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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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ladende Armbrust hervor. „Ich habe sie gezählt. Es sind fünf Wachen, und ich habe sechs Bolzen. Es ist noch etwas zu dunkel, um von hier aus richtig zielen zu können, darum muss ich noch ein wenig näher heran. Bleibt Ihr mit den anderen Männern hier.“
    Ezio schlich allein weiter, bis er sich der nächsten französischen Wache auf zwanzig Schritt genähert hatte. Er spannte die Sehne, legte den ersten Bolzen in die Rinne, stemmte den Griff gegen die Schulter, visierte die Brust des Mannes an und drückte ab. Ein gedämpftes Schnappen, ein Zischen, dann fiel der Mann augenblicklich zu Boden, wie eine Marionette, deren Fäden gekappt wurden. Ezio war schon auf dem Weg durch das Farnkraut zu seinem nächsten Opfer. Das Sirren der Armbrust war kaum hörbar. Der kleine Bolzen traf den Mann in die Kehle, er gab ein ersticktes Gurgeln von sich, bevor seine Knie unter ihm nachgaben. Fünf Minuten später war alles vorbei. Ezio hatte alle sechs Bolzen verbraucht, da sein erster Schuss auf den letzten Mann fehlgegangen war, was ihn kurz verunsichert hatte; aber dann hatte er nachgeladen und getroffen, bevor der Soldat Zeit gefunden hatte, auf das seltsame dumpfe Geräusch zu reagieren, das er gehört hatte.
    Jetzt hatte Ezio keine Munition mehr für die Armbrust, aber er dankte Leonardo im Stillen. Er wusste, dass sich diese Waffe auch bei anderer Gelegenheit als überaus nützlich erweisen würde. Leise schleifte Ezio die toten französischen Soldaten halbwegs in eine Deckung, die hoffentlich ausreichte, um sie vor jemandem zu verbergen, der zufällig hier vorbeikäme. Dabei erinnerte er sich an Leonardos Worte, zog die Bolzen aus den Toten, um sie zu gegebener Zeit wieder zu verwenden, verstaute die Armbrust und kehrte zu Bartolomeo zurück.
    „Erledigt?“, fragte ihn der große Mann.
    „Erledigt.“
    „De Valois ist der Nächste“, schwor Bartolomeo. „Ich werde ihn quieken lassen wie ein abgestochenes Schwein.“
    Der Himmel wurde heller, und die Morgendämmerung kroch, in einen rotgelben Mantel gekleidet, über die fernen Hügel im Osten.
    „Wir sollten uns auf den Weg machen“, meinte Bartolomeo.
    „Dann kommt“, sagte Ezio und legte ihm Handschellen an, ehe er protestieren konnte. „Keine Sorge, die sind mit Sprungfedern versehen. Ballt einfach die Fäuste, dann lösen sie sich. Aber wartet um Gottes willen auf mein Zeichen! Und die ‚Wache‘ zu Eurer Linken wird übrigens in Eurer Nähe bleiben. Der Mann hat Bianca unter seinem Umhang versteckt. Ihr braucht nur hinzugreifen und …“ Ezios Stimme nahm einen warnenden Ton an: „Aber erst auf mein Zeichen! “
    „Aye, aye, Herr“, lächelte Bartolomeo.
    An der Spitze seiner Männer – und Bartolomeo mit einer eigenen Vierereskorte zwei Schritte hinter sich – marschierte Ezio kühn in Richtung Haupttor des französischen Lagers. Die aufgehende Sonne ließ die Kettenhemden und Brustpanzer glänzen.
    „Halte-là!“, rief der kommandierende Feldwebel am Tor, dem ein Dutzend schwer gepanzerter Wachen unterstand. Er hatte die Uniformen der Neuankömmlinge bereits erkannt und befahl: „Déclarez-vous!
    „Je suis le lieutenant Guillemot, et j’emmène le général d’Alviano ici présent à Son Excellence le Duc-Général Monsieur de Valois. Le général d’Alviano s’est rendu, seul et sans armes, selon les exigences de Monsieur le Duc“, sagte Ezio in fließendem Französisch, was Bartolomeo veranlasste, eine Braue zu heben.
    „Nun, Leutnant Guillemot, es wird den General freuen, dass General d’Alviano zur Vernunft gekommen ist“, sagte der Wachhauptmann, der schnell hinzugekommen war. „Aber an Eurem Akzent ist etwas Merkwürdiges, ich kann ihn nicht recht zuordnen. Sagt mir doch, aus welchem Teil von Frankreich Ihr kommt.“
    Ezio holte Luft. „Montréal“, behauptete er mit fester Stimme.
    „Macht das Tor auf!“, wies der Wachhauptmann den Feldwebel an.
    „Macht das Tor auf!“, rief der Feldwebel.
    Nur Sekunden später führte Ezio seine Männer mitten hinein in das französische Hauptquartier. Er ließ sich einen Schritt zurückfallen, um Bartolomeo und die Eskorte des „Gefangenen“ an seiner Seite zu haben.
    „Ich bring die ganze Bande um“, murmelte Bartolomeo, „und ihre Nieren brate ich mir zum Frühstück. Wusste übrigens gar nicht, dass Ihr Französisch sprecht.“
    „Habe ich in Florenz aufgeschnappt“, erwiderte Ezio beiläufig. „Von zwei Mädchen, deren Bekanntschaft ich machte.“ Er war heilfroh, dass

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