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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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der beide beteiligt waren. Dann schied ein Delikt wie Diebstahl von vornherein aus. Astrella konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Slim derartiges ausgerechnet mit Snake durchziehen würde. Obendrein sprach der durch Slims Mutter gesicherte finanzielle Hintergrund dagegen. Andererseits: Konnte er das wirklich ausschließen? Astrella überlegte, ob es im Zusammenhang mit den Morden an den zwei alten Männern irgendetwas gab, das für eine gemeinsame Tatbeteiligung von Slim und Snake sprach.
    »Wenn Sie bereits in anderen Geschäften waren, kennen Sie sich ja bestimmt schon ein wenig aus, nehme ich an?«, unterbrach Slim seine Gedanken. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete Astrella, wie Snake sich mit angespanntem und enttäuschtem Gesichtsausdruck wieder umgedreht hatte und gleich einem geprügelten Hund in das Zimmer zurückschlich. Auch jetzt war wieder kein Geräusch zu hören. Snake verdiente seinen Spitznamen.
    »Nun ja, wie man’s nimmt. Ich kenne eben ein paar Begriffe, mit denen mich die Verkäufer in den anderen Geschäften bereits bombardiert haben, das ist auch alles. Am besten ist wohl, wenn ich Ihnen sage, dass ich mit allem Drum und Dran nicht mehr als zweitausend Euro ausgeben möchte.«
    »Gut, da lässt sich schon was machen.«
    In den folgenden zwanzig Minuten ließ sich Astrella mit Informationen über insgesamt drei in Frage kommende Geräte vollstopfen. Die entsprechenden Prospekte nahm er dankend an.
    Nur einmal, nach etwa fünf Minuten, wurden sie durch einen neuerlichen Anruf gestört.
    »Ja? Ach, du bist es. Was? Ja, stimmt. Das ist aber interessant. Gut, ich kümmere mich darum. Aber unter Zweitausend ist nichts zu machen. Nein, auf keinen Fall. Ich bin nicht von der Sozialhilfe. Und mein Lieferant genauso wenig.«
    Während diese Gesprächsfetzen an seine Ohren drangen, musste Astrella schmunzeln. Denn als das Telefon geklingelt hatte, war auf sämtlichen Bildschirmen im Laden die Meldung ›Störung‹ aufgeflammt, und aus irgendeinem Lautsprecher plärrte eine metallene Stimme: ›Telefon‹. Slim schien wirklich etwas seltsam zu sein. Trotzdem warf Astrella die ganze Zeit über immer wieder einen schnellen Blick zur Tür des Hinterzimmers. Doch Snake ließ sich nicht mehr blicken.
    Nachdem Slim das Gespräch beendet hatte, ließ Astrella noch eine zehn Minuten dauernde Beratung über sich ergehen. Schließlich verabschiedete er sich mit dem Versprechen, nochmals vorbeizukommen, sollte er seine Angebote in die engere Wahl ziehen.
     
    Wieder draußen und in seinem in der Eisenbahnstraße geparkten Auto, überlegte Astrella, wie er weiter vorgehen sollte. Irgendetwas stimmte mit den beiden nicht, das lag auf der Hand. Allerdings konnte er sich nicht recht vorstellen, inwiefern die beiden mit den zwei Morden etwas zu tun haben könnten. Vor allem traute er Slim nicht zu, ein solches Riesending ausgerechnet mit Snake zu drehen. Aber warum eigentlich nicht? Gab es einen willfährigeren Typen als diesen Snake? Slim hatte ihn ganz offenkundig völlig im Griff.
    Vielleicht war es ratsam, Zillmann oder Manfred zu bitten, im Computer mal nach diesem Snake zu schauen. Eine Begründung dafür zu finden wäre nicht schwer. Nur: Was tat er, wenn dabei nichts herauskam, wenn unter diesem nicht ungewöhnlichen Spitznamen keine Person im Computer erfasst war?
    Während Astrella den Motor startete, hatte er schließlich einen Entschluss gefasst: Er würde sich diesen Snake einmal vornehmen. Zum einen war er offensichtlich leicht zu beeindrucken, und zum anderen schien er zur Stunde an einem Punkt angelangt zu sein, an dem er verzweifelt nach einem Ausweg suchte. Es würde zwar auf ein reines Glücksspiel hinauslaufen und er konnte am Ende mit leeren Händen dastehen. Aber das war ja beileibe kein ungewohnter Zustand für ihn. Und wieso sollte er nicht nach langer Zeit wieder einmal sein Glück herausfordern?

26
    Snake verließ Slims Laden. Vor der Tür blieb er stehen und schaute sich um, als überlegte er, wohin er als Nächstes gehen sollte. Er musste jetzt absolut ruhig bleiben. Der kleinste Fehler könnte das Chaos bedeuten – oder ihn gar das Leben kosten. Snake hing an seinem bisschen Leben, wie er es regelmäßig selbst bezeichnete. Und er hatte nicht den geringsten Bock darauf herauszufinden, wie weit Slim tatsächlich gehen würde. Unwillkürlich schüttelte er sich, als wäre ihm eine fette, schwarze Spinne den Rücken hochgekrabbelt.
    Schließlich wandte er sich nach links

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