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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Kleidung förmlich am Leib hing. Sie begrüßten den Hauptmann. Der Zivilist nickte Egidio kühl zu.
    „Luigi! Luigi Torcelli!“, rief Egidio laut, sodass auch Ezio ihn hören konnte. „Es freut mich so, Euch wiederzusehen. Immer noch der Makler des Bankiers, wie ich sehe. Ich dachte eigentlich, man hätte Euch mittlerweile befördert und Ihr säßet längst an einem Schreibtisch, anstatt Euch die Hacken abzulaufen.“
    „Schweigt!“, schnauzte der verhutzelte Mann.
    „Er hat das Geld“, sagte der Hauptmann.
    Torcellis Augen funkelten. „Sieh an, sieh an! Na, das wird die Laune meines Herrn heben! Er gibt heute Abend eine ganz besondere Feier, darum werde ich ihm Euer Geld persönlich in seinem Palazzo überbringen. Ich muss mich beeilen. Zeit ist Geld. Also gebt her!“
    Egidio gehorchte nur widerwillig, aber die beiden Gardisten richteten ihre Hellebarden auf ihn, und so übergab er die beiden Geldsäcke. „Uff!“, machte er. „Sind die schwer. Ich bin froh, sie los zu sein.“
    „Schweigt!“, wiederholte der Makler, und an die Gardisten gewandt sagte er: „Haltet ihn hier fest, bis ich zurück bin!“
    Damit verschwand er in die riesige, verlassene Kirche, deren mächtige Torflügel er hinter sich fest verschloss.
    Ezio musste ihm folgen, nur konnte er nicht durch dieses Tor gelangen, und außerdem würde er erst einmal unbemerkt an den Gardisten vorbeikommen müssen. Das musste Egidio erraten haben, denn er verwickelte die Uniformierten in ein Gespräch, mit dem er ihnen zwar auf die Nerven ging, sie aber ablenkte.
    „Warum lasst Ihr mich nicht gehen? Ich habe doch bezahlt“, entrüstete er sich.
    „Was ist, wenn es nicht die ganze Summe war?“, entgegnete der Hauptmann. „Das Geld muss erst einmal gezählt werden. Das wird Euch doch klar sein.“
    „Was? Zehntausend Dukaten? Das dauert ja die ganze Nacht!“
    „Es ist unumgänglich.“
    „Wenn Luigi zu spät kommt, wird er ordentlich Ärger bekommen. Ich kann mir genau vorstellen, was für ein Mann der Bankier ist!“
    „Schweigt!“
    „Euer Wortschatz ist wirklich sehr beschränkt. Ich bitte Euch, denkt doch an den armen alten Torcelli – wenn er nicht bald mit dem Geld aufkreuzt, wird der Bankier ihn wahrscheinlich von der Feier ausschließen. Er lässt seine Mitarbeiter doch an der Feier teilnehmen, oder?“
    Der Hauptmann versetzte dem Senator ungeduldig einen Klaps auf den Hinterkopf, und Egidio verstummte, grinste jedoch immer noch. Er hatte gesehen, wie Ezio vorbeigeschlüpft war und an der Fassade des Gebäudes zu der Kuppel dahinter emporzuklettern begann.
    Kaum hatte er das Dach des Rundbaus erreicht, hielt Ezio auf die runde Öffnung zu, das Oculus, das er in der Mitte wusste. Dort würden seine Kletterkünste auf die Probe gestellt werden, aber wenn er es schaffte, würde er den Makler vorfinden und den zweiten Teil seines Planes, der sich in seinem Kopf nun zusehends herauskristallisierte, in Angriff nehmen können. Der Makler war etwa so groß wie er, und obwohl er weit weniger muskulös war, würde seine weite Kleidung Ezios Körperbau verhüllen, wenn alles nach Plan lief.
    Am schwierigsten war es, sich durch die Öffnung in der Spitze der Kuppel hinunterzulassen und dann eine Möglichkeit zu finden, von dort aus hinabzuklettern. Er war schon einmal in der Kirche gewesen und wusste, dass von eben dieser Decke Weihrauchfässer an langen Ketten weit nach unten hingen. Wenn er eine dieser Ketten erreichte … Und wenn sie sein Gewicht trüge …
    Nun, es gab keinen anderen Weg. Ezio wusste nur zu gut, dass nicht einmal er einhundertvierzig Fuß über dem kalten grauen Fliesenboden fliegengleich über die innere Wölbung einer Kuppel krabbeln konnte, mochte sie auch aus Kassetten zusammengesetzt sein.
    Er lehnte sich über den Rand des Oculus und spähte hinab in die Düsternis. Ein Lichtpünktchen tief unter ihm zeigte an, wo der Makler auf einer Bank saß, die rundum entlang der Wand verlief. Das Geld musste sich neben ihm befinden. Bestimmt zählte er es im Schein der Kerze. Als Nächstes sah Ezio sich nach den Ketten um, an denen die Weihrauchfässer hingen. Keine davon befand sich in unmittelbarer Reichweite, aber wenn es ihm gelänge …
    Er drehte sich um und schob die Beine über die Kante der runden Öffnung, an der er sich mit beiden Händen festhielt. Es war ein großes Risiko, aber die Ketten machten einen solideren Eindruck, als er erwartet hatte. Er besah sich ihre Deckenbefestigungen, und soweit er es

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