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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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Hitzschlag-Opfern in die Geschichte eingeht.« Sie nickte zu Essies Schlafzimmer hinüber. »Ist es okay, wenn ich mich jetzt schnell dusche und dann umziehe?«
    »Natürlich«, sagte Essie, ohne sich vom Fenster zu entfernen. »Ich bin nur froh, wenn ich dir deine Gastfreundschaft vergelten kann. Tut mir leid, dass die Dusche so sehr eng ist.«
    Phoebe zog eine Grimasse. Alles in Essies Appartement war sehr eng. Hier bekäme selbst ein Hamster Platzangst. »Ich werde es genießen, danke.« Phoebe nahm ihre Taschen und schlüpfte ins Bad. »Dann kann ich meine Tarotkarten und Planetentabellen in mein Zelt schaffen, bevor ich Jezebel McFrewin in Empfang nehme.«
    »Ja, natürlich, meine Liebe, aber wer ist …?«

    »Sie eröffnet das Fest und entscheidet den Kostümwettbewerb«, sagte Phoebe einige Minuten später mit gedämpfter Stimme, nachdem sie aus dem winzigen Badezimmer wieder aufgetaucht und sich die von Clemmie ausgeborgten Kleider angezogen hatte. »Irgendeine Halb-Prominente von irgendwo. Hast du schon mal von ihr gehört?«
    »Nein, Liebes, ich glaube nicht. Ach, warte mal. Hat sie nicht im Fernsehen die Miss Marple gespielt?«
    »Das war Geraldine McEwan.«
    »Ach ja, natürlich.«
    »Äh …« Phoebes Stimme klang noch immer gedämpft, da sie gerade das dicke Madame-Suleika-Make-up auflegte. »Hast du was von Slo gehört?«
    »Nicht seit du letztes Mal gefragt hast, nein.«
    Mist, dachte Phoebe, während sie die bestickte Bluse so tief von ihren Schultern herabzog, wie der Anstand es erlaubte, dann legte sie YaYas riesige Ohrringe an und streifte ein Kilo Armreifen über. Sie musste bei dem Geburtstagszauber wirklich irgendetwas falsch gemacht haben.
    Aber dieses Kostüm war doch hübsch, dachte sie und lächelte sich im Spiegel zu. Eine ganz andere Phoebe erwiderte ihr Lächeln, nicht diejenige, die vor ein paar Monaten noch so vergrämt, blass und kummervoll ausgesehen hatte. Auch wenn sie im Inneren noch immer schrecklich litt, machte zumindest ihr Äußeres erste Schritte auf dem Weg zur Besserung.
    Ach was, sie wollte heute nicht an Ben denken. Heute nicht …
    »Ta-dah!« Phoebe bemühte sich, rundum glücklich auszusehen, ergriff die spitzenbesetzten Säume ihrer Röcke und Petticoats und wirbelte ins Wohnzimmer. »Die wahrsagende Zigeunerin steht zu Diensten.«
    Essie klatschte in die Hände. »Ach, Phoebe, Liebes, du siehst
herrlich aus – sogar noch herrlicher als bei unserer spontanen Kostümprobe. Dieses Make-up ist fabelhaft. Und, bist du bereit für den vollständigen Auftritt?«
    »Ja, ich denke schon. Ich freue mich darauf.«
    »Gut. Also, du weißt, was wir besprochen haben … nur die harmlosen Sachen.«
    »Genau was Rocky mir eben noch eingeschärft hat. Keine Sorge, ich verwende nur meine jahrelang angesammelten Astrologie-Kenntnisse und gerate auf keinerlei Abwege in Richtung Geburtstagszauber. Außerdem habe ich mir aus der Requisite der Laientheatergruppe in Hassocks eine Kristallkugel ausgeliehen. Nicht, dass ich je eine Kristallkugel verwendet oder jemandem aus der Hand gelesen hätte, aber ich mache, was immer gewünscht wird – bis auf den Geburtstagszauber.«
    »Braves Mädchen.« Essie sah wieder aus dem Fenster. »Ich komme später mal runter und schau, wie du zurechtkommst. Ach, ich hoffe so sehr, dass Slo sich heute blicken lässt. Das hier wird ihm sehr gefallen. Ich hoffe, seine Cousinen machen ihm das Leben nicht allzu schwer. Wir sind ja schließlich nur gute Freunde.«
    »Wünschst du dir mehr als das?«
    »In meinem Alter? Nein, wirklich nicht. Nun, zumindest nicht so, wie du es meinst. Aber ich lie…, äh, ich mag Slo sehr gern. Er ist ein wunderbarer Kavalier. Und wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Es wäre so schön, wenn wir nur … Nein, ich bin ja töricht. Aber ach, meine liebe Phoebe, ich vermisse ihn wirklich!«
    Ach Gottchen, dachte Phoebe. Essie war doch in ihn verliebt. Und es war alles ihre Schuld. Und weil sie mit der Geburtstagsmagie herumgezaubert hatte, so war sie, auch wenn die beiden einander körperlich nicht wahnsinnig begehrten, doch dafür verantwortlich, dass Essie ihn vermisste – dabei
wusste sie selbst doch am allerbesten, wie schrecklich es sein konnte, jemanden zu vermissen. An Tagen wie diesem fehlte Ben ihr so sehr – nun gut, an Tagen wie diesem und allen anderen auch. Zu albernen Dorfveranstaltungen waren sie immer gemeinsam gegangen. Früher immer – in Zukunft nie wieder.
    Verdammt – dabei hatte sie sich doch gerade

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