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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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Rauch tief in seine Lungen. »Jetzt erzählen Sie mal, Essie, Schätzchen. Wie kommt es, dass eine kluge Lady wie Sie
an einem Ort wie Twilights eingesperrt ist? Sie sind eine tolle Frau und eindeutig nicht gaga, also …«
    »Ach, wir sind alle nicht hier, weil wir uns nicht mehr selbst ein Ei kochen könnten. Manche natürlich schon, aber die meisten sind fit wie Turnschuhe. Manche wollten nicht mehr alleine leben, andere hatten einfach keine andere Wahl.«
    Slo zog die Augenbrauen hoch und hustete. »Sie – entschuldigen Sie, muss nur meine Bronchien freimachen -, Sie fallen wohl in letztere Kategorie, wenn ich nicht irre?«
    »Wie lange haben Sie denn Zeit? Nein, Sie wollen garantiert nicht die ganze traurige Geschichte hören. Ich werde ganz bitter, wenn ich nur daran denke.«
    »Bitteres sollte man besser rauslassen, als in sich reinfressen.« Slo lächelte. »Außerdem habe ich alle Zeit der Welt. Und seit Sie nach ein paar Fragen auf Anhieb meinen Geburtstag gewusst haben, bin ich total fasziniert von Ihnen. Wissen Sie was, Essie, Schätzchen, haben Sie Durst? Hunger?«
    »Ja, schon, aber…«
    »Warten Sie hier.« Schnaufend und ächzend rappelte Slo sich auf. »Sie erzählen mir was aus Ihrem Leben, und währenddessen machen wir ein kleines Picknick. Nein, bleiben Sie sitzen. Ich hab alles im Griff.«
    Essie hatte jedoch leise Zweifel, als sie beobachtete, wie Slo sich den Weg zurück durchs Unterholz bahnte. Über kurz oder lang bräuchte er wahrscheinlich eine Herz-Lungen-Wiederbelebung. Und wo in Gottes Namen wollte der verrückte alte Kauz hier draußen ein Picknick auftreiben? Sie lächelte liebevoll vor sich hin. Er war allerdings ein netter Mann und amüsant, selbst wenn er einen Sprung in der Schüssel hatte. Aber ach, sein Geburtstag. Sie hätte nicht mit dem Feuer spielen sollen. Das hatte sie wirklich nicht hören wollen.
    Die Büsche knackten und krachten, Blätter und kleine
Zweige wirbelten durch die Luft wie Konfetti, als Slo erneut auftauchte, diesmal mit einer altmodischen Kühlbox im Schlepptau.
    »Bitte schön!«, keuchte er triumphierend. »Ich verlass mich nie auf das Essen bei einem Termin in Twilights. Diese Joy Tugwell macht ja einen auf ›Hungern für England‹. Alte Knickerziege. Ein paar trockene Schnittchen und billiger Sherry – das ist doch keine Art, eine Seele zu verabschieden, wenn Sie mich fragen. Unsere Constance ist zwar ein bisschen knauserig in Sachen Verpflegung, die würde Pappe essen, wenn’s die umsonst gäbe. Aber unsere Perpetua macht mir heimlich immer eine kleine Brotzeit. Ich hab sie mir zum Rauchen mit hier raufgebracht. Es reicht dicke für zwei.«
    Essie riss freudig erstaunt die Augen auf, als Slo sich ächzend wieder niederließ und aus den Tiefen der Kühlbox dick geschnittenes Weißbrot, unförmige Brocken Käse, ein Glas hausgemachtes Chutney, zwei große windschiefe Fleischpasteten, mehrere üppige Scheiben Obstkuchen, einige Äpfel und vier Dosen eiskaltes Ingwerbier zum Vorschein brachte.
    »Ist vielleicht ein bisschen zu deftig für eine Lady wie Sie«, entschuldigte sich Slo. »Unsere Perpetua ist mehr fürs Herzhafte, wenn’s ums Essen geht.«
    »Es sieht herrlich aus«, sagte Essie, und meinte es auch so. »Vielen, vielen Dank. Wollen Sie das wirklich mit mir teilen?«
    »Wenn ich nicht teilen wollte, hätte ich es ja bestimmt nicht angeboten. Und nach dieser David-Copperfield-Nummer von eben kann ich mir niemanden vorstellen, mit dem ich mein Essen lieber teilen würde. Aber Mensch, das wird ja immer heißer.« Slo wurstelte sich aus seinem Jackett und rollte die Hemdsärmel auf. »Na dann, Schätzchen, langen Sie zu.«
    Essie kam sich vor wie ein Kind, das eine überraschende Belohnung erhalten hatte, und ließ es sich schmecken.

    Vergnügt mampfend und mit ein bisschen Ermunterung von Slo erzählte sie ihm die Kurzfassung, wie sie in Twilights gelandet war. Wie ihre Kinder, Patrick und Shirley, und deren Partner, sie ihres Heims beraubt hatten. Wie man sie belogen und betrogen hatte, und weil sie ihnen natürlich blind vertraut hatte, es ihnen gelungen war, sich das Einzige unter den Nagel zu reißen, was ihr wirklich etwas bedeutet hatte, nämlich ihr Haus. Und dann hatte man sie rausgeworfen. Ganz gleich, wie oft sie diese Geschichte erzählte, sie wurde immer noch jedes Mal zornig. Wie hatten ihre Kinder – ihr eigen Fleisch und Blut – ihr das nur antun können?
    Slo konnte gut zuhören. Er unterbrach sie nur, um bei Unklarheiten

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