Aszendent zauberhaft
an.
»Oh«, sagte Phoebe mit großer Erleichterung, »es geht um einen Feuerlöscher! Ach, keine so tolle Idee. Oh, schauen, Sie – ist das nicht einer vom Gemeinderat – da drüben? Nein, im Pavillon. Unter der Teemaschine?«
Joy stieß einen schrillen Schrei aus.
»Mit Jezebel McFrewin.« Rocky zwinkerte. »Diese Oberweite würde ich überall erkennen – auch wenn uns vorhin kein ganz so freizügiger Anblick gewährt wurde.«
»Die hatte ich nicht«, murmelte Phoebe. »Die waren nicht mal in der Nähe von Madame Suleika. Für die kann ich nichts.«
»Oh, prima.« Rocky lachte. »Ein Paar von ungefähr fünfzig hat es auch ohne dein magisches Zutun geschafft, lüstern übereinander herzufallen. Au Backe!«
Dem kleinen Tony war es gelungen, die Sicherheitslasche das Feuerlöschers abzuziehen, und er war wie Rambo ins Teezelt gestürmt, um volles Rohr loszuballern.
Während Guys Feuerwerk seinen geräuschvollen Höhepunkt erreichte, vermasselte Tony den aller anderen.
»Ooch, jetzt sind alle sehr sauer und sehr schaumig.« Rocky schüttelte den Kopf. »Außerdem nackt und kein schöner Anblick. Ich glaube, wenn du nichts dagegen hast, Polly, würde ich jetzt gern nach Hause gehen.«
20. Kapitel
B ist du total übergeschnappt?« Eine gute Woche später, an einem heißen und drückenden Septemberabend, blinzelte Clemmie im Garten hinter der Winchester Road Phoebe ungläubig an. »Du kannst auf keinen Fall diese Wohnung mit Essie Rivers teilen, ganz egal wie liebenswürdig sie ist.«
»Doch, ich kann.« Phoebe streckte ihre Beine unter dem Tisch aus und kicherte, als Snuggs an ihren Zehen schnüffelte. »Warum denn nicht? In ein paar Monaten brauche ich sowieso einen Untermieter, und ich kann mir niemanden vorstellen, mit dem ich lieber zusammenwohnen würde. Essie ist prima, wir verstehen uns echt gut, und sie wird weder meine Kleider noch mein Make-up ausborgen wollen und auch keine lauten Partys veranstalten oder angeschickert von einer langen Kneipennacht heimkommen oder …«
»Aber sie ist steinalt«, warf Clemmie ein. »Die Wohnung wird nach ihrer Rheumasalbe riechen oder nach Gebissreiniger, und sie wird nörgeln, wenn du nach halb zehn Uhr abends noch fernsehschaust.«
Phoebe lachte. »Nein, wird sie nicht. Essie ist echt cool.«
»Cool? Dann ist sie die Einzige, die bei dieser verdammten Affenhitze noch cool ist.« Clemmie fächelte sich Luft ins Gesicht. »Oder verwendest du das Wort ›cool‹, um mir zu verklickern, dass Essie echt krass einen auf jung und angesagt macht? In dem Fall …«
»Nein. Ich meine, sie ist nicht wie andere alte Leute, weder vom Aussehen, noch von ihrer Lebenseinstellung her. Sie ist locker, und sie ist meine Freundin.«
»Okay, das mag ja sein, aber wie steht’s mit den praktischen Dingen? Du brauchst einen Mitbewohner wegen der Miete, ja? Du musst von ihm genügend Miete verlangen, damit du die Wohnung behalten kannst, ja? Dann erklär mir mal, wie Essie es schaffen soll, besagte Miete zu bezahlen?«
Phoebe zuckte die Achseln. »Von ihrer Rente, denke ich. Wir haben diese Art von Dingen noch nicht näher besprochen, aber das werden wir klären. Ich will ihr kein Vermögen abknöpfen, Clemmie. Bloß so viel, dass es für die Miete hier reicht und für ein Dach überm Kopf. Ich mache ihr einen fairen Preis, inklusive Nebenkosten und Verpflegung – ich meine, sie wird ja wohl kaum sonderlich viel essen, oder?«
»Wer weiß – meine Omi Coddle hat bis zum Tag vor ihrem Tod gegessen wie ein Scheunendrescher. Nicht mal ich konnte da mithalten. Lenk nicht vom Thema ab, Phoebe. Und dann wäre da noch ein anderer praktischer Gesichtspunkt – was ist mit der Privatsphäre?«
»Sie bekommt unser, äh, mein altes Schlafzimmer.«
»Nicht ihre Privatsphäre, Scherzkeks! Deine. Was wenn – sagen wir mal – du eines Tages jemanden kennenlernst und mit hierherbringen willst, und dann wuselt Essie in Morgenmantel und Lockenwicklern herum, kocht Kakao und befüllt ihre Wärmflasche und singt dabei laut zu Val Doonicans größten Hits. Wohl kaum das Ambiente, um eine neue Beziehung romantisch ins Rollen zu bringen, was?«
»Eine neue Beziehung wird es nicht geben«, erwiderte Phoebe knapp. »Also wird dieses besondere Szenario nicht eintreten. Und außerdem halte ich generationenübergreifendes Wohnen für ein richtungsweisendes Konzept.«
»Quatsch mit Soße. Wenn das wahr wäre, würdest du nach wie vor bei deiner Mum und deinem Dad wohnen, und ich hinge noch immer
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