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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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drückte und zupfte an der Wunde herum, bis Ezio vor Schmerz buchstäblich die Sinne schwanden.
    „Haltet doch still!“, brummte der Arzt. Er machte sich noch ein wenig an der Wunde zu schaffen, träufelte aus einer Phiole eine Flüssigkeit darauf, die fürchterlich brannte, tupfte sie mit einem Wattebausch ab, holte saubere Binden und verband Ezio wieder.
    „In Eurem Alter erholt man sich von so einer Wunde nicht mit Arznei.“ Der Doktor kramte in seinem Schrank herum, bis er ein Fläschchen mit einer sirupartig aussehenden Flüssigkeit gefunden hatte. „Aber hier ist etwas, das die Schmerzen betäubt. Trinkt nicht alles auf einmal! Das macht übrigens noch einmal drei Dukaten. Und keine Sorge, mit der Zeit verheilt die Wunde schon.“
    „Grazie, dottore.“
    „Vier von fünf Ärzten hätten Blutegel empfohlen, aber die haben sich bei solchen Verletzungen nicht als wirksam erwiesen. Woher habt ihr sie überhaupt? Wenn die nicht so selten wären, würde ich ja vermuten, dass die Wunde von einer Schusswaffe stammt. Kommt wieder, wenn Ihr noch etwas braucht. Ich kann Euch aber auch ein paar andere gute Kollegen in der Stadt empfehlen.“
    „Sind die auch so teuer wie Ihr?“
    Doktor Antonio grinste. „Mein lieber Herr, Ihr seid noch günstig davongekommen.“
    Ezio trat auf die Straße hinaus. Leichter Regen hatte eingesetzt, und die Straßen wurden bereits schlammig.
    „In Eurem Alter …“, brummte Ezio. „ Che sobbalzo!“
    Er machte sich auf den Weg zurück zum Wirtshaus, weil er gesehen hatte, dass dort Zimmer vermietet wurden. Er wollte sich einquartieren, etwas essen und sich am Morgen zum Mausoleum begeben. Dann brauchte er nur zu warten, bis sein Verbündeter auftauchte. Machiavelli hätte der Contessa ja wenigstens eine ungefähre Zeit für ihr Treffen nennen können. Aber Ezio kannte schließlich Machiavellis Sicherheitsbedürfnis. Zweifellos würde er täglich in regelmäßigen Abständen am Treffpunkt vorbeischauen. Ezio würde also nicht allzu lange warten müssen.
    Er lief durch die verdreckten Straßen und Gassen und drückte sich stets ins Dunkel eines Hauseingangs, wenn eine Borgia-Streife – leicht zu erkennen an ihren purpur- und goldfarbenen Uniformen – vorüberkam.
    Es war Mitternacht, als er wieder am Wirtshaus ankam. Er nahm einen Schluck aus der Phiole mit der dunklen Flüssigkeit. Sie schmeckte gut. Dann schlug er mit dem Schwertknauf gegen die Wirtshaustür.

 
    14
    Am nächsten Tag verließ Ezio das Wirtshaus in aller Frühe. Seine Wunde fühlte sich hart an, aber die Schmerzen hatten nachgelassen, und er konnte seinen Arm schon wieder besser bewegen. Vor seinem Aufbruch machte er ein paar Übungen mit Schwert und Dolch sowie mit der verborgenen Klinge und stellte fest, dass er seine Waffen ohne Schwierigkeiten einsetzen konnte. Es war gerade so, als hätte man ihm überhaupt nicht in die Schulter geschossen.
    Da er nicht sicher war, ob die Borgia und ihre Templer-Verbündeten wussten, dass er die Schlacht von Monteriggioni überlebt hatte, und angesichts der großen Zahl von Soldaten, die die purpur- und goldfarbene Uniform der Borgia und Schusswaffen trugen, nahm er einen Umweg zum Augustusmausoleum. Als er dort eintraf, stand die Sonne bereits hoch am Himmel.
    Hier hielten sich nicht viele Menschen auf, und nachdem er sich umgeschaut und vergewissert hatte, dass der Ort nicht von Gardisten beobachtet wurde, näherte sich Ezio vorsichtig dem Bauwerk und schlüpfte durch einen verfallenen Zugang ins düstere Innere des Mausoleums.
    Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, machte er eine schwarz gekleidete Gestalt aus, die reglos wie eine Statue gegen einen Steinvorsprung gelehnt dastand. Er blickte sich nach einer Möglichkeit um, sich zu verstecken, bevor die Gestalt ihn bemerkte, aber abgesehen von Grasbüscheln zwischen den umgestürzten Steinen und Trümmern der alten römischen Ruine gab es nichts. Ezio entschied sich für die zweitbeste Lösung und drang ebenso schnell wie lautlos tiefer in die Dunkelheit zwischen den Mauern des Mausoleums vor.
    Es war zu spät. Wer die Gestalt auch sein mochte, sie hatte ihn gesehen, wahrscheinlich schon in dem Moment, da er hereingekommen war, und jetzt bewegte sie sich auf ihn zu. Im Näherkommen erkannte Ezio den Schwarzgekleideten als Machiavelli, der sich einen Finger vor die Lippen hielt. Er bedeutete Ezio, ihm unauffällig zu folgen, und machte sich auf den Weg in einen tiefer gelegenen, dunkleren Bereich der

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