Aszendent zauberhaft
Pizza-und-Kebab-Kerl. Ich kann ziemlich gute Spaghetti Bolognese in der Küche zaubern – weil ich ja irgendwie immer deine Sachen esse.«
»Ach, Phoebe ist im Herzen ein echt mütterlicher Typ«, sagte Clemmie lachend. »Pingelig bis zum Gehtnichtmehr, aber sie kann es nicht mit ansehen, wenn jemand hungert oder kein Dach überm Kopf hat.«
»Sie spielt darauf an, dass Essie hier einzieht«, sagte Phoebe schnell. »Clemmie meint, ich wär verrückt.«
»Ich auch.« Rocky schaufelte Guacamole in sich hinein. »Ach, ich verstehe, warum du ihr das angeboten hast, und das
war sehr lieb von dir, aber warum um Himmels willen willst du deine Freiheit aufgeben, wo du doch so gut damit klarkommst, allein zu leben?«
»In ein paar Monaten brauche ich einen Mitbewohner. B… Ben hat die Miete bis November bezahlt. Danach kann ich sie mir allein von meinem Gehalt nicht leisten, nicht einmal mit dem Zusatzverdienst aus meinen Abendterminen. Und wenn Essie aus Twilights rausgeworfen wird, dann meinetwegen.«
»Wegen der geheimen Geburtstagsmagie?« Rocky runzelte die Stirn und fütterte den bettelnden Suggs mit Nachos und Sauerrahm. »Tja, mag sein, aber du bist noch für sehr viel mehr verantwortlich als das. Wohin ich auch gehe, ist das Gesprächsthema Nummer eins: die Teezeltorgie von Twilights.«
»Nicht witzig. Ich habe meine Lektion gelernt.«
»Die anderen auch. Versuch niemals, eine schnelle Nummer zu schieben, wenn ein durchgedrehter Pflegeheimleiter mit Feuerlöscher in der Nähe ist.«
»Ach!«, wiederholte Clemmie. »Ich bin so frustriert, dass ich nicht dabei war!«
Rocky teilte sich eine Hand voll ungesalzener Nüsse mit Suggs. »Aber mal ernsthaft, Phoebe, ich bin nach wie vor nicht überzeugt, dass die Sache mit Essie und Slo ganz und gar deine Schuld ist, und dass die Tugwells sie wirklich aus Twilights rauswerfen können, ohne irgendein Straftribunal oder so. Und ich sehe überhaupt nicht, dass die Situation mit Slo irgendwie einfacher wird, wenn Essie hier wohnt.«
»Wieso nicht?«
»Wenn die beiden verliebt sind, wie sie sagen und wir glauben, dann werden sie sich weiterhin miteinander treffen wollen, nicht wahr? Aber wenn Essie hier wohnt und er nur ein paar Türen weiter, wird er weiterhin seinen schrecklichen Cousinen davonschleichen, um bei Essie zu sein, was wiederum
bedeutet, dass sich die gesamte Rentnerromanze hier abspielt, statt in Twilights oder wo auch immer sie jetzt hingehen. Hast du darüber schon mal nachgedacht?«
»Nein. Nicht in all diesen Einzelheiten.« Phoebe furchte die Stirn. »Aber du hast die beiden doch wirklich gern, oder nicht? Ich dachte, wir verstehen uns alle gut und …«
»Natürlich mag ich sie. Ich finde sie beide unheimlich nett. Ich habe sie gerne hier und würde für Essie so gut wie alles tun, das weißt du, aber ich würde nicht meine Wohnung mit ihr und Slo als Turteltäubchen teilen.«
»Slo wird nicht hier wohnen.«
»Darauf verlass dich mal lieber nicht. Du hast ein freies Schlafzimmer mit Doppelbett, das wäre die ideale Lösung für die beiden. Der Mietanteil ist spottbillig, sodass seine Cousinen sich nicht aufzuregen brauchen, er würde das Familienvermögen verprassen, indem er sich mit Essie in einer Millionärsvilla niederlässt oder wozu auch immer Essie ihn ihrer Meinung nach überreden will, und er könnte immer noch jederzeit schnell über die Straße gehen, um bei Tag oder Nacht für das Bestattungsunternehmen zu arbeiten.«
»Du bist genauso schlimm wie Clemmie. Ihr beide kapiert es einfach nicht!« Phoebe schüttelte den Kopf. »Ich biete Essie ein Zuhause an, weil ich weiß, dass Slo und sie einander sehen wollen. Wenn die grässlichen Tugwells sie wirklich aus Twilights rauswerfen, ist sie obdachlos, und das kann ich nicht zulassen. Und ich glaube, ihr irrt euch, von wegen Slo würde auch hier einziehen. Nur über Constances und Perpetuas Leichen könnte er dort ausziehen. Ja, er kann ruhig kommen und sie hier besuchen, ich habe nichts dagegen.«
»Siehst du?«, sagte Clemmie und sah Rocky mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Eine unbelehrbare Optimistin. Also, wenn euer Gespräch sich immer wieder in langweiligen Kreisen
um das Für und Wider der Unterbringung von Runzelrentnern dreht, mach ich mich jetzt auf die Socken. Guy hat inzwischen wahrscheinlich Lilith aus Twilights abgeholt, und sie will YaYa beibringen, eins ihrer scharf gewürzten Gerichte zu kochen, das darf ich nicht verpassen. Lilith meint, von scharfem Essen wird
Weitere Kostenlose Bücher