“
Bartolomeo brauchte einen Moment, um den Schreck zu verdauen. Ezio ergriff seinen Arm, während seine Männer sich bestürzt ansahen.
„Ich bring dich um, fotutto Francese!“, schrie Bartolomeo.
„Meine Güte, beruhigt Euch doch!“, grinste de Valois. „Um Eurer Gattin willen. Und seid versichert, dass kein Franzose je eine Frau verletzen würde – jedenfalls nicht unnötigerweise.“ Sein Ton wurde geschäftsmäßiger. „Aber ich glaube, selbst ein Schwachkopf wie Ihr kann sich vorstellen, was passieren wird, wenn Ihr meine Bedingungen nicht annehmt.“ Er trieb sein Pferd an, um es zu wenden. „Kommt bei Tagesanbruch in mein Hauptquartier, unbewaffnet natürlich, und paukt bis dahin ein wenig Französisch! Ganz Italien wird schon bald unsere Sprache sprechen.“
Er hob eine Hand. Die Infanteristen warfen Pantasilea quer über den Rücken eines der Offizierspferde, und dann ritt die ganze Gruppe im schnellen Galopp davon, gefolgt von der Infanterie.
„Ich krieg dich, du pezzo di merda figlio di puttana!“, brüllte Bartolomeo hilflos hinterher. „Dieser verdammte Scheißkerl von einem Hurensohn“, knurrte er Ezio zu, bevor er davonstürmte.
„Wo wollt Ihr hin?“, rief Ezio ihm nach.
„Ich hol sie zurück!“
„Bartolomeo! Wartet!“
Aber Bartolomeo lief weiter, und als Ezio ihn einholte, saß er bereits im Sattel und gab Befehl, das Tor zu öffnen.
„Ihr könnt das nicht allein angehen“, versuchte Ezio ihm mit Vernunft beizukommen.
„Ich bin nicht allein“, erwiderte der condottiero und strich über Bianca, die an seiner Seite hing. „Kommt mit mir, wenn Ihr wollt, aber Ihr müsst Euch beeilen!“ Er gab seinem Pferd die Sporen und hielt auf das inzwischen offene Tor zu.
Ezio sah ihm nicht einmal hinterher. Er rief Bartolomeos Kavallerie-Hauptmann knappe Befehle zu, und binnen Minuten galoppierten er, Ezio und ein berittener Trupp von condottieri aus der Kaserne und ihrem Anführer nach.
40
General de Valois’ Hauptquartier lag in den Ruinen der befestigten alten römischen Kaserne der Leibbrigade der früheren Kaiser, der sogenannten Prätorianergarde. Sie befand sich im achtzehnten rione am nordöstlichen Rand von Rom, der jetzt außerhalb der geschrumpften Stadt lag. Zu seinen Glanzzeiten, vor tausendfünfhundert Jahren, war Rom riesig gewesen, bei Weitem die größte Stadt der Welt, mit einer Million Bewohnern.
Ezio und seine Begleiter hatten Bartolomeo auf der Straße eingeholt. Jetzt standen sie auf einer kleinen Anhöhe in der Nähe des französischen Basislagers. Sie hatten einen Angriff versucht, aber ihre Kugeln waren von den massiven modernen Mauern, die de Valois über den alten errichtet hatte, abgeprallt, ohne Schaden anzurichten. Jetzt hatten sie sich so weit zurückgezogen, dass der Geschosshagel, mit dem die Franzosen auf ihren Vorstoß reagiert hatten, sie nicht erreichte. Bartolomeo konnte nichts weiter tun, als seinen Feinden Flüche und Verwünschungen entgegenzuschleudern.
„Ihr Feiglinge! Einem Mann die Frau stehlen und dann in einer Festung
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