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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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welchem Regiment gehört Ihr, efendim?“, fragte ihn der Erste, zwar höflich, aber doch mit einer Schärfe im Ton, die Ezio alarmierte.
    Bevor er antworten konnte, fügte der Zweite hinzu: „Ich glaube nicht, dass ich Euch kenne. Ich sehe keine Reichsinsignien. Gehört Ihr zur Kavallerie?“
    „Wann seid Ihr hereingekommen?“, fragte der Erste, und seine Stimme klang nun eindeutig unfreundlich.
    „Wo ist Euer Hauptmann?“
    Dafür reichten Ezios Kenntnisse der türkischen Sprache nicht aus. Und er sah, dass das Misstrauen der beiden Männer geweckt war. Deshalb zückte er rasch seine Hakenklinge und riss damit einen der beiden um, der dabei gegen den anderen prallte. Dann rannte er davon, zwischen den Zelten hindurch, sprang über Spannleinen hinweg, schließlich entdeckte er Tarik wieder, der sich nun schon weit entfernt hatte.
    Da wurden hinter ihm Rufe laut.
    „Schwindler!“
    „Betrüger! Du wirst sterben!“
    „Haltet ihn auf!“
    „Das ist der Verbrecher, der Nazar umgebracht hat! Ergreift ihn!“
    Aber das Kasernengelände war sehr groß, und Ezio nutzte die Tatsache, dass die Janitscharen mit ihren Uniformen und Schnurrbärten einander sehr ähnlich sahen, voll aus. Während hinter ihm Chaos zurückblieb, nahm er Tariks Fährte wieder auf und fand ihn in einer ruhigen Ecke der Kaserne, wo die Kartenräume der höheren Offiziere lagen.
    Ezio beobachtete, wie Tarik einen der Kartenräume betrat, vergewisserte sich mit einem Blick in die Runde, dass der Mann allein war und er selbst seine Verfolger wirklich abgeschüttelt hatte, dann folgte er Tarik nach drinnen. Hinter sich schloss und verriegelte er die Tür.
    Ezio hatte bereits alle Informationen, die er zu brauchen glaubte. Er wusste, dass Tarik sich in Bursa mit Manuel treffen wollte, und er wusste, dass die Waffenlieferung in Kappadokien in Manuels Garnison eingetroffen war. Das hieß, er musste gar keine Fragen mehr stellen, als Tarik sofort das Schwert zog und sich auf ihn stürzte. Ezio wich nach links aus, als Tarik mit dem Schwert zustieß, dann löste er die verborgene Klinge über seiner linken Hand aus und bohrte sie dem Janitscharen-Hauptmann rechts in den Rücken. Er durchschnitt ihm mit einem harten Ruck die Niere, bevor er die Klinge wieder herauszog.
    Tarik krachte vornüber auf einen Kartentisch, fegte die Karten, die darauf lagen, zu Boden und tränkte diejenigen, die liegen blieben, mit seinem Blut. Er rang nach Atem und mobilisierte seine letzten Kraftreserven, stemmte sich auf den rechten Ellbogen und drehte sich ein wenig, um seinen Angreifer ansehen zu können.
    „Es ist aus mit Eurer Schurkerei, Soldat“, erklärte Ezio barsch.
    Doch Tarik machte einen ergebenen, beinah amüsierten Eindruck. In Ezio regten sich plötzlich Zweifel.
    „Ach, welch bittere Ironie!“, sagte Tarik. „Ist dies das Ergebnis von Suleimans Untersuchung?“
    „Ihr steckt mit den Feinden des Sultans unter einer Decke“, sagte Ezio. Seine Zuversicht verging. „Was habt Ihr Euch von einem solchen Verrat erwartet?“
    Tarik schenkte ihm ein bedauerndes Lächeln. „Ich muss mich selbst tadeln.“ Er hielt inne, atmete unter Schmerzen. Seine Wunde blutete unentwegt. „Nicht, weil ich Verrat begangen habe, sondern weil ich überheblich war.“ Er musterte Ezio, der näher gekommen war, um seine Stimme zu verstehen, die nun zu einem Flüstern herabgesunken war. „Ich habe einen Hinterhalt vorbereitet, wollte die byzantinischen Templer genau in dem Moment angreifen, da sie sich am sichersten fühlten.“
    „Welchen Beweis habt Ihr dafür?“
    „Hier. Seht her!“
    Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht zog Tarik mit der linken Hand eine Karte aus seinem Gürtel. „Nehmt sie!“, sagte er.
    Ezio nahm die Karte.
    „Sie wird Euch zu den Byzantinern in Kappadokien führen“, fuhr Tarik fort. „Vernichtet sie, wenn Ihr könnt!“
    Auch Ezios Stimme hatte sich zu einem Flüstern gesenkt. „Das habt Ihr gut gemacht, Tarik. Verzeiht mir!“
    „Es gibt keinen Grund für Schuldzuweisungen“, erwiderte Tarik. Das Sprechen fiel ihm jetzt fast unüberwindlich schwer. Aber er zwang sich dazu, weil er wusste, dass die nächsten Worte seine letzten sein würden. „Beschützt mein Heimatland! Allah ashkina! In Gottes Namen, stellt die Ehre, die wir in diesem Kampf verloren haben, wieder her!“
    Ezio legte sich Tariks Arm über die Schulter und hob ihn auf den Tisch. Dann riss er sich hastig den Schal vom Hals und band ihn, so fest es ging, um die Wunde, die er

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