Aszendent Liebe: Roman (German Edition)
doch, wo das Glück aufhört und das Schicksal beginnt«, sagt Ellen.
»Ich weiß nicht, ob es Glück oder Schicksal ist, aber ich weiß, dass ich diese besondere Frau nicht mehr gehen lassen werde«, sagt Doug. Das Publikum seufzt wieder. »Heute Abend ist unsere Verlobungsfeier, und Sophie sagt uns ein glückliches, gemeinsames Leben voraus.«
»Haben Sie vor, noch weitere Voraussagen zu machen? Ich bin mir sicher, dass unser Publikum sehr gerne hören würde, was Sie zu sagen haben.« Die Menge jubelt.
»O nein. Ich glaube, ich mache keine öffentlichen Vorhersagen mehr.«
»Sei doch nicht schüchtern, Sophie, mach nur«, sagt Doug.
»Ja, kommen Sie, Sophie!«, sagt Ellen. »Ich weiß von mehreren Leuten im Publikum, die gern hören würden, was Sie zu sagen haben. Hier in Victoria befindet sich gerade auch eine Gruppe, die sich für das, was Sophie zu sagen hat, interessiert. CSICOP, eine Organisation von Skeptikern, die sich der Erforschung des Paranormalen widmet, veranstaltet eine Konferenz in der Stadt. Sie sind die modernen Akte-X-Jäger. Wir haben ein Mitglied gebeten, heute zu uns zu kommen und Sophies Vorhersagen zu beurteilen. Wir sind nach dieser Werbepause wieder da, live und mit der Hellseherin Sophie Kintock und dem Skeptiker Professor Nick McKenna!«
»Und... wir sind draußen«, schreit einer aus der Crew, und die Lichter verlöschen. Wo auch immer ich hinsehe, befindet sich ein weißer Kreis, ein gespenstischer Nachhall des Spotlichts. Der Rottweiler mit dem Klemmbrett scheucht Nick aufs Set. Ich löse mich von Doug und den Treibsandkissen, drücke mich hoch und trete Nick am Rand des Sets gegenüber.
»Was machst du denn hier?«, zische ich Nick zu.
»Ich wollte dich gerade dasselbe fragen«, zischt er zurück.
»Ich kann nicht glauben, dass du das tust«, sage ich und verschränke die Arme.
»Was tun? Ich habe einen Anruf vom Sender erhalten, dass sie eine Hellseherin im Programm haben und ob wir jemanden schicken könnten, der unsere Perspektive erläutert. Weißt du, wie selten so etwas passiert? Meistens präsentieren die Medien Hellseher, als wären sie unfehlbar. Der Sender bietet uns die Möglichkeit, eine andere Seite zu zeigen. Das werde ich tun, ich hatte keine Ahnung, dass du die Hellseherin bist.«
»Was ist denn aus deiner neuen Freundin geworden? Solltest du nicht mit ihr essen gehen, anstatt in den Medien zu erscheinen?«
»Meine neue Freundin?« Nick sieht mich einen Augenblick lang an und verdreht dann die Augen. »Du meinst Cathie? Du kannst ganz sicher sein, dass sie sich sehr für die Sache der Skeptiker engagiert.«
»Oh, wie schön für sie. Ich bin mir sicher, dass ihr beiden euch amüsiert, wenn ihr über außerirdische Besuche diskutiert.«
»Es war wunderbar. Heute Abend möchte ich sie übrigens bei der Konferenz fragen, ob sie nach Vancouver umziehen will.« Mir klappt der Mund auf. Mr. Vernünftig bittet sie herzuziehen?
»Ich dachte, ihr beide seid erst seit kurzem zusammen?«
»Das stimmt, aber ich kenne sie schon seit Jahren. Sie war an der Universität Oregon, und ich finde, es ist an der Zeit, dass sie nach Vancouver umzieht, damit wir zusammenarbeiten können. Wir haben viel gemeinsam. Sie hat wichtige Arbeit bei parapsychologischen Ereignissen geleistet.«
»Wie schön für euch beide. Du bist hier, um zu beweisen, dass ich eine Betrügerin bin. Du wirst mich vor allen bloßstellen, damit ihr beide darüber lachen könnt.«
»Hör auf, dich lächerlich zu machen und mir den Schwarzen Peter zuzuschieben. Du bist diejenige, die den Neandertaler heiratet. Warum machst du denn diese Sendung? Du hast mir gesagt, du würdest keine Vorhersagen mehr machen, das wäre vorbei. Hast du mal daran gedacht, in welche Situation mich das bringt? Und, Herr im Himmel, ich muss ja nicht beweisen , dass du eine Betrügerin bist, du bist schließlich eine Betrügerin.«
»Belästigt er dich?«, fragt Doug, der plötzlich neben mir auftaucht. Nick verdreht die Augen.
»Bitte, erspar mir die Ich-Tarzan-König-des-Dschungels-Rede. Sophie ist absolut in der Lage, mit mir zu sprechen, ohne dass du den Helden spielen musst. Ist es dir schon mal in den Sinn gekommen, dass sie nicht gerettet werden muss?«
»Hör mal, Kumpel«, sagt Doug und pikst ihn mit dem Finger in die Brust. »Halt dich einfach von ihr fern. Ich weiß nicht, was du vorhast, aber ich sage dir zum letzten Mal, halte dich zurück.«
»Woher stammen diese Sprüche bloß? Siehst du dir nur
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