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Aszendent Liebe: Roman (German Edition)

Aszendent Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Aszendent Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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»Und?«
    »Ich finde, du siehst toll aus, egal, von welcher Seite.« Doug küsst mich auf die Stirn, als er sich wieder hinsetzt, sehe ich den weichen Schatten meines Puders auf seinen Lippen. Würde es nicht mein Make-up und sein neues Hemd ruinieren, würde ich mich ihm in die Arme werfen.
    »Okay ihr zwei Turbeltäubchen, trennt euch mal.« Die Produzentin kommt mit einem Klemmbrett hereingerauscht. Ihr Haar ist so fest nach hinten gezogen, dass ich mich frage, ob sie die Augen noch schließen kann. »Die Sendung ist live, und es gibt ein Studiopublikum, nur damit ihr nicht überrascht seid. Wir bringen euch rein, und ihr sitzt auf der Couch, während wir alles vorbereiten. Unsere Moderatorin ist Ellen Bigham. Sie ist froh, dass ihr beide heute hier seid, sie freut sich wirklich darauf. Noch irgendwelche Fragen?« Die Frau spricht so schnell, dass ich noch an ihrem ersten Satz mit den Turteltäubchen hänge, als sie schon wieder weiterredet. »Okay, perfekt. Los geht’s. Ihr seht übrigens beide göttlich aus. Einfach göttlich.« Sie drückt Dougs Arm. »Du bist doch wirklich eine Sahneschnitte!« Dann wendet sie sich mir zu: »Was muss ich tun, um so einen für mich zu bekommen?«
    »Sophie sollte dir die Zukunft vorhersagen. Vielleicht kann sie dir sagen, wo du deinen eigenen Mr. Wonderful triffst«, rät Doug. Die Produzentin hakt sich bei Doug ein und führt uns aus dem grünen Raum zum Set. Sie sieht zu mir zurück und zwinkert.
    »Nicht nur süß, sondern auch noch klug. Du könntest ja so recht haben, vielleicht überrede ich deinen Schatz später noch zu einer Sitzung.«
    Das Erste, was mir im Studio auffällt, ist, dass es eiskalt ist. So kalt, dass man das Gefühl hat, die Brustwarzen platzen ab und verstecken sich unterm Tisch. Auf meinen Armen habe ich Gänsehaut, jedes Haar hat sich aufgerichtet wie ein Präriehund, der eine bessere Sicht haben will. Der Raum ist so groß wie ein Flugzeughangar. In der Mitte befindet sich die Bühne, ein winziges Wohnzimmer, das an drei Seiten von Pappwänden umgeben ist. Es stehen ungefähr siebenhundert Kameras da, die in unsere Richtung zeigen. Der Fußboden ist voller Drähte und Kabel, manche sind festgeklebt, manche schlängeln sich frei herum. Das Publikum sitzt auf billigen Stühlen. Es waren nicht so viele, wie ich befürchtet hatte, maximal vielleicht dreißig. Sie sehen nett aus. Sie hören auf, miteinander zu reden, während wir zur Couch gehen. Als ihnen klar wird, dass wir keine Berühmtheiten sind, sprechen sie weiter.
    Einer der Techniker kommt zu uns gelaufen, um den Ton zu überprüfen, und murmelt »check, check, check, hörst du mich?« Die Kameraleute fahren näher heran und wieder weiter weg, in einem sorgfältig choreografierten Tanz. Der Lichttyp schaltet verschiedene Spots ein und stellt sie so hin, dass sie mir direkt in die Augen leuchten. Mein Hals zieht sich zusammen. Es fühlt sich an, als käme nicht genug Luft durch. Doug sitzt merkwürdig verdreht, damit seine rechte Seite zur Kamera zeigt. Ich atme immer wieder tief ein und versuche, mich an die Atemtechniken zu erinnern, die ich in meinem Yogakurs gelernt habe. Das Problem ist, dass ich den Yogakurs belegt habe, weil alle dort diese tollen Klamotten tragen und so zenmäßig aussehen. Der Kurs selbst war viel Arbeit. Meinem Körper fehlen ein paar der wichtigsten Gelenke, die man für diese Positionen braucht. Offensichtlich habe ich auch bei den Atemtipps nicht aufmerksam genug zugehört, denn sie wirken nicht.
    Plötzlich entsteht hektische Betriebsamkeit, und die Moderatorin Ellen Bigham stürmt auf die Bühne. Maskenbildner und eine ganze Armada von Angestellten mit Klemmbrettern umgeben sie. Sie ist klein, einen Meter fünfundsechzig, und inklusive des Make-ups und des Haarsprays wiegt sie maximal fünfundvierzig Kilo. Sie sieht wie eine Grundschülerin aus, die an einem Schönheitswettbewerb teilnimmt. Sie trägt ein Kostüm in schreiend grellem Pink, und irgendwo hat sie einen dazu passenden Lippenstift aufgetrieben. Das Studiopublikum macht oh , und sie hebt eine winzige Seesternhand und winkt, indem sie sie öffnet und schließt. Alles, was noch fehlt, ist ein Wagen mit geöffneter Riesenblüte, und sie ginge als Rosenkönigin durch. Sie rauscht auf uns zu, und Doug steht auf, um ihr die Hand zu geben. Eine der Klemmbrettassistentinnen tritt vor Ellen, als sei Doug ein Attentäter.
    »Bitte berühren Sie Ms. Bigham nicht. Sie könnten ihr Kostüm verknittern.« Die

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