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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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diesen Überraschungsangriff abgewartet, und leider, das musste Ezio ihnen zugestehen, hatten sie die Oberhand gewonnen. Bartolomeos Festung war auf einen Überfall nicht vorbereitet gewesen.
    Bartolomeo sprang vom Wehrgang und rannte auf das Tor zu. Bianca schwenkend, ragte er über den Franzosen auf, und das mächtige Breitschwert hieb sich unaufhaltsam durch ihre Reihen. Die französischen Soldaten schienen bei Bartolomeos Auftauchen vor Furcht zu erstarren. Derweil wies Ezio die Musketiere an, den Männern Deckung zu geben, die dabei waren, das Tor zu schließen, ehe der Feind innerhalb der Kaserne noch fester Fuß fassen konnte. Die Anwesenheit ihres Anführers schien die Assassinen-Kämpfer aufzurütteln, und sie schafften es, die Torflügel zuzustemmen, doch nur Sekunden später krachte es laut, und der Holzbalken, der das Tor geschlossen hielt, bog sich bedrohlich weit durch. Den Gegnern war es gelungen, einen Rammbock vor das Haupttor zu manövrieren, während die Aufmerksamkeit der Verteidiger auf die französischen Soldaten gerichtet gewesen war, die durch die Kasernenmauern zu brechen versuchten.
    „Wir hätten einen Graben anlegen sollen!“, schrie Bartolomeo.
    „Dazu war keine Zeit!“
    Ezio befahl den Musketieren, die französischen Streitkräfte außerhalb der Mauern unter Beschuss zu nehmen. Bartolomeo kam auf den Wehrgang herauf und blieb neben Ezio stehen, der beobachtete, was sich draußen abspielte – französische Truppen waren aus dem Nichts erschienen, und das in großer Zahl.
    „Wir sind umzingelt!“, knurrte Bartolomeo. Und das war keine Übertreibung.
    Hinter ihnen gab eines der kleineren Tore krachend und splitternd nach, und bevor auch nur einer der Verteidiger etwas dagegen unternehmen konnte, stürmte eine große Zahl französischer Infanteristen herein, die Schwerter gezogen und offenbar willens, bis zum Tod zu kämpfen. Dieses unerwartete Eindringen des Feindes führte dazu, dass Bartolomeos Quartier vom Rest der Kaserne abgeschnitten war.
    „Oh mein Gott, was haben sie jetzt vor?“, rief Bartolomeo. Die Assassinen-Soldaten waren besser trainiert als die Franzosen – und für gewöhnlich auch entschlossener –, aber die Überzahl ihrer Gegner und die Plötzlichkeit des Angriffs hatten sie überrascht. Sie konnten nichts weiter tun, als ihre Position zu halten und die Gegner langsam zurückzutreiben. Die Luft schwirrte im Chaos des Nahkampfes auf so kleinem Raum. Stellenweise ging es so eng zu, dass aus der Schlacht ein Kampf mit bloßen Fäusten wurde, weil nicht genügend Platz da war, um die Waffen zu schwingen.
    Der aufziehende Sturm heizte die Atmosphäre zusätzlich auf und schuf ein drohendes Szenario. Die Sturmwolken, die sich am Himmel ballten, erweckten den Eindruck, als blickten die Götter finster auf das Geschehen herab. Der Staub des Exerzierplatzes stieg wie Nebel auf, und der Tag, der eben noch so schön gewesen war, hatte sich verdüstert. Schon bald begann es, wie aus Kübeln zu regnen, und die Schlacht schlug vollends um in ein wüstes Durcheinander, in dem die verfeindeten Truppen kaum noch sehen konnten, was sie eigentlich taten. Der Boden verwandelte sich in Schlamm, und der Kampf wurde immer verzweifelter und chaotischer.
    Dann bliesen die Trompeten der Franzosen so plötzlich, als hätte der Feind irgendein Ziel erreicht, zum Rückzug, und de Valois’ Männer verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren.
    Es dauerte eine Weile, um die Ordnung wiederherzustellen, und Bartolomeo drängte vor allem die Zimmerleute, das zertrümmerte Tor durch ein neues zu ersetzen. Natürlich stand ein solches für einen Fall wie diesen bereit, aber es würde doch eine Stunde brauchen, um es einzubauen. Unterdessen führte er Ezio zu seinem Quartier.
    „Worauf zum Teufel hatten sie es nur abgesehen?“, wunderte sich Bartolomeo. „Auf meine Karten? Die sind kostbar, meine Karten!“
    Eine weitere Fanfare der Franzosen unterbrach ihn. Dicht von Ezio gefolgt rannte er eine der Treppen hinauf, die zu einem hochgelegenen Wehrgang über dem Haupttor führten. Draußen, nicht weit entfernt, auf der gestrüppreichen, mit vereinzelten Zypressen bewachsenen Ebene vor der Kaserne, saß Général Duc Octavien de Valois persönlich auf einem Pferd, umgeben von Offizieren und Infanteristen. Zwei der Infanteristen hielten einen Gefangenen fest, dessen Körper in einem Sack steckte, den man ihm über den Kopf gestülpt hatte.
    „Bonjour, Général d ’ Alviano“, grüßte der

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