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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Zauberer. Nur ein gewöhnlicher Mensch, der die … Illusion beherrschte.“
    Er wandte sich wieder an seinen Kameraden. „Habt Ihr den Scheiterhaufen vorbereitet?“
    „Ja.“ Der Mann zögerte. „Aber ein paar von den Männern … nun, sie wollen das nicht.“
    Altaïr beugte sich über die Bahre, ging etwas in die Knie und nahm den Leichnam des alten Mannes auf die Arme. „Überlasst das mir!“ Er richtete sich auf, seine Kleidung umwehte ihn. „Geht es Euch gut genug, um eine Reise anzutreten?“, fragte er den Hauptmann.
    „Ja, durchaus.“
    „Ich habe Malik al-Sayf gebeten, nach Jerusalem zu reiten und den Tod Al Mualims kundzutun. Wollt Ihr nach Akkon reisen und dort dasselbe tun?“
    „Natürlich.“
    „Dann geht! Möge Gott Euch begleiten!“
    Der Hauptmann neigte den Kopf und ging.
    Den toten Mentor auf seinen Armen, trat sein Nachfolger vor die anderen Mitglieder der Bruderschaft.
    Sein Erscheinen löste sofort ein Stimmengewirr aus, das die Bestürzung der Brüder widerspiegelte. Einige fragten sich, ob sie träumten. Andere waren entsetzt über diese unübersehbare Bestätigung von Al Mualims Dahinscheiden.
    „Altaïr! Erklärt Euch!“
    „Wie ist es dazu gekommen?“
    „Was ist passiert?“
    Ein Assassine schüttelte den Kopf. „Mein Geist war klar, aber mein Körper … er wollte sich nicht rühren!“
    Inmitten dieses Durcheinanders erschien Abbas. Als Kinder waren er und Altaïr Freunde gewesen. Heute stand diese Freundschaft auf sehr wackeligen Beinen. Zu viel war zwischen ihnen geschehen.
    „Was war hier los?“, fragte Abbas. Sein Ton drückte Erschrecken aus.
    „Unser Mentor hat uns alle getäuscht“, erwiderte Altaïr. „Die Templer haben ihn korrumpiert.“
    „Wo ist dein Beweis für diese Behauptung?“, hakte Abbas voller Argwohn nach.
    „Komm mit mir, Abbas, und ich werde dir alles erklären.“
    „Und wenn mir deine Erklärungen nicht genügen?“
    „Dann werde ich fortfahren, bis du zufrieden bist.“
    Sie gingen – Altaïr nach wie vor mit dem Toten auf den Armen – in Richtung des Scheiterhaufens, der aufgeschichtet worden war. Abbas, der nicht wusste, wo sie hinwollten, blieb gereizt, angespannt und streitlustig und konnte das Misstrauen, das er gegen Altaïr hegte, nicht verhehlen.
    Altaïr kannte den Grund dafür und bedauerte ihn. Aber er würde sein Bestes tun.
    „Abbas, erinnerst du dich an das Artefakt, das wir im Tempel von Salomon dem Templer Robert de Sable abnahmen?“
    „Du meinst das Artefakt, das zu holen du ausgeschickt wurdest, das dann aber von anderen herbeigebracht wurde?“
    Altaïr überging die Bemerkung. „Ja. Es handelt sich gewissermaßen um ein Werkzeug der Templer. Man nennt es den Apfel von Eden. Es verfügt über vielerlei Kräfte. Unter anderem kann es Illusionen hervorrufen und den Geist eines Menschen steuern. Wie auch den Geist des Menschen, der glaubt, er sei es, der den Apfel steuert. Eine tödliche Waffe.“
    Abbas hob die Schultern. „Dann ist dieser Apfel in unserem Besitz gewiss besser aufgehoben als in den Händen der Templer.“
    Altaïr schüttelte den Kopf. „Das macht keinen Unterschied. Dieser Apfel scheint alle zu verderben, in deren Besitz er sich befindet.“
    „Und du glaubst, dass Al Mualim unter seinen Bann geriet?“
    Altaïr machte eine ungeduldige Geste. „Genau. Und heute hat er versucht, mithilfe des Apfels Masyaf zu versklaven. Das hast du ja selbst gesehen.“
    Abbas blickte zweifelnd drein. „Ich weiß nicht, was ich gesehen habe.“
    „Hör zu, Abbas! Im Moment ist der Apfel in Al Mualims Studierzimmer sicher. Wenn ich hier fertig bin, werde ich dich in alles einweihen, was ich weiß.“
    Sie hatten den Scheiterhaufen erreicht, und Altaïr stieg die Stufen hinauf und legte den Leichnam seines toten Mentors ehrerbietig auf das Bett aus Zweigen und Ästen. Abbas verfolgte es mit Entsetzen. Er sah den Scheiterhaufen jetzt zum ersten Mal.
    „Ich kann nicht glauben, dass du das wirklich tun willst!“, entfuhr es ihm voller Schrecken. Hinter ihm wogte die versammelte Bruderschaft der Assassinen wie ein Maisfeld im Wind.
    „Ich tue, was ich tun muss“, erwiderte Altaïr.
    „Nein!“
    Doch Altaïr hatte bereits eine der Fackeln ergriffen, die zum Entzünden des Scheiterhaufens bereitstanden, und stieß sie unten ins aufgeschichtete Holz. „Ich muss sicherstellen, dass er nicht zurückkehren kann.“
    „Aber das entspricht nicht unserer Tradition! Es ist verboten, den Leichnam eines Menschen zu

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