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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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Blechboldt mit seltsam funkelnden Augen an. »Du musst versehentlich einen meiner Gedanken gedacht haben. Dieser hier wurde gewiss für mich geschmiedet. Einer wie du vermag ihn wahrscheinlich nicht einmal zu verstehen. Aber ich will dir verzeihen, du hast es sicher nicht mit Absicht getan…«
    Blechboldt lächelte still in sich hinein.
    Und dann waren sie im Viertel der Eisenmeister angekommen. Nun sahen sie das mächtige Eisenschild mit dem Amboss und den Hämmern, das Gildezeichen der Eisenmeister, direkt über sich. Aus dem Gang, der zu den Schmiedehöhlen führte, drang giftiger Qualm, und die Rauchkäfer lagen reglos in ihren Käfigen an den Wänden. Sie waren allesamt tot. Vergiftet vom dunklen bösen Blau dieses Rauchs.
    Blechboldt und der Hohepriester griffen in ihre Taschen und holten ihre Leuchtkäfer heraus, um etwas Licht in die Gänge zu bringen. Hinter ihnen schlossen Garstholm Flammrank und der schwer beladene Fazzgadt auf. Dahinter Schleuderstein und das ächzende Gedächtnis.
    Und da begann plötzlich der Gang unter ihren Füßen zu erzittern. Es war nur ein leichtes Beben. Außerdem war hinter ihnen jetzt ein langsam lauter werdendes Dröhnen zu hören. Sie wussten, was das war: Schieferspringer. Und zwar schwerer als gewöhnlich. Wahrscheinlich in Rüstung. Sie fuhren herum, hoben ihre Äxte, und dann erkannten sie, wer da auf sie zukam: zwei der Häuptlinge, Gutgroll Zornhold und Krass Breitbart, die wie aus dem Nichts im Dunkel des Ganges auftauchten, in voller Rüstung auf gepanzerten Schieferspringern auf sie zugeprescht kamen und dabei ihre Äxte schwangen! Die langen Haare ihrer prächtigen Reittiere wogten, und in ihren Sätteln staken die Banner der Häuser der beiden Häuptlinge, Erde und Feuer. Die bärtigen Gesichter der Stammesführer waren zu wild entschlossenen Grimassen verzerrt und in einem wütenden Kampfesschrei erstarrt. Zornhold hielt die Zügel seines Reittieres fest in der eisernen Hand, und Breitbarts verbliebenes Auge schimmerte furchterregend.
    Und da rumpelte es mit einem Mal noch lauter. Die Schienen, die zu den Schmiedehöhlen führten, vibrierten, der Stahl zitterte und ächzte, und dann wurden die beiden Reiter von Gangwardt Hornfaust in seinem Räderstuhl überholt, Funken schlagend raste das Ding über die Schienen. Es schwankte bedrohlich, als wollte es jeden Moment umstürzen, gegen eine der Wände prallen und den alten Häuptling geradewegs in die Hohe Höhle befördern. Doch mit entschlossenem Gesichtsausdruck fing er jedes Schwanken, jedes Zittern auf, lehnte sich mal nach rechts, mal nach links und raste auf die Auserwählten zu, die am Eingang der Schmiedehöhlen stehen geblieben waren.
    Der Räderstuhl war ein anderer als der, in dem er sonst saß. Er war gepanzert und mit zwei Stahlschleudern versehen, die an die Armlehnen montiert waren. Daneben hing griffbereit die Axt des Alten. Mit einem gellenden Kampfschrei, der die Auserwählten bis ins Mark erschütterte, schoss der Häuptling in seinem Höllengefährt an ihnen vorbei.
    Verwundert blickten die fünf sich an.
    Dann raste der Räderstuhl mit einem lauten Knall gegen einen Bremsstein. Sofort eilten die fünf hinüber, um dem Häuptling der Felsen behilflich zu sein. Sie richteten den Stuhl wieder auf und halfen dem Alten hineinzuklettern. Der aber schien alles andere als froh darüber.
    Kaum dass sie den Stuhl aufgerichtet und ihm unter die Arme gegriffen hatten, fing er bereits an zu wettern: »Verdammt, lasst mich in Ruhe, ihr dünnbärtigen Wanzentreiber! Ich bin doch kein Schlüpfling! Finger weg, du hässlicher Dreckschürfer. Was fummelst du an mir herum, Knollennase?«
    »Aber Herr, ich wollte Euch doch nur helfen, schauen, ob Eure Knochen…«
    »Helfen, Knochen, Schnickschnack! Mumpitz! Das ist nicht der erste Stein, gegen den ich gefahren bin. Fass mich noch einmal an und ich beiß dich!«
    »Aber Herr, wir dachten – «, versuchte Fazzgadt den Häuptling zu beruhigen, während sie ihn wieder in den Stuhl setzten.
    »Wer hat gesagt, dass du denken sollst? Verpfeif dich, du Mooslutscher. Und geh mir aus dem Weg! Ich will in die Schmiedehöhlen! Wenn ich dort auch nur einen dieser verwanzten Dämonenärsche erwische, dann werde ich ihn mit Stahl vollpumpen!« Mit diesen Worten griff er in die Räder seines Stuhls und rollte leise fluchend voran. Oder besser, eierte voran, da das Fahrgestell sich beim Aufprall etwas verzogen hatte.
    Nun waren auch die anderen beiden Häuptlinge bei den

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