Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)
handelt, aber es muss wohl etwas Wertvolles sein, wenn man so gut darauf aufpasst.“
„Feuerwerk“, murmelte Leonardo vor sich hin.
„Was?“
„Nichts!“
* * *
Antonios Leute hatten die Holzhaufen bis Einbruch der Dunkelheit aufgeschichtet und standen bereit, wie Leonardo es verlangt hatte. Außerdem hatten sie sämtliche Wachen und Passanten verscheucht, die wegen ihres Treibens hätten Alarm schlagen können. Leonardos Assistenten hatten derweil die Flugmaschine ein weiteres Mal auf das Dach der Pexaro-Villa gebracht, und Ezio hatte sich, mit angelegtem Federdolch und Armschutz, darin festschnallen lassen und Position bezogen. Antonio stand in seiner Nähe.
„Ich beneide Euch nicht“, gestand er.
„Das ist die einzige Möglichkeit, um in den Palast hineinzukommen. Das habt Ihr selbst gesagt.“
„Aber ich hätte mir nie träumen lassen, dass es dazu kommen könnte. Ich kann es immer noch nicht recht glauben. Wenn Gott gewollt hätte, dass wir fliegen können …“
„Seid Ihr bereit, Euren Leuten das Zeichen zu geben?“, unterbrach ihn Leonardo.
„Ja“, antwortete Antonio.
„Dann tut es jetzt, und wir schicken Ezio auf die Reise.“
Antonio trat an den Dachrand und blickte hinunter. Dann zog er ein großes rotes Taschentuch hervor und schwenkte es. Weit unten sah er, wie erst ein, dann zwei, drei, vier und fünf gewaltige Holzhaufen in Flammen aufgingen.
„Ausgezeichnet, Antonio. Glückwunsch.“ Leonardo wandte sich an Ezio. „Also, denkt daran, was ich Euch gesagt habe. Ihr müsst von Feuer zu Feuer fliegen. Die aufsteigende Hitze müsste Euch, wenn Ihr darüber hinwegfliegt, in der Luft halten, bis Ihr den Dogenpalast erreicht habt.“
„Und seid vorsichtig“, fügte Antonio hinzu. „Auf den Dächern sind Bogenschützen postiert, und sie werden zweifellos auf Euch schießen, sobald sie Euch sehen. Sie werden Euch für einen Dämon aus der Hölle halten.“
„Ich wünschte, ich könnte mein Schwert benutzen, während ich dieses Ding fliege.“
„Eure Füße könnt Ihr ja bewegen“, meinte Leonardo überlegend. „Wenn Ihr es schafft, nahe genug an die Bogenschützen heranzufliegen und ihren Pfeilen zu entgehen, könnt Ihr sie vielleicht vom Dach treten.“
„Ich werd’s mir merken.“
„Aber jetzt müsst Ihr los. Viel Glück!“
Ezio segelte vom Dach in den Nachthimmel und nahm Kurs auf das erste Feuer. Im Näherkommen verlor er bereits an Höhe, doch dann, als er es erreichte, spürte er, wie die Maschine wieder aufstieg. Leonardos Theorie stimmte! Er flog weiter und sah, wie die Diebe, die unter ihm die Feuer schürten, nach oben schauten und jubelten. Aber die Diebe waren nicht die Einzigen, denen er auffiel. Ezio entdeckte Barbarigo-Bogenschützen, die auf dem Dach der Kathedrale und anderen Gebäuden rings um den Dogenpalast postiert waren. Es gelang ihm, die Maschine aus der Flugbahn der meisten Pfeile zu manövrieren, zwei oder drei schlugen aber doch in den Holzrahmen. Es gelang ihm aber auch, tief genug zu fliegen, um eine Handvoll der Bogenschützen von den Dächern zu stoßen. Als er sich jedoch dem Palast selbst näherte, nahmen ihn die persönlichen Wachen des Dogen unter Beschuss, und sie benutzten Brandpfeile. Ezio hatte alle Mühe, auf Kurs zu bleiben, und er verlor rasch an Höhe. Er sah eine hübsche junge Adelige, die nach oben schaute und schrie, der Teufel sei gekommen, um sie zu holen, aber dann war sie auch schon hinter ihm zurückgeblieben. Er ließ die Steuerung los und hantierte an den Schnallen der Gurte, die ihn festhielten. Im letzten Moment gelang es ihm, sich zu befreien und seitlich nach vorn zu springen. Geduckt landete er auf einem Dach über dem Innenhof, jenseits des Gitters, welches das Palastinnere vor allen Eindringlingen außer Vögeln schützte. Als er nach oben blickte, sah er, wie die Flugmaschine gegen den Kampanile von Sankt Markus krachte und die Trümmer auf den Platz vor der Kirche stürzten, wo sie unter den Leuten Panik und Chaos auslösten. Selbst die Aufmerksamkeit der Bogenschützen des Dogen war abgelenkt, und Ezio nutzte diesen Vorteil aus, um rasch nach unten zu klettern und aus dem Blickfeld der Wachen zu verschwinden. Dabei sah er, wie der Doge persönlich an einem Fenster im ersten Stock erschien.
„Ma che cazzo?“, sagte Mocenigo. „Was war das?“
Carlo Grimaldi trat neben ihn. „Wahrscheinlich nur ein paar Jugendliche mit Feuerwerkskörpern. Kommt, trinkt Euren Wein aus.“
Nach diesen Worten bewegte
Weitere Kostenlose Bücher