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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ich nichts davon erfahren?«
    Sie schenkte ihm einen schiefen Blick. »Mit uns war es
vorbei
. Das hattest du mir kristallklar gemacht. Außerdem hattest du mit deinem Vater schon genug Sorgen. Aber alles wurde wieder gut. Mir geht es gut.«
    »Ja, jetzt. Und das bestimmt nicht meinetwegen. Himmelherrgott. Ich wäre sofort an dein Krankenbett geeilt, hätte ich Bescheid gewusst.«
    »Meine Freunde wussten, was passiert war.«
Meine Freunde, die stinksauer auf dich waren, weil du alles kaputtgemacht und mir das Herz gebrochen hattest.
»Wie du mit mir Schluss gemacht hattest. Sie haben es vorgezogen, meinen Zustand nicht an die große Glocke zu hängen.«
    »Wieso haben mich deine Eltern nicht angerufen? Meine Nummer hatten sie.«
    Obwohl Dakota sich nicht bewegte, spürte sie die Phantomschmerzen, die durch ihren ganzen Körper strahlten. Für ihre Psyche waren ihre Eltern beinahe ebenso kräftezehrend gewesen wie der Unfall für ihren Körper. Nach Rands ausgezeichneter Vorarbeit hatten sie ihr schließlich den Rest gegeben. Sie war sowohl körperlich als auch psychisch völlig am Ende gewesen. »Sie hatten ja schon immer gesagt, dass du mich sitzen lassen würdest. Sie … haben getan, was sie konnten. Während meiner Rekonvaleszenz haben sie mich bei sich wohnen lassen.« Die tägliche Quälerei während der Physiotherapie war mörderisch gewesen.
    »Du hast erwähnt, du hättest dein Apartment verkauft, um die Behandlung zu bezahlen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Bei Krankenhausrechnungen kommt so einiges zusammen.«
    »Ich habe mehr Geld, als ich in einem Leben ausgeben kann, Dakota. Du hättest …«
    Ihr dünnes Lächeln war trocken und spröde. »Dich um Geld bitten sollen? Den Mann, der mir unmissverständlich zu verstehen gegeben hatte, ich sei ein geldgieriges, opportunistisches Miststück?
Diesen
Mann hätte ich um Hilfe bitten sollen? Wohl kaum.«
    Rand wand sich innerlich. Er hatte ihr noch viel mehr vor die Füße geworfen. Überraschend war nur, dass sie in der Leitung geblieben war, um sich seine Ätzereien anzuhören. Seine Mutter hatte ausgezeichnete Arbeit geleistet. Sie hatte ihm mit ihren Verfehlungen in den Ohren gelegen. Hatte einen Privatdetektiv auf seine Verlobte angesetzt – und ihm den Bericht unmittelbar vor seinem Abflug nach Brunei in die Hand gedrückt. Es war auf dem langen Flug eine niederschmetternde Lektüre gewesen.
    Allem Anschein nach hatte Dakota einen Hang zu Männern mit Geld und war nur zu gern bereit, denen, die es eimerweise besaßen, gewisse Gefälligkeiten zu erweisen. Während sie ihm also
Ich liebe dich
ins Ohr säuselte, erzählte sie denen womöglich sonst was. Wer wusste das schon? Sie war ein umtriebiges Mädchen gewesen, besonders in den Zeiten, als er auf Reisen war.
    Der Bericht des Detektivs war schlimm genug gewesen. Trotzdem war er fest entschlossen gewesen, sie wegen der Dinge, die er dort gelesen hatte, zur Rede zu stellen. Und dann hatte seine Mutter ihm von ihrem Wortwechsel erzählt. Er schob das Steak auf seinem Teller von sich. Wenn sie Geld brauchte, hätte sie ihn doch bloß zu fragen brauchen. Der Detektivbericht – und dazu der Zorn seiner Mutter über Dakotas Bereitschaft, für Geld das Feld zu räumen – waren solch ein Schock gewesen.
    Dakota hatte das Thema Geld nie zur Sprache gebracht, wenn sie zusammen waren. Hatte behauptet, die Schmuckstücke, mit denen er sie gelegentlich verwöhnte, seien ihr unangenehm. Es war ihm völlig schnuppe, ob eine Frau auf die finanzielle Sicherheit aus war. Was ihn um den Verstand brachte, war die lange Liste an Verehrern.
    Wie Säure hatte die Eifersucht an ihm gefressen. Fortan war die Erinnerung an jeden ihrer Liebesakte vergiftet von diesem Gedanken gewesen – der Vorstellung, dass sie dasselbe auch mit einem anderen getrieben hatte. Das Geld war ihm scheißegal. Rand hätte ihr das Erbe seines Großvaters mütterlicherseits überlassen. Es war der Grundstein des Vermögens seiner Mutter gewesen – und der Zankapfel zwischen seinen Eltern, solange er zurückdenken konnte. In seiner Familie galt Geld in erster Linie als Druckmittel bei Verhandlungen.
    Mit alldem hatte er sich nach dem Tod seiner Mutter und nach der Mordanklage gegen seinen Vater herumgeschlagen. Er hatte beschissen viel am Hals gehabt. »Es war mir völlig egal, dass du einen reichen Mann heiraten wolltest«, erklärte er ihr. Sie schenkte ihm einen festen Blick quer über den Tisch. Keiner hatte mehr als nur ein paar Bissen von der

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