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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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altrömischen Kaisergruft, die vor fast anderthalb Jahrtausenden errichtet worden war.
    Schließlich blieb Machiavelli stehen und drehte sich um.
    „Pst“, sagte er, verharrte und lauschte angespannt.
    „Was …?“
    „Leise. Seid ganz still“, mahnte Machiavelli, während er immer noch lauschte.
    Dann entspannte er sich. „In Ordnung“, sagte er. „Es ist niemand hier.“
    „Was heißt das?“
    „Cesare Borgia hat seine Augen überall.“ Machiavelli wurde noch etwas lockerer. „Ich freue mich, Euch zu sehen.“
    „Aber Ihr wusstet doch, dass ich hier bin. Ihr habt der Contessa Kleidung für mich …“
    „Sie hatte den Auftrag, auf Eure Ankunft in Rom zu warten.“ Machiavelli grinste. „Oh, ich wusste, dass Ihr herkommen würdet. Sobald Ihr Eure Mutter und Eure Schwester in Sicherheit wusstet. Sie sind schließlich die Letzten der Familie Auditore.“
    „Euer Ton gefällt mir nicht“, sagte Ezio leicht ärgerlich.
    Machiavelli gestattete sich ein dünnes Lächeln. „Dies ist nicht der rechte Zeitpunkt, um über Takt zu streiten, mein werter Freund. Ich weiß um die Schuld, die Ihr ob des Verlusts Eurer Familie verspürt, obgleich Euch wegen dieses ungeheuren Verrats nicht der geringste Vorwurf zu machen ist.“ Er schwieg kurz. „Die Nachricht vom Angriff auf Monteriggioni hat sich in dieser Stadt rasch verbreitet. Einige von uns waren überzeugt, dass Ihr dabei umgekommen seid. Ich hinterließ die Kleidung bei unseren treuen Freunden, weil ich Euch besser kannte. Ich wusste, Ihr würdet uns nicht einfach wegsterben in diesen entscheidenden Zeiten – oder sonst irgendwann.“
    „Dann glaubt Ihr also noch an mich?
    Machiavelli zuckte mit den Schultern. „Ihr habt einen Fehler begangen. Einen Fehler. Weil es Eurem Charakter entspricht, Gnade zu zeigen und zu vertrauen. Das ist ein guter Zug. Aber jetzt müssen wir zuschlagen, und zwar mit aller Härte. Wollen wir hoffen, dass die Templer nicht herausfinden, dass Ihr noch am Leben seid.“
    „Aber das wissen sie doch sicher schon.“
    „Nicht unbedingt. Meine Spione berichten, dass ein großes Durcheinander geherrscht habe.“
    Ezio dachte kurz nach. „Unsere Feinde werden schon bald merken, dass ich noch lebe – und wie ich noch lebe! Mit wie vielen haben wir es zu tun?“
    „Die gute Nachricht ist, dass wir ihre Zahl dezimiert haben. Wir haben in ganz Italien und in vielen Ländern jenseits unserer Grenzen zahlreiche Templer ausgelöscht. Die schlechte Nachricht ist, dass die Templer und die Borgia nun ein und dasselbe sind, und sie werden kämpfen wie ein in die Enge getriebener Löwe.“
    „Erzählt mir mehr!“
    „Wir sind hier zu abgeschieden. Wir müssen uns mitten in der Stadt unters Volk mischen, da fallen wir weniger auf. Wir werden zum Stierkampf gehen.“
    „Zum Stierkampf?“
    „Cesare ist ein hervorragender Stierkämpfer. Schließlich ist er Spanier. Nun, genau genommen ist er kein Spanier, sondern Katalane, und das mag uns eines Tages zum Vorteil gereichen.“
    „Wie das?“
    „Der König und die Königin von Spanien wollen ihr Land einen. Sie stammen aus Aragonien und Kastilien. Die Katalanen sind ihnen ein Dorn im Auge, aber sie sind immer noch eine starke Nation. Kommt, aber seid vorsichtig! Wir müssen unsichtbar werden, wie Paola es Euch vor langer Zeit in Venedig gelehrt hat. Ich hoffe, Ihr habt nicht vergessen, wie das geht.“
    „Das werden wir ja gleich sehen.“
    Gemeinsam gingen sie durch die halb in Trümmern liegende einstige Kaiserstadt, hielten sich in den Schatten der Mauern, tauchten ein in Menschenansammlungen und schlüpften wieder daraus hervor, wie Fische, die in Schwärmen eins miteinander wurden. Schließlich erreichten sie die Stierkampfarena, wo sie sich auf die teurere, vollere, schattigere Seite setzten und eine Stunde lang zusahen, wie Cesare und seine vielen Helfer drei furchterregende Stiere töteten. Ezio studierte Cesares Kampftechnik: Er ließ die Banderilleros und Picadores das Tier erst mürbe machen, bevor er selbst ihm schließlich – und nach viel Protzerei – den Todesstoß versetzte. Obwohl ihn fünf Hilfsmatadore während des grausamen Tötungsrituals unterstützten, konnte an seinem Mut und seinem Können kein Zweifel bestehen. Ezio blickte über die Schulter zur Loge des Presidente des Kampfes. Dort erkannte er das strenge, aber unwiderstehlich schöne Gesicht von Cesares Schwester Lucrezia. Täuschte er sich, oder hatte sie sich tatsächlich die Lippe blutig gebissen?
    Wie

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