Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)
länger, aber binnen einer Stunde waren sie wieder in der Kaserne und hatten ihre Mission erfüllt.
„An der hier ist ein bisschen Blut“, grummelte Bartolomeo, als er die Beute durchging.
„Das war die Ausnahme, weil dieser Mann der Einzige war, der sich wirklich zur Wehr setzte. Ich musste ihn auf die herkömmliche Weise erledigen, mit meinem Schwert“, erklärte Ezio, während die Männer, die an dem folgenden Einsatz teilnehmen würden, die französischen Uniformen anzogen.
Bartolomeo forderte: „Bringt mir auch eines von ihren verdammten Kettenhemden!“
„Ihr werdet keines tragen“, sagte Ezio, der gerade dabei war, in die Uniform eines französischen Leutnants zu schlüpfen.
„Was?“
„Natürlich nicht! Unser Plan sieht doch vor, dass Ihr Euch uns ergeben habt. Wir sind eine französische Patrouille, die Euch zu Général Duc de Valois bringt.“
„Ach so, ja“, brummte Bartolomeo. „Und dann?“
„Bartolomeo, habt Ihr mir denn nicht zugehört? Dann greifen Eure Männer an – auf mein Signal hin.“
„Bene!“ Bartolomeo strahlte. „Bewegt Euch!“, trieb er diejenigen seiner Männer an, die noch nicht fertig angezogen waren. „Ich kann das Morgengrauen bereits riechen, und vor uns liegt noch ein langer Ritt.“
* * *
Die Männer ritten hart durch die Nacht, ließen ihre Pferde jedoch ein Stück vom Hauptquartier der Franzosen entfernt in der Obhut ihrer Knappen zurück. Zuvor überprüfte Ezio noch Leonardos kleine Kodexpistole – es handelte sich um ein verbessertes Modell, das mehr als einen Schuss abfeuern konnte, ehe es nachgeladen werden musste – und schnallte sie sich unauffällig um den Arm. Dann machte er sich mit seiner Gruppe von „französischen“ Soldaten zu Fuß auf den Weg zur Castra Praetoria.
„De Valois glaubt, Cesare werde den Franzosen gestatten, über Italien zu herrschen“, sagte Bartolomeo, während er und Ezio nebeneinander hergingen. Ezio spielte die Rolle des befehlshabenden Offiziers der Patrouille und würde Bartolomeo persönlich übergeben. „Dämlicher Narr! Das Tröpfchen königlichen Blutes in seinen Adern macht ihn so blind, dass er nicht sieht, worum es in dieser Schlacht geht – dieser inzüchtige kleine Bastard!“ Er schnaubte. „Aber Ihr und ich, wir wissen, dass Cesare der erste König eines vereinigten Italiens werden will, ganz gleich, was die Franzosen sich einbilden.“
„Es sei denn, wir halten ihn auf.“
„Ja.“ Bartolomeo überlegte. „Wisst Ihr, so genial Euer Plan auch ist, es gefällt mir nicht, einen Trick wie diesen anzuwenden. Ich bin ein Freund des fairen Kampfes – in dem der Beste gewinnen möge.“
„Cesare und de Valois mögen unterschiedliche Stile pflegen, Barto, aber sie haben beide schmutzig gekämpft, und wir haben keine andere Wahl, als Feuer mit Feuer zu bekämpfen.“
„Hm! Es wird der Tag kommen, da Menschen einander nicht länger hintergehen werden. Und an diesem Tag werden wir sehen, wozu die Menschheit wirklich imstande ist “, zitierte er.
„Das habe ich schon einmal irgendwo gehört“, erwiderte Ezio.
„Solltet Ihr auch! Hat schließlich Euer Vater geschrieben.“
„Pst!“
Sie hatten sich dem französischen Lager genähert, und ein Stück voraus konnte Ezio sich bewegende Schemen ausmachen – französische Wachen, die am äußeren Rand des Lagers postiert waren.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Bartolomeo leise.
„Ich werde sie töten. Es sind nicht viele. Aber es muss lautlos und ohne viel Aufhebens geschehen.“
„Habt Ihr noch genug Gift in Eurem Spielzeug?“
„Diese Männer sind auf der Hut, und sie stehen ziemlich weit voneinander entfernt. Wenn ich einen von ihnen töte und dabei bemerkt werde, kann ich möglicherweise nicht verhindern, dass ein paar von ihnen es bis zum Lager schaffen und Alarm schlagen.“
„Warum wollt Ihr sie denn alle umbringen? Wir tragen doch französische Uniformen? Nun ja, Ihr und meine Männer jedenfalls.“
„Sie werden Fragen stellen. Wenn wir mit Euch in Ketten ins Lager kommen …“
„In Ketten?“
„Scht! Wenn wir so auftreten, wird de Valois sich dermaßen freuen, dass es ihm gar nicht einfallen wird zu fragen, wo wir herkommen. Das hoffe ich wenigstens.“
„Dieses Spatzenhirn? Keine Sorge! Aber wie werden wir sie los? Wir können sie ja wohl kaum erschießen. Die Schüsse wären so gut zu hören wie eine Fanfare.“
„Ich werde sie damit erschießen“, sagte Ezio und holte Leonardos kompakte und schnell zu
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