Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
Vom Netzwerk:
hätte es ohne Schwierigkeiten verkraftet, wäre Willibald damals Nachfolger geworden. Und er wusste, dass Kramer ihm seinerseits die Beförderung nicht neidete. Sie hatten offen darüber gesprochen, nachdem die Entscheidung gefallen war. Willibald war ein ruhiger Mann und verheirateter Vater von zwei bildhübschen kleinen Töchtern, die neben seiner Frau Christiane sein e in und a lles waren und von denen er, Harry, Taufpate war. Bei Willibald war dieser Fall bestens aufgehoben.
    »Was habt ihr bis jetzt rausgefunden?«
    »Die Stelle am Weiher, wo es passiert ist. Was aber nicht schwer war, weil die Kleidungsstücke von Julia und Tim noch dalagen. Ich begreife einfach nicht, wie die Frau die Kraft aufbringen konnte, ihren Freund fast bis nach Oberhofen runterzuschleppen. Bei ihren Verletzungen.«
    Zillmann sah, wie sich Kramers Hände zu Fäusten ballten.
    »Und weiter?«
    »Von den Verletzungen habe ich dir ja bereits berichtet. Was den Tatablauf betrifft, sind wir zunächst mal auf Vermutungen angewiesen. Anscheinend haben sich die Täter durch den Wald an die beiden jungen Leute herangeschlichen und dann überfallen. Im Wald haben wir ein paar merkwürdige, halbkreisförmige Schleifspuren entdeckt.«
    Zillmann sah erstaunt auf.
    »Ich vermute, dass sich die Täter mit der Erde ihre Gesichter eingerieben haben. Das würde auch erklären, warum Julia immer wieder ›schwarz‹ gesagt hat.«
    »Praktisch eine Maskierung?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Und wenn es tatsächlich Schwarze oder nur Dunkelhäutige waren? In der Stadt leben einige. Asiaten, Afrikaner …«
    »Dann hätten wir zum einen das Problem mit unseren ›Freunden‹ von rechts. Ich kann mir jetzt schon vorstellen, wie die mit Schaum vor dem Mund an die Öffentlichkeit gehen. Zum anderen würde es unsere Ermittlungen vermutlich erleichtern, denn dieser Personenkreis ist überschaubarer. Aber ich glaube nicht, dass wir die Täter unter den Schwarzen finden werden. Vergiss nicht, es war eine Gruppe.«
    »Du meinst, es könnten auch Deutschrussen gewesen sein?«
    »Ja, oder Türken. Denk an die Schwierigkeiten, als die sich damals mit der Gruppe aus Friedrichshafen kloppten.«
    »Das hätte uns gerade noch gefehlt. Aber du ermittelst doch bestimmt auch in dieser Richtung?«
    »Nur oberflächlich. Immerhin gibt es ja auch noch einheimische Kandidaten. Momentan sind mir einfach die Hände gebunden. Hoffentlich können wir die Frau bald vernehmen.«
    »Könnte es eine Verbindung zwischen der Bande und Julia oder Tim geben?«
    »Das herauszufinden sind wir gerade unterwegs. Wir überprüfen sämtliche Personen aus dem Bekanntenkreis der beiden. Bei Tim scheint das nicht so schwierig zu sein, denn er hat nicht viele Freunde. Bei Julia dagegen wird es wohl eine Weile dauern. Sie scheint ein sehr fröhlicher Mensch und allseits beliebt zu sein. Allerdings habe ich irgendwie das Gefühl, dass es zwischen den Tätern und Tim und Julia außer dem Zufall keine Verbindung gibt. Aber das werden wir herausfinden, keine Sorge.«
    Noch immer hatte sein Freund die Fäuste geballt. Zillmann schwieg.
    »Über die Presse haben wir uns mit den üblichen Fragen an die Öffentlichkeit gewandt. Ob jemand die beiden auf ihrem Weg an den Weiher gesehen hat? Wer etwas zu …«
    »Ich weiß«, meinte Zillmann und winkte ab. »Wie siehst du das, Willibald: Wenn die sich tatsächlich maskiert haben, scheint das doch darauf hinzudeuten, dass sie mit Autos unterwegs gewesen sind, oder?«
    »Könnte so gewesen sein«, erwiderte Kramer. »Nur ist das mit der Maskierung ja zunächst mal eine Vermutung. Dann können die auch durchaus mit Motorrädern unterwegs gewesen sein, aber eben ohne Helm.«
    »Was meinst du? Wie sind die Täter auf die beiden aufmerksam geworden?«
    »Vielleicht haben sie das Auto der beiden auf dem Parkplatz an der Straße gesehen und sich dann durch den Wald an sie herangeschlichen. Das freie Stück direkt am Weiher, also zwischen Wasser und Wald, liegt vom Wald aus da wie ein Präsentierteller. Bei den Lichtverhältnissen in dieser Nacht konnten sie dann praktisch alles, Tim und Julia dagegen fast nichts sehen. Ich meine, nichts von dem sehen, was sich im Wald abspielte.«
    »Ob sie die beiden töten wollten?«
    »Den Verletzungen nach war es ihnen zumindest gleichgültig. Bei Tim Maier sieht es sehr schlecht aus. Die Ärzte sagen, die nächsten achtundvierzig Stunden wären entscheidend.«
    »Wie reagieren die Eltern?«
    »Sie sind fix und fertig. Besonders die von

Weitere Kostenlose Bücher