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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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des Kanals, davor lag ein gefliester Platz, an dessen Kai drei Gondeln festgemacht waren. Als ihre Gondel vorbeifuhr, sah Ezio den Händler, den die Uninformierten vorhin drangsaliert hatten und der jetzt versuchte, in das Gebäude zu gelangen. Er wurde allerdings von zwei weiteren Wachen aufgehalten, an deren Schultern Ezio ein gelbes Wappen mit einem roten Chevron auffiel, darunter ein schwarzes Pferd, darüber ein Delfin und ein Stern. Barbarigo-Männer, natürlich!
    „Mein Stand wurde zerstört, meine Waren sind ruiniert. Ich verlange eine Entschädigung!“, sagte der Händler in wütendem Ton.
    „Tut uns leid, aber hier kommt Ihr nicht rein“, sagte einer der Uniformierten und stieß den armen Mann mit seiner Hellebarde an.
    „Ich bin noch nicht fertig mit Euch. Ich werde Euch dem Rat melden!“
    „Das wird Euch nicht viel nützen“, versetzte der zweite Uniformierte, der älter als der andere war. Nun erschienen ein Offizier und drei weitere Männer.
    „Wollt Ihr einen Raufhandel anfangen?“, fuhr der Offizier dazwischen.
    „Nein, ich …“
    „Verhaftet diesen Mann!“, befahl der Offizier.
    „Was soll denn das?“, fragte der Händler ängstlich. Ezio musste machtlos und mit wachsendem Zorn zusehen, aber er merkte sich den Ort. Der Händler wurde in Richtung des Gebäudes davongeschleift. Eine kleine, eisenbeschlagene Tür ging auf, er wurde hineinbugsiert, dann schloss sich die Tür wieder.
    „Ihr habt Euch nicht den besten aller Orte herausgesucht, Leonardo, auch wenn es vielleicht der schönste sein mag“, sagte Ezio zu Leonardo.
    „Allmählich wünsche ich mir, ich hätte mich doch für Mailand entschieden“, erwiderte Leonardo. „Aber Auftrag ist Auftrag.“

 
    13
    Nachdem Ezio sich von Leonardo verabschiedet und in seiner eigenen Unterkunft eingerichtet hatte, verlor er keine Zeit und machte sich auf den Weg zurück zum Palazzo Seta – kein leichtes Unterfangen in dieser Stadt der engen Straßen, verschlungenen Kanäle, niedrigen Torbögen, kleinen Plätze und Sackgassen. Aber jedermann kannte den Palazzo, und die Einheimischen gaben ihm bereitwillig Auskunft, wenn er sich verirrte – auch wenn keiner recht zu begreifen schien, warum irgendjemand freiwillig dorthin ging. Der eine oder andere meinte, es wäre am einfachsten, wenn er eine Gondel nähme, aber Ezio wollte sich mit der Stadt vertraut machen und außerdem unbemerkt ans Ziel gelangen.
    Es war später Nachmittag, als er sich dem Palazzo näherte, wobei es sich weniger um einen Palast als vielmehr eine Festung handelte oder ein Gefängnis, da das Hauptgebäude hinter Wehrmauern errichtet worden war. Zu beiden Seiten wurde es von anderen Gebäuden eingerahmt, getrennt durch schmale Straßen, und dahinter schien ein Garten von einiger Größe zu liegen, um den eine weitere hohe Mauer verlief. Vor dem Palazzo zum Kanal hin erstreckte sich der breite, offene Platz, den Ezio zuvor schon gesehen hatte. Jetzt schien dort allerdings eine regelrechte Schlacht stattzufinden, auf der einen Seite ein Haufen Barbarigo-Wachen, auf der anderen eine bunt zusammengewürfelte Gruppe junger Leute, die ihre Gegner verhöhnten und dann leichtfüßig aus der Reichweite der Hellebarden und Spieße sprangen, während sie ihrerseits Ziegel, Steine sowie faule Eier und Obst nach den wütenden Gardisten warfen. Das alles mochte nur ein Ablenkungsmanöver sein, denn hinter ihnen machte Ezio eine Gestalt aus, die an der Mauer des Palazzos hinaufkletterte. Ezio war beeindruckt – die Wand war so steil, dass selbst er es sich zweimal überlegt hätte, daran emporzusteigen. Aber wer immer der Klettermaxe war, er erreichte die Zinnen mühelos und ohne entdeckt zu werden, dann sprang er mit erstaunlichem Geschick von den Zinnen aufs Dach eines der Wachtürme. Ezio erkannte, dass die Person dort oben nun auf das Dach des Palazzos hinüberspringen wollte, um sich auf diesem Weg in das Gebäude zu stehlen. Er merkte sich diese Vorgehensweise für den Fall, dass er sie selbst einmal brauchen sollte – so er denn überhaupt dazu in der Lage war. Doch die Gardisten auf dem Wachturm hatten gehört, wie der Eindringling gelandet war, und riefen ihren Kollegen im Palast eine Warnung zu. In einem der Dachfenster des Palazzos erschien ein Armbrustschütze. Er schoss. Die Gestalt vollführte einen eleganten Sprung, und der Bolzen ging fehl und klapperte über die Dachziegel. Beim zweiten Schuss zielte der Gardist besser, und die Gestalt schrie leise auf, wankte und

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