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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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einzufangen.“
    „Danke, ich danke Euch!“ Federico wischte sich über die Stirn. „Ich werde langsam zu alt für so etwas.“
    „Nur die Ruhe! Bleibt hier und passt auf dieses Kind auf. Ich glaube, es hat sich verirrt.“
    „Das werde ich tun.“
    Ezio rannte dem Pferd hinterher, das er ohne Schwierigkeiten fand. Es hatte sich beruhigt und fraß Heu, das auf einer abgestellten Karre geladen war. Als Ezio näher kam, scheute es ein wenig, doch dann erkannte es ihn und lief nicht davon. Ezio legte dem Tier beruhigend eine Hand auf den Hals und streichelte es, bevor er es am Zaum fasste und gemächlich zurückführte.
    Unterwegs fand er Gelegenheit zu einer weiteren guten Tat, als er auf eine junge Frau traf, die außer sich vor Aufregung war und sich als die Mutter des verirrten kleinen Mädchens erwies. Ezio erklärte ihr, was geschehen war, und spielte das Maß der Gefahr, in der das kleine Mädchen geschwebt hatte, ein gutes Stück herunter. Kaum hatte er der Frau gesagt, wo sich das Mädchen befand, rannte sie voraus und rief den Namen ihres Kindes: „Sophia! Sophia!“ Und Ezio hörte das Kind laut und weinerlich antworten: „Mamma!“ Minuten später erreichte er die kleine Gruppe und gab Federico die Zügel, der ihm nochmals dankte und ihn bat, Mario nichts von dem Vorfall zu verraten. Ezio versprach es, und Federico führte das Pferd zurück zu den Ställen.
    Mutter und Tochter hatten auf Ezio gewartet, und er wandte sich ihnen nun lächelnd zu.
    „Sie möchte sich bei Euch bedanken“, erklärte die Mutter.
    „Danke!“, sagte Sophia pflichtschuldig und schaute mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Angst zu ihm auf.
    „Bleib in Zukunft immer bei deiner Mutter“, mahnte Ezio freundlich. „Lauf nicht mehr davon, capito ?“
    Das kleine Mädchen nickte stumm.
    „Würdet Ihr und Eure Familie nicht auf uns achtgeben, wären wir verloren, signore “, sagte die Mutter.
    „Wir tun, was wir können“, erwiderte Ezio, doch seine Gedanken waren sorgenvoll, als er die Zitadelle betrat. Obgleich er ziemlich sicher war, sich gegenüber Machiavelli behaupten zu können, blickte er ihrer bevorstehenden Begegnung doch nicht mit Freuden entgegen.
    * * *
    Es war noch genug Zeit bis zu der Versammlung, und damit er bis dahin nicht nur darüber nachgrübelte, wie die Zusammenkunft wohl verlaufen würde, aber auch aus Neugier, stieg Ezio zu den Wehrgängen hinauf, um sich die neuen Kanonen anzusehen, die Mario hatte aufbauen lassen und auf die er so stolz war. Sie waren wunderschön, aus Bronze gegossen, und neben jeder lag ein Haufen sorgfältig geschichteter eiserner Kanonenkugeln. Das Rohr der größten Kanone war drei Meter lang, und Mario hatte ihm gesagt, dass sie zwanzigtausend Pfund wiege. Dazwischen gab es auch leichtere Feldschlangen, die einfacher zu manövrieren waren. In den Türmen, die entlang der Mauer aufragten, befanden sich Falkone auf gusseisernen Lafetten sowie leichte Falkonette auf fahrbaren Holzgestellen.
    Ezio trat zu einer Gruppe von Kanonieren, die um eines der größeren Modelle herumstanden.
    „Wahre Schönheiten“, sagte er und strich mit einer Hand über die aufwendig gearbeitete Verzierung rund um das Zündloch.
    „Ganz recht, Messer Ezio“, sagte der Anführer der Gruppe, ein grobschlächtiger Oberfeldwebel, den Ezio von seinem ersten Besuch in Monteriggioni her noch als jungen Mann kannte.
    „Ich hörte vorhin, wie Ihr geübt habt. Darf ich versuchen, eine davon abzufeuern?“
    „Das dürft Ihr wohl, aber wir haben vorhin nur die kleineren Kanonen gezündet. Die großen sind noch brandneu. Wir haben offenbar noch nicht heraus, wie man sie lädt, und der Waffenmeister, der sie einrichten soll, scheint sich verdrückt zu haben.“
    „Lasst Ihr denn nach ihm suchen?“
    „Das tun wir, Herr, bis jetzt aber ohne Erfolg.“
    „Dann sehe ich mich auch einmal um. Diese Dinger sind schließlich nicht zur Zierde da, und wer weiß, wie schnell wir sie brauchen werden.“
    Ezio ging davon und setzte seine Runde über die Wehrgänge fort. Er hatte noch keine dreißig Meter zurückgelegt, als er ein lautes Grunzen aus einem hölzernen Schuppen hörte, den man auf einem der Türme errichtet hatte. Davor stand eine Kiste mit Werkzeugen, und als Ezio näher kam, entpuppten sich die Grunzlaute als Schnarchen.
    In dem Schuppen war es dunkel und stickig, und es stank widerlich nach schalem Wein. Sobald sich seine Augen an das trübe Licht gewöhnt hatten, machte Ezio die Gestalt eines großen

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