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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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überlegte. „Lasst uns zu meinem Bruder gehen! Er hat keinen Ärger mit Cesare, und hier können wir nicht bleiben. Dieser Ort deprimiert mich, und er ist nicht weit genug entfernt von meinen … nun, Feinden, muss ich wohl sagen.“
    „Dann lasst uns gehen!“
    „Aber Ihr müsst mich beschützen. Es werden noch weitere von Cesares Gardisten nach mir Ausschau halten, und das tun sie nicht aus Sehnsucht, wenn Ihr versteht, was ich meine. Und Euer kleiner Auftritt auf der Piazza hat die Sache gewiss nicht besser gemacht.“
    „Kommt schon!“
    Egidio ging vorsichtig voraus und überzeugte sich draußen erst davon, dass die Luft rein war, bevor sie sich auf den Weg durch ein Labyrinth aus Seitengässchen und düsteren Straßen machten, weiter über eine kleine piazze und im großen Bogen um die Märkte herum. Zweimal trafen sie auf Gardisten, und zweimal musste Ezio sich ihrer erwehren, diesmal mit dem Schwert. Es hatte den Anschein, als wäre die ganze Stadt wegen der beiden Männer im Alarmzustand – und beide Männer auf der Flucht waren für die Schergen der Borgia eine zu verlockende Beute. Doch die Zeit lief gegen Ezio, und als die nächsten zwei Gardisten auf der anderen Seite einer kleinen Piazza auftauchten, suchte er sein Heil kurzerhand in der Flucht. Weil er mit dem Senator im Schlepptau nicht den Weg über die Dächer nehmen konnte, musste Ezio sich auf Egidios offenbar umfassende Kenntnisse der Seitenstraßen und Hinterhöfe von Rom verlassen. Endlich erreichten sie die hintere Seite einer neuen Villa von dezenter Pracht, die ein paar Häuserzeilen östlich von Sankt Peter in einem eigenen ummauerten Hof stand. Egidio hatte einen Schlüssel für eine kleine, eisenbeschlagene Pforte, die in die Mauer eingelassen war und auf den Hof führte. Dort atmeten beide erst einmal auf.
    „Da will Euch aber wirklich jemand an den Kragen“, meinte Ezio.
    „Noch nicht – erst soll ich zahlen.“
    „Warum eigentlich, wenn sie ihr Geld erst haben? Es klingt doch ganz so, als wärt ihr eine regelrechte Milchkuh für sie.“
    „So einfach ist das nicht. Ich war ein Dummkopf. Ich bin kein Freund der Borgia, auch wenn ich mir Geld von ihnen geborgt habe. Aber unlängst kamen mir Informationen zu Ohren, mit denen ich ihnen Ärger bereiten konnte – ein bisschen jedenfalls.“
    „Wie das?“
    „Vor ein paar Monaten erzählte mir mein Bruder Francesco, der Cesares Kammerherr ist – ich weiß, ich weiß, lasst uns dieses Thema gar nicht erst vertiefen –, eine ganze Menge über Cesares Pläne bezüglich der Romagna. Er will ein kleines Reich gründen, von dem aus er den Rest des Landes zu erobern gedenkt. Weil die Romagna an der Schwelle zu den venezianischen Territorien liegt, ist man in Venedig angesichts Cesares dortiger Überfälle bereits sehr verstimmt.“
    „Und was habt Ihr mit Eurem Wissen angefangen?“
    Egidio breitete die Hände aus. „Ich schrieb an den venezianischen Botschafter und gab ihm alle Informationen, die ich von Francesco bekommen hatte. Ich warnte ihn. Aber einer meiner Briefe muss abgefangen worden sein.“
    „Wurde damit nicht Euer Bruder in die Sache hineingezogen?“
    „Bis jetzt ist es ihm gelungen, sich von jedem Verdacht frei zu halten.“
    „Aber was trieb Euch dazu, das zu tun?“
    „Irgendetwas musste ich doch unternehmen. Der Senat hat dieser Tage wirklich nichts anderes zu tun, als sämtlichen Verfügungen der Borgia seine Zustimmung zu erteilen. Täte er das nicht, würde er kurzerhand ganz aufgelöst werden. Es gibt in der gegenwärtigen Situation keine Unabhängigkeit. Wisst Ihr, wie es ist, wenn man einen Dreck zu tun hat?“ Egidio schüttelte den Kopf. „Das verändert einen Menschen. Ich gebe zu, dass selbst ich angefangen habe, zu spielen und zu trinken …“
    „Und herumzuhuren.“
    Der Senator sah Ezio an. „Oh, Ihr seid gut! Ihr seid sehr gut! Was hat mich verraten? Der Duft von Parfüm auf meinem Ärmel?“
    Ezio lächelte. „So ähnlich.“
    „Hm! Nun, egal, wie ich schon sagte, die Senatoren pflegten zu tun, was Senatoren tun sollen – sie befassten sich mit echten Problemen, wie etwa … oh, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll … mit gesetzeswidriger Grausamkeit, ausgesetzten Kindern, Diebstählen, Kreditzinsen, und wir versuchten, Chigi und die anderen Bankiers irgendwie im Zaum zu halten. Jetzt dürfen wir nur noch dann unabhängig Gesetze erlassen, wenn es um solch bedeutungslose Dinge wie etwa die zulässige Ärmelweite von Damenkleidern

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