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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jones Christina
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Promi- oh!«
    Phoebe strahlte. »Mrs Tugwell, das hier ist Jezebel McFrewin. Jezebel, ich reiche Sie jetzt weiter.«
    Joy musterte Jezebel ziemlich entgeistert von Kopf bis Fuß, hielt sich aber wacker. »Ah, enorm erfreut, Sie kennen zu lernen, Ms McFrewin. Folgen Sie mir, bitte. Die Bühne steht schon bereit, und dann geht’s auch gleich weiter mit dem Kostümwettbewerb. Nicht trödeln – Ihr Publikum wartet schon.«
    »Publikum?«, fragte Jezebel bestürzt. »Ich mach’s nicht vor Publikum. Was ist denn das hier für ein Laden?«
    »Die Seniorenresidenz Twilights.« Die enorme Joy schaltete in den Werbemodus. »Das enorm erstklassige zweite Zuhause
für den Lebensabend. Und dies ist unser Benefiz-Sommerfest. Wie Ihnen bekannt sein sollte, da mein Männe Sie für die Eröffnungszeremonie und Prämierung des Kostümwettbewerbs gebucht hat.«
    Jezebel sah sie verständnislos an.
    »Mein Männe!«, wiederholte die enorme Joy hartnäckig und versuchte, Jezebel von Rocky und Phoebe fort in Richtung Podium zu lotsen. »Tony Tugwell? Klingelt da etwas, meine Liebe? Sie sind unser Promi für die Eröffnung – und den Kostümwettbewerb. Tony wartet schon auf Sie mit dem Mikrofon, dem Band und der Schere. Kommen Sie mit.«
    »Bühne? Mikro? Band? Ich glaub, mein Schwein pfeift!« Noch immer völlig verdattert stolperte Jezebel auf Joy zu. »Was man als Mädel heutzutage alles machen muss, um ein paar Brötchen zu verdienen! Und Tony Tugwell ist Ihr Mann, sagen Sie?«
    Joy nickte und schnitt eine »Wie doof ist die denn?«-Grimasse in Phoebes Richtung.
    »Na, was soll’s«, meinte Jezebel achselzuckend. »Offene Beziehung find ich schon okay. Ist allerdings das erste Mal, dass ich eine Nummer vor Publikum abziehen soll.«
    »Ach, tatsächlich?« Joy seufzte. »War ja klar, dass Tony ausgerechnet eine Anfängerin an Land zieht.«
    »Ich bin keine Anfängerin!«, korrigierte Jezebel sie scharf. »Passen Sie auf, was Sie sagen! Ich darf drauf hinweisen, dass ich eine der dienstältesten Hostessen bei der Velvet-Pussycat-Agentur bin!«

17. Kapitel
    »… und mit Pluto aufsteigend im zweiten Haus, am Scheitelpunkt zur Waage, wird es für Sie in den nächsten Tagen sehr erfreuliche Neuigkeiten geben.«
    Phoebe atmete aus und nahm erneut einen Schluck aus einer der rasch dahinschwindenden Wasserflaschen in der Kühlbox. Zum soundsovielten Male fragte sie sich, wo Essie denn nur blieb. Sie hatte versprochen vorbeizukommen und zuzusehen. Phoebe hoffte, dass es Essie gut ging, aber vielleicht war ihr auch einfach die Hitze zu viel. Die Hitze war allen zu viel.
    Seit vier Stunden zog sie nun die Madame-Suleika-Nummer ab und hatte bestimmt schon mehrere Kilo abgenommen. Im Zelt war es wie in einer Sauna. Sie hatte außerdem nicht nur Gewicht verloren – sondern auch Konzept und Lebenswillen.
    Allerdings, dachte sie, während sie eine weitere »Gute-Neuigkeiten-Vorhersage« für eine rotgesichtige Dame mittleren Alters mit wulstigen Armen in einem unvorteilhaften Sonnenkleid aus Fiddlesticks herunterleierte, war die Eröffnungszeremonie unerwartet köstlich gewesen.
    Die enorme Joy, enorm erzürnt über ihren Gatten, hatte Jezebel quasi zum Podium abgeführt. Tony, noch in seliger Unwissenheit über seinen Fauxpas, hatte Jezebel mit einem Kuss auf die Wange begrüßt. Joy hatte Tony mit ihrer Handtasche
eins übergezogen. Tony war zu Boden gegangen. Joy hatte wüst herumgeschrien über Agenturen im Allgemeinen und Hostessen im Besonderen. Jezebel hatte lächelnd und – das musste Phoebe zugeben – bei alledem bemerkenswert professionell ohne weitere Umschweife das Fest mit rauchiger Stimme für eröffnet erklärt. Während Joy und Tony sich hinter ihrem Rücken noch immer balgten wie zwei Terrier, hatte Jezebel – die offenbar noch immer nicht ganz wusste, wozu sie hier war, aber entschlossen, genug zu tun, um ihr Geld zu verdienen – eine Weile inhaltsleer gelächelt. Als ihr aber niemand irgendwelche Anweisungen gab, hatte sie schließlich das Publikum von Twilights mit einer anzüglichen und leider ziemlich falsch gesungenen Interpretation von »You’re The One That I Want« beglückt.
    Alle waren total begeistert gewesen. Sogar die hohen Tiere vom Stadtrat hatten sich selbst lautstark dazu gratuliert, dass die von ihnen engagierten Manager sich nicht nur von ihrem stressigen Job nicht unterkriegen ließen, sondern zudem trotz der Hitzewelle noch in der Lage waren, für die Bewohner einen kleinen Slapstick

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