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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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sich Ezio über Dächer und Mauern, sorgsam das Blickfeld der Bogenschützen meidend, zu einer Stelle in unmittelbarer Nähe des offenen Fensters. Als er hineinschaute, sah er, wie der Doge einen Kelch leer trank. Er hechtete über die Fensterbank in den Raum hinein und rief: „Halt, Altezza! Nicht trinken!“
    Der Doge schaute ihn erstaunt an, und Ezio musste einsehen, dass er einen Augenblick zu spät gekommen war. Grimaldi lächelte matt. „Diesmal war das Glück nicht auf Eurer Seite, junger Assassine! Messer Mocenigo wird uns in Kürze verlassen. Er hat genug Gift getrunken, um einen Stier zu fällen.“
    Mocenigo drehte sich zu ihm herum. „Was? Was habt Ihr getan?“
    Grimaldi machte eine bedauernde Geste. „Ihr hättet auf mich hören sollen.“
    Der Doge wankte und wäre gefallen, doch Ezio sprang vor, um ihn zu stützen und zu einem Stuhl zu führen, auf den er sich schwer niedersacken ließ.
    „Bin so müde …“, sagte der Doge. „Es wird dunkel …“
    „Es tut mir so leid, Altezza “, sagte Ezio hilflos.
    „Es wurde höchste Zeit, dass Ihr einmal erfahrt, wie ein Fehlschlag schmeckt“, höhnte Grimaldi in Ezios Richtung, bevor er die Tür aufriss und schrie: „Wachen! Wachen! Der Doge wurde vergiftet! Ich habe den Mörder hier!“
    Ezio jagte zur Tür, packte Grimaldi am Kragen, zerrte ihn zurück, schlug die Tür zu und schloss sie ab. Sekunden später hörte er, wie Wachen herbeigerannt kamen und gegen die Tür hämmerten. Er wandte sich an Grimaldi. „Fehlschlag, ja? Dann sollte ich wohl besser etwas unternehmen, um ihn auszugleichen.“ Er ließ seine Klinge hervorschnellen.
    Grimaldi lächelte. „Mich könnt Ihr umbringen“, sagte er. „Aber die Templer werdet Ihr nie besiegen.“
    Ezio stieß Grimaldi die Klinge ins Herz. „Friede sei mit Euch“, sagte er kalt.
    „Gut“, hörte er da eine schwache Stimme hinter sich. Er fuhr herum und sah, dass der Doge zwar totenbleich, aber noch am Leben war.
    „Ich hole Hilfe“, sagte Ezio. „Einen Arzt.“
    „Nein … dazu ist es zu spät. Aber ich kann nun glücklicher sterben, nachdem ich sah, wie mir mein Mörder in die Dunkelheit vorausging. Ich danke Euch.“ Mocenigo rang um Atem. „Ich hatte ihn schon lange im Verdacht, ein Templer zu sein, aber ich war zu schwach, zu vertrauensselig … Aber seht in seiner Brieftasche nach. Nehmt seine Papiere an Euch. Ich bezweifle nicht, dass Ihr darunter etwas finden werdet, dass Euch von Nutzen sein und dazu beitragen wird, meinen Tod zu rächen.“
    Mocenigo lächelte beim Sprechen. Ezio sah, wie das Lächeln auf seinen Lippen gefror, wie seine Augen glasig wurden und sein Kopf zur Seite fiel. Ezio legte seine Hand an den Hals des Dogen, ohne einen Puls zu fühlen. Mit den Fingern strich er dem Toten übers Gesicht, um ihm die Augen zu schließen, dann betete er halblaut ein paar Worte, ehe er rasch Grimaldis Brieftasche nahm und öffnete. Inmitten eines Bündels anderer Dokumente steckte eine weitere Kodexseite.
    Die Wachen pochten immer noch gegen die Tür, die nun nachzugeben begann. Ezio lief zum Fenster und blickte nach unten. Der Hof wimmelte von Wachen. Er würde sein Glück über die Dächer versuchen müssen. Er stieg zum Fenster hinaus und kletterte an der Wand darüber empor, als Pfeile links und rechts seines Kopfes vorbeipfiffen und gegen das Mauerwerk klapperten. Als er das Dach erreichte, traf er auf noch mehr Bogenschützen, allerdings überraschte er sie und konnte diesen Vorteil nutzen, um sich ihrer zu entledigen. Aber schon stieß er auf ein weiteres Problem. Das Gitter, das ihm vorher den Zugang verwehrt hatte, schien sich jetzt als Falle zu erweisen, in der er festsaß! Er lief darauf zu und stellte fest, dass es nur dazu gedacht war, Unbefugte draußen zu halten – die Spitzen wölbten sich nach außen und unten. Wenn es ihm gelang, dort hinaufzuklettern, konnte er darüber hinwegspringen. Schon hörte er die Schritte zahlreicher Wachen auf der Treppe zum Dach herauf dröhnen. Er raffte alle Kraft zusammen, die seine Verzweiflung ihm verlieh, nahm Anlauf und erkletterte das Gitter. Im nächsten Augenblick befand er sich auf der anderen Seite und in Sicherheit, und nun waren es die Wachen, die hinter dem Gitter festsaßen. Ihre Rüstungen waren zu schwer, als dass sie daran emporklettern konnten, und außerdem wusste Ezio, dass ihnen ohnehin seine Geschicklichkeit gefehlt hätte. Er rannte zur Dachkante, schaute nach unten, sprang zum Gerüst an der Kathedralenmauer

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