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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Erin?«
    »Dein Vater weiß es. Ich habe es ihm gesagt. Er hat in Memphis ein Flugzeug genommen. Er ist mittlerweile zu Hause und hat es deiner Mutter bestimmt gesagt.«
    Drewe weint wieder. »Ich muß zu ihnen«, würgt sie hervor. Sie brauchen mich.«
    »Wirf ein paar Sachen in eine Tasche. In zwanzig Minuten bist du da.«
    Während sie die Tränen wegwischt und zu ihrem Schrank geht, halte ich mit der Schrotflinte Wache.
    »Hast du schon gepackt?« fragt sie.
    Ich weiche ihrem Blick aus. »Glaubst du wirklich, daß ich heute abend dort willkommen bin?«
    Als ich aufschaue, starrt sie mich mit offenem Mund an. »Du weißt , daß Brahma heute abend hier war, nicht wahr?«
    Ich nicke. »Es muß so sein.«
    »Und es war kein Zufall, nicht wahr?«
    »Nein. Drewe ...«
    »Sag’s mir nicht«, unterbricht sie mich und schüttelt den Kopf. »Ich kann jetzt nicht darüber nachdenken. O Gott.«
    Sie sieht mich noch einen Moment lang an, dreht sich dann wieder zum Schrank um und packt weiter. Während sie die Tasche füllt, wird mir klar, daß mit Erins Tod vielleicht etwas zwischen uns getreten ist, das sich nie mehr aufheben läßt.
    Während ich versuche, mich auf irgend etwas anderes, nur nicht diesen Gedanken, zu konzentrieren, komme ich zu dem Schluß, daß ich uns eine Menge Ärger ersparen – und vielleicht sogar das Leben retten – kann, wenn ich beim Büro des Sheriffs anrufe und sie bitte, Buckner über Funk zu informieren, daß Drewe und ich das Haus bewaffnet verlassen werden. Ich tätige den Anruf, und die Frau in der Funkzentrale meint, sie wolle Buckner informieren, während ich warte. Einen Moment später sagt sie mir, wir sollten unbewaffnet herauskommen. Ich erwidere, das könne sie vergessen. Brahma könnte noch im Haus sein und auf genau diese Gelegenheit warten. Als Drewe gepackt hat, gebe ich ihr die Flinte, hänge mir die Tasche um die Schulter und nehme die Magnum in die rechte Hand. »Fertig?« frage ich.
    Sie nickt.
    Wir stürmen im Laufschritt aus der Schlafzimmertür, rennen durch die Diele und preschen durch die Haustür in eine Supernova aus weißem Licht.
    » LASSEN SIE DIE WAFFEN FALLEN! « dröhnt eine Megaphonstimme. »SOFORT!«
    Ich werfe die Magnum auf die Veranda. Drewe verfährt mit der Schrotflinte genauso. Nur um sicherzugehen, hebe ichbeide Hände, und Drewe folgt meinem Beispiel. Es regnet wieder. Als meine Pupillen sich zusammenziehen, mache ich einen Ring aus Wagen und Männern hinter den Scheinwerfern aus.
    » KOMMEN SIE VON DER VERANDA, UND LEGEN SIE SICH AUF DEN BODEN !«
    »Ist zu verdammt schlammig dafür!« rufe ich zurück.
    Nach einer angespannten Stille schaltet die Cowboysilhouette eines Polizisten ein paar der Lampen vor uns aus.
    »Was in Gottes Namen ist hier passiert?« bellt Sheriff Buckner und winkt uns zum Schutz der Wagen vor. »Ist noch jemand im Haus?«
    »Keine Ahnung.« Ich führe Drewe die Treppe hinunter in den Regen und erkläre ihm die Situation. Buckners Gesicht bleibt ausdruckslos. Von Billy Jackson weiß er schon. »Ist Ihnen klar, was Sie getan haben, indem Sie uns den Keller verschwiegen haben?« brüllt er. »Ich habe einen Schwerverletzten da unten!«
    »Ich habe Billy gesagt, er soll auf Sie warten. Er wollte nicht auf mich hören.«
    Er schüttelt den Kopf. »Das ist so ziemlich das erste von dem, was Sie mir erzählt haben, das ich Ihnen abkaufe.«
    »Sheriff, ich muß meine Frau zum Haus ihrer Eltern bringen. Hier draußen regnet es in Strömen.«
    »Sie fahren nirgendwo hin, Cole. Nicht, bis wir herausgefunden haben, was hier gespielt wird.«
    »Sie hat ihre Eltern noch nicht gesehen. Doktor Anderson wird sich mittlerweile fürchterliche Sorgen machen.«
    Buckner betrachtet Drewes abgespanntes Gesicht und winkt dann einen Deputy heran. »Daniels, Sie fahren diese Lady zu Bob Andersons Haus außerhalb von Yazoo City. Sie wird Ihnen den Weg erklären.«
    »Ich kenne den Weg, Sheriff.«
    »Halleluja. Na, dann los.«
    »Muß ich sie unbedingt fahren?«
    »Nun machen Sie schon, verdammt!«
    Der Deputy dreht sich um und schleicht zu seinem Wagen, doch Drewe folgt ihm nicht. »Ich fahre nicht ohne meinen Mann«, sagt sie energisch.
    »Hören Sie, Mrs. Cole«, sagt Buckner, »Sie können nicht ...«
    »Ich meine es ernst.«
    »Ich komme mit Ihrem Deputy sofort wieder zurück«, verspreche ich. »Lassen Sie mich nur mit ihr fahren. Sie wissen, was sie durchgemacht hat. Sobald ich wieder zurück bin, können Sie mich die ganze Nacht lang

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