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Astrilandis Buch 1

Astrilandis Buch 1

Titel: Astrilandis Buch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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beigebracht hatte, nagte schwer an ihm. Er blickte Laonira herausfordernd an. Als er sie ansprach, ging ein Regen Speichel auf Laonira nieder. Sie ließ sich jedoch weder ihre Furcht noch ihren Ekel anmerken. „Nun, Königin von Miatris, was hast Du nun von deinem Reich im Meer? sagte er höhnisch mit einem Grinsen, das sein zornverzerrtes Gesicht zur Fratze machte. „Es ist nichts wert, wenn Du nicht einmal Krieger hast, die es richtig verteidigen.“ Laonira blickte Karikootos mutig ins Gesicht. Sie kannte seinen Jähzorn und durfte ihn nicht weiter reizen, wenn sie ihre Tochter nicht tödlicher Gefahr aussetzen wollte. Deshalb gab sie ihm kleinlaut zur Antwort: „Wir haben nicht mit diesem Überfall gerechnet.“
    Karikootos zeigte seine schwarzen Zähne und antwortete grinsend: „Du hast Dir die falschen Verbündeten gesucht, liebe Laonira! Astrilandis hat Dir Deine Schätze geraubt und ich habe sie für Dich gerettet!“ In seinem Ton lag Überheblichkeit und Geringschätzung. „Warum sind wir dann Deine Gefangenen?“, gab Laonira vorsichtig zur Antwort. Karikootos bückte sich und hob mit einem Finger Myadnes Gesicht an, so dass sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. „Na, meine Schöne“, sagte er in verschwörerischem Ton. „Wenn wir erst auf meiner Burg sind, werde ich mich um ganz alleine um Dich kümmern!“
    Laonira unterdrückte ihren Zorn, sie durfte jetzt nicht die Fassung verlieren. Dieser grausame Mann würde nur über ihre Leiche eine Hand an Myadne legen. Sie senkte den Kopf, damit er nicht sah, wie aufgebracht sie war. Eine große Welle schwappte wieder über das Boot und riss Karikootos fast mit weg. Laonira hoffte im Stillen, dass das Meer sie alle verschlingen sollte und sie nie auf Karikootos Burg ankommen würden. Sie wollte nicht weiter mit Karikootos sprechen, er würde sie nur weiter demütigen und seine Macht ausnützen. Es war ihr außerdem klar, dass Karikootos mit ihrer Entführung einen Trumpf gegenüber Pantheer in der Hand hatte, den er so schnell nicht hergeben würde. Schließlich war Myadne Pantheers Tochter und es war ihm eine Genugtuung, ihm die Tochter geraubt zu haben, nachdem es ihm nicht gelungen war, Hero zu töten.
    Wie schnell sie in das Kriegsgeschehen zwischen die konkurrierenden Brüder hineingezogen worden war, konnte Laonira nicht begreifen. Noch vor ein paar Tagen war alles friedlich gewesen und ihre Untertanen konnten ihren üblichen Beschäftigungen nachgehen. Jetzt, da es Karikootos gelungen war, ihre treu ergebenen Wachen zu töten, ihren Schatz zu stehlen und sie mit ihrer Tochter gefangen zu nehmen, ließ sie alle Hoffnung sinken. Die vielen Toten, die sie auf dem Weg zum Schiff hatte liegen sehen, hatten ihr Herz noch schwerer gemacht.
    Natürlich hatte Karikootos Recht, wenn er ihr vorwarf, ihre Insel nicht richtig zu verteidigen. Bisher war das auch nur selten nötig gewesen. Ihre Palastwachen waren zwar perfekt ausgestattet mit ihren körperhohen Schildern, die mit Furcht erregenden Gesichtern aus Haifischzähnen geschmückt waren. Doch diese Schilder waren so schwer, dass sie sie kaum tragen konnten, und die bronzenen Schwerter waren zu groß und zu sperrig, um damit gut kämpfen zu können. Wenn Diebe oder räuberische Piraten auf die Insel kamen, um sich die wertvollen Perlen zu holen, waren diese allein vor der schrecklichen Erscheinung der Krieger geflohen. Außerdem lag der Palast Subsidonos im Vulkankegel von Miatris sehr gut versteckt. Seit Laoniras Regentschaft war noch kein Feind bis in den Palast vorgedrungen. Ein jeder sich nähernde Feind war meilenweit auf dem Meer zu sehen war, bevor er landen konnte. Mit den schnellen Booten der Perlenfischer wurden die Eindringlinge dann schon vor der Küste verjagt. Doch Karikootos war unerkannt zusammen mit den Unnittern gekommen, die gelegentlich auch Handel mit Miatris trieben und deshalb waren sie nicht als Feinde angesehen worden.
    Laonira trauerte nicht um ihre Schätze, die von den Kriegern Karikootos auf die Schiffe geschleppt worden waren, als ob es sich um wertloses Zeug handelte. Es waren Bauerntölpel, die keine Ahnung hatten, wie wertvoll diese Perlen waren. Dabei waren es die kostbarsten im ganzen südlichen Land. Es war weithin bekannt, dass Miatris die schönsten Geschmeide herstellte und durch den Handel damit reich geworden war. Die wertvollsten Steine und Perlen waren jedoch nicht für den Handel bestimmt, sondern blieben im Tempelheiligtum von Subsidonos, um den Reichtum

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