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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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nachzufragen oder ihr noch mehr Essen oder Ingwerbier anzubieten.
    »Das ist das schönste Picknick, das ich je erlebt habe«, seufzte Essie, als sie mit der ganzen traurigen Geschichte fertig war, sich außerdem pappsatt gegessen und ihren Durst gestillt hatte. »Vielen, vielen Dank.«
    »Das Vergnügen war ganz meinerseits.« Slo wischte sich den Mund mit einem großen schwarzgeränderten Stofftaschentuch. »In der Tat kann ich mich nicht erinnern, mich je besser unterhalten zu haben. Ein herrlicher Ort, gutes Essen und wunderbare Gesellschaft – ganz zu schweigen von einer kostenlosen Zaubervorführung obendrein. Ihre Geschichte jedoch hätte dem Ganzen fast einen Dämpfer versetzt. Was für fiese, miese, gierige, linke kleine Bastarde – verzeihen Sie bitte, Essie, Schätzchen – Ihre Kinder doch sind. Wenn Sie die Bemerkung erlauben.«
    »Durchaus. Treffender hätte ich es nicht formulieren können – abgesehen von dem Begriff Bastarde. Sie wurden beide ganz und gar ehelich geboren. Aber denken wir nicht mehr an sie. Vielen Dank fürs Zuhören, und dass Sie sich als Versuchskaninchen
zur Verfügung gestellt haben und für das Picknick. Sie haben aus einem Tag, der sehr traurig hätte werden können, einen überaus angenehmen gemacht.«
    »War mir eine Freude«, sagte Slo und angelte sich fröhlich eine Nachtischzigarette. »Das sollten wir gelegentlich mal wiederholen. Das heißt, falls Sie möchten, was natürlich wohl kaum der Fall sein wird.«
    Essie hielt den Atem an. Sollte sie? Bei diesem Geburtstag? Aber wer war sie schon, um Kräften zu trotzen, die weitaus stärker waren als sie? Vielleicht hatte es so kommen sollen, dass sie Slo traf und ihn als Versuchskaninchen benutzte? Vielleicht war die ganze Begegnung vorherbestimmt , um ihr zu zeigen, dass sie mit der Geburtstags-Magie auf dem rechten Weg war?
    Sie zögerte noch einen Augenblick, dann nickte sie. »Ja, gerne. Ehrlich. Und nächstes Mal sorge ich für das Picknick.«
    »Kommt nicht in Frage.« Slo stieß eine Rauchwolke aus wie ein zorniger Drache. »Ich mag ja nicht viel Erfahrung haben im Umgang mit dem schönen Geschlecht, aber ich weiß doch, was sich gehört. Nächstes Mal machen wir es richtig. Ein richtiges Essen. Auf meine Kosten.«
    Essie lächelte. »Das diskutieren wir dann später. Ich habe immer für mich selbst bezahlt. Aber die Tugwells sind ein wenig … Nun, sie lassen uns nicht gerne ausgehen, vor allem mich nicht. Ich hatte da mal ein bisschen Ärger in Winterbrook. Nein, diese Geschichte wollen Sie jetzt nicht auch noch hören. Sonst glauben Sie noch, ich wäre irgendwie nicht ganz richtig im Kopf und mein Leben eine einzige lange Gruselgeschichte – falls Sie das nicht ohnehin schon denken. Aber wie dem auch sei, seither haben die Tugwells mich daran gehindert, allein nach Hazy Hassocks oder sonst irgendwohin zu gehen.«

    »Zum Teufel mit den Tugwells!«, dröhnte Slo und ließ vor Aufregung seine Zigarette fallen, woraufhin er im Moos herumgrabbeln musste, um sie wiederzufinden. Ein ganzes Moospolster fing zu schwelen an, und er löschte es mit dem Rest des Ingwerbiers. »Ich glaube, es war Schicksal, dass wir uns begegnet sind, Essie, Schätzchen. Und schließlich werden Sie ja nicht alleine sein. Ich werde mit dem Daimler kommen und Sie abholen, wie es sich gehört, und dann fahren wir zum Tee nach Hassocks, und Sie erzählen mir noch mehr über Ihren Geburtstagszauber, wenn Sie mögen, und später bring ich Sie dann wieder zurück. Dagegen können die Tugwells doch nichts haben, oder?«
    Essie dachte, dass sie das wahrscheinlich sehr wohl könnten und sicher auch täten. »Sie meinen – wie bei einem Rendezvous?«
    Slo schaute sie leicht verdutzt an, dann strahlte er. »Wissen Sie was, Essie, ich glaube, genau so meine ich das. Wie bei einem Rendezvous.«

7. Kapitel
    I n Twilights war der Bär los. Als Phoebe ihre Ausrüstung aus dem Kofferraum ihres Astra lud und in den Aufenthaltsraum schleppte, blinzelte sie ungläubig, als sie die wogende Menge schwatzender älterer Damen sah. Ihre ersten offiziellen Abendkundinnen – zweimal Waschen und Legen, einmal Schneiden und Färben – saßen erwartungsvoll in riesigen beigen Lehnstühlen. Alle anderen waren offenbar als Publikum da.
    Den ersten Eindrücken nach befand Phoebe, dass Twilights bei Weitem nicht so übel war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Auch wenn es zweckmäßig und unpersönlich wirkte, so war es doch blitzsauber, und obwohl es übermäßig stark

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