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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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gleichermaßen belustigt wie beunruhigt von den Reaktionen, die er unter den Einheimischen hervorrief, ganz gleich, ob es sich nun um Männer oder Frauen, um Osmanen oder Byzantiner handelte – ihre Reaktionen glichen sich trotz der unterschiedlichen Nationalitäten, denen er begegnete. Die einen brachten ihm scheinbar Bewunderung entgegen, andere wollten sich gar bei ihm einschmeicheln. Wieder andere taten so, als sähen sie ihn nicht, die meisten jedoch reagierten mit Furcht und Unsicherheit. Es war nicht zu übersehen, dass die Janitscharen bestenfalls geduldet und schlimmstenfalls verachtet wurden. Es gab keine Spur von echter Zuneigung oder Achtung. Und soweit Ezio es beurteilen konnte, richtete sich die größte Verachtung insbesondere gegen die Janitscharen, die zu Tariks Kaserne gehörten. Ezio legte diese Feststellung in seinem Hinterkopf ab. Er war sicher, dass sie sich einmal als nützlich erweisen würde. Fürs Erste konzentrierte er sich jedoch auf sein Ziel.
    Es erleichterte ihn, dass ihm seine Uniform ungehinderten Zutritt in die Kaserne erlauben würde, zumal er schon bald herausfinden sollte, dass die Ermordung des Janitscharen durch die Assassinen bereits entdeckt worden war. Als er sich seinem Ziel näherte, passierte er einen Platz, auf dem ein Seldschuke den Tod des Mannes einer interessierten Menge von Passanten kundtat.
    „Schlechte Neuigkeiten, Bürger von Kostantiniyye“, verkündete der Herold. „Ein Diener unseres Sultans ist durch die Hand eines Verbrechers zu Tode gekommen und wurde seiner Kleidung beraubt.“ Er sah sich um und hob seine Stimme etwas. „Seid auf der Hut vor jedwedem verdächtigen Treiben!“
    Ezio überquerte den Platz so unauffällig wie möglich, aber natürlich traf ihn trotzdem der eine oder andere Blick. Er betete, dass es ihm vergönnt sein möge, die Kaserne unangefochten zu betreten. Wenn bekannt wurde, dass der Mann seiner Kleidung wegen umgebracht worden war, würde sich das Sicherheitsnetz schneller zusammenziehen, als man„Messer“ sagen konnte.
    „Wehe dem Mörder, der einem beliebten Janitscharen das Leben nahm!“, fuhr der Herold fort. „Dieser Feind der Zivilisation muss gefunden und seiner gerechten Strafe zugeführt werden! Wenn Ihr etwas seht, dann heraus damit!“ Er ließ den Blick auf nachdrückliche Weise über die Menge schweifen und schüttelte seine Schriftrolle, um die Wirkung seiner Worte noch zu stärken. „Nehmt Euch in Acht, Bürger! Ein Mörder streift durch unsere Straßen, ein Mensch ohne Gewissen, der es auf die Diener unseres Sultans abgesehen hat. Die Janitscharen haben ihr Leben dem Schutz des Reiches verschrieben. Vergeltet ihnen den Gefallen, den sie uns tun, und findet diesen Mörder, bevor er wieder zuschlägt!“
    Das Seitentor der Kaserne stand offen, wurde jedoch von zwei Wachen flankiert. Die nahmen allerdings Haltung an, als Ezio auf sie zukam. Da wurde ihm klar, dass er das Glück gehabt hatte, einem höherrangigen Soldaten aufgelauert zu haben, denn die Kleidung, die er trug, gebot Respekt, auch wenn die Janitscharen-Uniformen für das ungeübte Auge nicht zu unterscheiden waren. Er betrat die Kaserne ohne Schwierigkeiten, und kaum hatte er den Fuß hineingesetzt, fing er auch schon Fetzen von Gesprächen über den Mord auf.
    „Khardeshlerim , einer der unseren wurde ermordet aufgefunden und seiner Kleidung beraubt. Keine Stunde ist das her. Und seine Leiche, so heißt es, sei wie Abfall auf einen Misthaufen geworfen worden“, sagte ein Soldat zu zweien seiner Kameraden, die diese Neuigkeit mit wütendem Gemurmel quittierten. „Seid vorsichtig auf Eurem Weg durch diese Straßen!“, fuhr der Erste fort. „Da plant jemand, der unsere Uniform als Tarnung nutzt, einen Streich. Wir müssen ständig auf der Hut sein, bis der Missetäter erwischt wird.“
    „Und bis man ihm den Bauch aufschlitzt“, ergänzte ein anderer.
    Ezio beschloss, so vorsichtig wie möglich zu sein, solange er sich in der Kaserne aufhielt. Mit gesenktem Kopf ging er umher, machte sich mit der Einrichtung vertraut und lauschte dabei verschiedenen Unterhaltungen. Was er hörte, war sehr erhellend und von großem Wert.
    „Selim versteht unsere verzweifelte Lage. Die Byzantiner, die Mameluken, die Safawiden … nur er hat den Mut, den Gefahren ins Auge zu blicken, die diese Völker für uns darstellen“, sagte ein Soldat.
    „Ihr sprecht die Wahrheit. Selim ist ein Krieger wie vor ihm Osman und Mehmet“, schlug ein anderer in dieselbe

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