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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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geht.“
    „Aber Ihr tut das nicht. Ihr versucht Geld für vorgetäuschte Zwecke zu beschaffen, um in Wahrheit Eure Spielschulden damit zu begleichen.“
    „Das sind keine vorgetäuschten Zwecke, mein Junge. Sobald wir wieder eine ordentliche Regierung haben und sobald ich finanziell wieder im Gleichgewicht bin, werde ich mich tatkräftig und mit Nachdruck für all diese Zwecke einsetzen.“
    „Und wann wird das Eurer Meinung nach der Fall sein?“
    „Wir müssen uns in Geduld üben. Tyrannei ist unerträglich, aber sie ist auch nie von Dauer. Dazu steht sie auf zu wackligen Füßen.“
    „Ich wünschte, ich könnte das glauben.“
    „Natürlich muss man ihr entgegentreten, was auch geschieht. Daran besteht kein Zweifel.“ Er hielt inne. „Ich bin vermutlich, sagen wir mal, zehn oder fünfzehn Jahre älter als Ihr. Ich muss aus der Zeit, die ich noch habe, das Beste machen. Oder habt Ihr noch nie vor einem Grab gestanden und gedacht: Das ist das Bedeutendste, was ich je tun werde – sterben?“
    Ezio sagte nichts.
    „Nein“, fuhr Egidio fort. „Vermutlich nicht.“ Abermals schüttelte er den Kopf und schimpfte vor sich hin. „Maledette Briefe! Ich hätte sie nie an den Botschafter schicken sollen. Jetzt wird Cesare mich umbringen, sobald er die Gelegenheit dazu hat, Schulden hin oder her, es sei denn, er entscheidet sich durch irgendein Wunder, seine Wut an jemand anders auszulassen. Launenhaft genug wäre er weiß Gott.“
    „An jemand anders? Zum Beispiel an Eurem Bruder?“
    „Das würde ich mir nie verzeihen.“
    „Warum nicht? Ihr seid doch Politiker.“
    „Wir sind nicht alle schlecht.“
    „Wo ist Euer Bruder?“
    „Ich habe keine Ahnung. Hier ist er jedenfalls nicht, Gott sei Dank! Wir haben nicht mehr miteinander gesprochen, seit er von den Briefen erfahren hat, und ich habe ihm schon genug Schwierigkeiten gemacht. Wenn er jetzt Euch noch sähe …“
    „Können wir zum Geschäftlichen kommen?“, unterbrach Ezio ihn.
    „Natürlich. Eine Hand wäscht die andere und so weiter … Also, was wolltet Ihr noch gleich?“
    „Ich möchte wissen, wer Cesares Bankier ist. Wo er arbeitet. Wo er wohnt.“
    Auf einmal war Egidio die Entschlossenheit in Person. „Ach ja, stimmt, ich muss dort mit dem Geld aufkreuzen.“ Wieder breitete er die Arme aus. „Das Problem ist nur, ich habe keines.“
    „Ich sagte Euch doch, ich würde es für Euch beschaffen. Verratet mir einfach nur, wie viel und wo Ihr Euch mit diesem Bankier trefft.“
    „Das weiß ich nie genau, bis ich tatsächlich dort bin. Für gewöhnlich gehe ich zu einem von drei vorab verabredeten Treffpunkten. Dort warten seine Mitarbeiter auf mich und bringen mich zu ihm. Ich schulde ihm zehntausend Dukaten.“
    „Kein Problem.“
    „Sul serio?“ Egidio strahlte beinah. „Ihr müsst aufhören, solche Dinge zu sagen. Sonst schöpfe ich wirklich noch Hoffnung.“
    „Bleibt hier! Ich bin bei Sonnenuntergang mit dem Geld zurück.“
    * * *
    Am frühen Abend fand Ezio sich wieder bei dem zunehmend fassungslosen Egidio Troche ein. Er überreichte dem Senator zwei schwere Lederbeutel.
    „Ihr seid zurückgekommen! Ihr seid tatsächlich zurückgekommen!“
    „Und Ihr habt gewartet.“
    „Nun, ich bin verzweifelt. Ich kann nicht glauben, dass Ihr das … einfach so tut.“
    „Es gibt eine Bedingung.“
    „Ich hab es geahnt.“
    „Hört zu“, sagte Ezio. „Wenn Ihr überlebt – und das hoffe ich –, möchte ich, dass Ihr ein Auge auf das habt, was in dieser Stadt in politischer Hinsicht geschieht. Und ich erwarte, dass Ihr über alles, was Ihr erfahrt, Bericht erstattet, und zwar an …“ Er zögerte. „… an Madonna Claudia in jenem Bordell, das man Rosa in Fiore nennt. Mich interessiert vor allem, was Ihr über die Borgia herausfinden könnt.“ Ezio lächelte in sich hinein. „Kennt Ihr das Haus?“
    Egidio räusperte sich. „Ich … ich habe einen Freund, der es manchmal aufsucht.“
    „Gut.“
    „Was werdet Ihr mit diesen Informationen anfangen? Werdet Ihr die Borgia verschwinden lassen?“
    Ezio grinste. „Genau zu diesem Zweck habe ich Euch gerade … rekrutiert.“
    Der Senator blickte auf die beiden Geldsäcke. „Es widerstrebt mir, ihnen die zu geben.“ Er versank in nachdenkliches Schweigen, dann sagte er: „Mein Bruder hat seine Hand über mich gehalten, weil wir vom selben Blut sind. Ich hasse den pezzo di merda , aber er ist und bleibt mein Bruder.“
    „Er arbeitet für Cesare.“
    Egidio gab sich einen

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