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Asylon

Asylon

Titel: Asylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Elbel
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heiseren Bellen des befehlsgewohnten Kommandeurs, und
es scherte ihn einen Dreck, dass unter seinen »Männern« auch eine nicht zu
übersehende Anzahl Frauen war. »Wir haben es hier mit dem illegalen Übertritt von
Personen ins Stadtgebiet von Los Angeles zu tun. Leider ist uns nicht bekannt,
wie viele Eindringlinge tatsächlich zu erwarten sind, aber immerhin haben wir
eine Positionsbestimmung, auch wenn das Signal etwas schwach ist.« Er begann
vor seinen Leuten auf- und abzuschreiten. »Demzufolge befinden sich die
Gesuchten irgendwo in einem Radius von etwa einer halben Meile um diesen Punkt.
Ich möchte also, dass ihr Zweierteams bildet und über den Park ausschwärmt.
Durchsucht jedes Gebäude und jeden Winkel. Und haltet schön Funkkontakt. Ich
und Sergeant Dowd werden die Aktion von hier aus koordinieren, genauer gesagt
von dem alten Steuerungszentrum des Parks aus, das ihr direkt dort hinter mir
seht. Gibt es noch irgendwelche Fragen?«
    Einer der SWAT -Kämpfer, ein vierschrötiger
Kerl, dessen winzige Augen tief unter den buschigen Brauen lagen, hob einen
haarigen Arm.
    »Ja, Officer Rucker?«
    »Sir, was sollen wir mit den
Eindringlingen machen, wenn wir sie finden.«
    Wyntons Schnurrbartecken
wanderten ein paar Millimeter nach oben. »Gute Frage, Rucker. Nun, primäres
Ziel ist natürlich die Festnahme der Zielobjekte zur anschließenden Befragung.
Allerdings«, rief er in das anschwellende Murren seiner Leute, »geht
Eigenschutz selbstverständlich immer vor!«
    Wynton entging das allgemeine
Grinsen und die verstohlenen Rippenstöße, die seiner letzten Äußerung folgten,
keinesfalls. Er konnte es seinen Männern kaum verdenken. Seit die Regierung
Teile der Verbrechensbekämpfung in die Hände privater Sicherheitsfirmen gegeben
hatte, war die Kriminalitätsrate Jahr für Jahr stetig gesunken. Hinter den
Kulissen war bereits von massivem Personalabbau bei der Polizei zugunsten
weiterer Privatisierungen die Rede. Auf höchster Ebene, so hatte ihm der
Commissioner zugeraunt, wurde sogar über eine Auflösung der SWAT -Teams
nachgedacht.
    Noch wussten Wyntons Leute nichts
von diesen Entwicklungen, doch sie litten sichtbar unter der Tätigkeitsflaute. Einen Tiger muss man ab und zu auf die Jagd lassen, sonst wird er
gereizt, hatte er seinen Commissioner mehrfach gewarnt. Nun, es sah so
aus, als ob seine Leute zumindest in dieser Nacht Gelegenheit bekommen sollten,
etwas Rost abzustreifen.

    »Was sind das für
Geräusche?«
    Im Dunkel drängte sich Poosah
noch enger an Saïna.
    Sie streichelte dem Mädchen über den
Kopf. »Ich weiß nicht, Schatz. Vielleicht irgendwelche Tiere.«
    Saïna wusste nur zu gut, dass das
Unsinn war. Deutlich hatte sie draußen menschliche Stimmen und Schritte gehört.
Zwar hatte sie keine Ahnung, was da los war, aber irgendwie sagten ihr ihre
Instinkte, dass man ihr hier nicht unbedingt freundlich begegnen würde. Sie
mochte sich irren, doch es war bestimmt besser, sich so lange wie möglich
versteckt zu halten. Zumindest, bis sie sich ein klareres Bild von ihrer
Situation gemacht hatte.
    Den verlassenen Vergnügungspark
hatten sie und Poosah vor einer Stunde erreicht. Früher war das Gelände wohl
von einem Zaun umgeben gewesen. Mittlerweile markierten nur noch ein paar
verwitterte Betonpfosten seine Grenzen.
    Staunend waren sie an
verrottenden Achterbahnen, Autoscootern und allen möglichen Arten von Buden
vorbeigestreift. Die Vorstellung, dass die Wege, die sie beschritten, einmal
von Tausenden von Menschen bevölkert gewesen waren, ließ alles noch einsamer
wirken. Schließlich hatte die hereinbrechende nächtliche Kälte sie nach einem
Unterschlupf Ausschau halten lassen. Sie hatten sich für ein flaches Gebäude
entschieden, dessen Fenster man mit schwarzer Farbe übermalt hatte. Es
entpuppte sich als ein altes Diner.
    Nachdem sich ihre Augen an die
Dunkelheit im Innenraum gewöhnt hatten, hatten sie sich in eine der
Sitznischen gekuschelt und waren dort innerhalb weniger Minuten in einen
Erschöpfungsschlaf gefallen. Aber die Geräusche draußen hatten sie geweckt.
    Saïna hätte sich für die Wahl
ihres Unterschlupfes am Liebsten geohrfeigt. Das Diner war zur Mausefalle geworden.
Jeden Moment rechnete sie damit, dass man sie aufstöbern würde. Sie musste
irgendetwas unternehmen.
    »Komm«, flüsterte sie Poosah zu.
»Wir spielen ein bisschen Verstecken.«
    »Aber warum denn, Tante Saïna?
Glaubst du, die Tiere sind böse?«
    »Das weiß ich nicht, Schätzchen,
aber es

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