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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Problem.«
    »Scheiß Weiber! Nicht mal in Ruhe sein Bier kann man trinken.«
    »He, Vorsicht, Junge, du sprichst von meiner Peggy. Also, ein bisschen mehr Zurückhaltung, wenn ich bitten darf.«
    Dem Klang seiner Stimme konnte Micha entnehmen, dass er Snake nicht tatsächlich böse war ob dessen Bemerkung.
    »Los, gehen wir«, sagte Babyface. Es klang wie ein Befehl.
    Micha hörte, wie die beiden aufstanden, und versank ganz tief in seinen Sitz. Wenn sie einen Schritt machten, um zu sehen, wer sich hinter der hohen Nischenwand verbarg, dann war es um ihn geschehen. Doch die zwei kümmerten sich nicht um ihn und verließen das ›Skin‹. Es war höchste Zeit, denn Micha sah, wie soeben Maxi mit ihrem roten Polo auf den Parkplatz fuhr.
     
    Babyface startete den Motor, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr aus der Parkbucht heraus zur Ausfahrt. Dort angekommen, wollte er nach links in Richtung Ravensburger Innenstadt abbiegen, als Snake ihm auf seinen rechten Unterarm schlug.
    »He, mach mal langsam!«
    »Wieso?«, blaffte Babyface.
    »Na, schau dir doch mal diese Braut an. Siehst du die Möpse? Und wie die angezogen ist. Ich glaub’, ich krieg’ ’nen Steifen.«
    »Du mit deinem Spargel«, entgegnete Babyface, nahm aber trotzdem Gas weg. Die Frau war tatsächlich absolut spitze. Ein enges grünes Top, das den Bauchnabel freiließ, dazu hautenge Jeans, alles gekrönt von einem Gesicht … von einem Gesicht …
    »He, die kennen wir doch!«
    »Was, du kennst so ’ne heiße Braut, Babyface?«
    »Jetzt red keinen Schwachsinn. Schau mal genau hin. Das ist doch die Tussi von Micha.«
    »Du meinst das Weichei?«
    »Ja.«
    Snake starrte die Frau an, die soeben im Eingang verschwand.
    »Tatsächlich, du hast recht.«
    »Weißt du, was das bedeutet?«
    »Du meinst …?«, ließ Snake den Rest seiner Frage offen.
    »Ja, klaro meine ich, du Idiot!«
    »He, was soll …«
    »Halt die Schnauze, verdammt! Hast du Micha gesehen, als wir drin waren?«
    »Nein. Wahrscheinlich wartet sie hier auf ihn.«
    »Ja. Aber vielleicht wartet er ja auch auf sie. Und es gibt nur einen der Gäste, den wir nicht gesehen haben.«
    »Der mit dem Kaffee, der hinter uns in der Ecke saß.«
    »Richtig. Aber das werden wir herausfinden.«
    Babyface legte den Rückwärtsgang ein, wendete und fuhr so weit zurück, bis sie die Ecknische sehen konnten. Da standen sie, die Topfrau und Micha. Eng umschlungen knutschten sie miteinander.
    »Mensch, scheiße! Meinst du, der hat mitbekommen, worüber wir geredet haben?«, fragte Snake.
    »Worauf du einen lassen kannst. So laut, wie du da drin von deinem Teufelsfick herumkrakeelt hast.«
    »Verdammt! Meinst du, die Sau verpfeift uns?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Wir müssen uns was einfallen lassen.«
    »Ja, das müssen wir wohl.«

20
    Insgesamt drei Stunden waren vergangen, ohne dass Astrella Entscheidendes gefunden hatte. Enttäuscht ließ er die letzte Akte auf den Tisch sinken.
    Gut, es gab drei Akten über Frauen im passenden Alter. Doch die Eintragungen hatten nach einem Zeitraum von eineinhalb Jahren unvermittelt aufgehört. Sie hießen Hildegard Baumann, Lydia Wellschat und Marianne Müller. Nur brachte ihm dies überhaupt nichts. Vermutlich waren die Frauen irgendwohin verzogen und Klimnich hatte die Unterlagen vorschriftsgemäß aufbewahrt. Wenn der Mord an Klimnich also tatsächlich mit seiner Arbeit als Arzt zu tun hatte, stellten sich zwei Fragen:
    Erstens: Wo hatte Klimnich die entsprechenden Unterlagen versteckt?
    Und zweitens: Wieso hatte er sie versteckt?
    Vorausgesetzt, dass ihre Annahme zutraf, Klimnichs Tagebucheintrag sei der Schlüssel zur Aufklärung des Falles. War dem so, musste er unbedingt herausfinden, wer dieser PD. war. In Klimnichs Unterlagen gab es nicht einen Namen oder Vornamen oder die Kombination von beiden, der diese Abkürzung sinnvoll erscheinen ließ. Das wiederum könnte bedeuten, dass dieser PD. niemals Klimnichs Patient gewesen war, oder aber, dass Klimnich auch dessen Unterlagen versteckt oder gar beseitigt hatte. Wer aber war Josef Klimnich soviel wert, genau dies zu tun? Und wie sollte er, Astrella, nun aus dieser Menge von Fragen die Motive für zwei grausame Morde herausfinden. Allein in dem kleinen Raum der Arztpraxis sitzend, lachte Astrella laut auf. Er wusste, dass es viele Möglichkeiten gab, sich lächerlich zu machen. Aber eine derart günstige wie diese hier bot sich jedem mit Sicherheit nur einmal in seinem Leben. Nein, er hatte nicht vor,

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