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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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wieder und wieder aufzuspüren. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist Ham plötzlich tot und die Hälfte deines Securityteams wird vermisst. Hab ich irgendwas ausgelassen? Wahrscheinlich. Aber fangen wir einfach damit an, okay?«
    »Nein. Na ja. Schon möglich.« Er war erschüttert. So wie sie die Abfolge der Ereignisse darstellte, waren sie unbestreitbar verstörend. »Nur habe ich keine Ahnung, wer so was tun könnte und erst recht nicht, warum. Meine Mutter offensichtlich nicht. Ja, ich geb’s ja zu. Das manipulierte Video und die Aufzeichnungen des Detektivs, all das könnte sicher ihre mütterliche Art sein, dafür zu sorgen, dass ich dich nicht heirate. Aber sie ist vor zwei Jahren gestorben, daher wissen wir schon mal auf jeden Fall, dass alles andere das Werk eines anderen ist.« Rand ließ sich den Gedanken durch den Kopf gehen und konzentrierte sich auf die Geschehnisse rund um seine Trennung von Dakota. Selbst wenn seine Mutter nicht unter starken kräftezehrenden Depressionen gelitten hätte – sie war zeit ihres Lebens ein nachtragender und manipulativer Mensch gewesen. Sie benutzte ihren Reichtum als Waffe, um andere zu zwingen, nach ihrer Pfeife zu tanzen. Sein Vater … Die Liste war lang. Er mochte und konnte Dakotas Theorie gar nicht widerlegen. Es war ihm niemals auch nur in den Sinn gekommen, dass die Geschichte auch eine Kehrseite haben könnte. Um so anfälliger war er für die Lügen gewesen, die man ihm untergeschoben hatte.
    In gewisser Weise hatte ihm seines Vaters Version der Dinge ganz gut in den Kram gepasst: Sie hatte seinen Verdacht gerechtfertigt, seine Zurückweisung der Frau, der er ewige Liebe geschworen hatte. Er war blind gewesen, klar, aber ganz schuldlos war er nicht. Und diese Erkenntnis traf ihn hart.
    Er leerte sein Glas und griff dann nach der Flasche, um es erneut zu füllen. »Falls es einer von Pauls Feinden ist, der den Untersuchungsausschuss leitet«, stellte er tonlos fest, »dann hat er diesen Teil des Spiels gewonnen. Wenn nicht in letzter Minute noch ein Beweis auftaucht, den sie bislang übersehen haben, wird Paul für den Rest seines Lebens hinter Gittern wandern.«
    »Nicht zwangsläufig. Sofern Mancinis Kanzlei das Geld wert ist, das du diesen Leuten zahlst. Immerhin haben sie die DVD s«, gab Dakota zu bedenken. »Die sind belastend – und er wird sie ganz sicher benutzen, um die Jury davon zu überzeugen, dass
ich
die Schuldige bin. Dein Vater käme frei.«
    Rand blickte in ihre durchdringenden Augen. Sie sah erschöpft aus; und mit der spärlichen Beleuchtung im Zimmer hatten die verschmierten Schatten unter ihren Augen nichts zu tun. Sollte sich ihre Verschwörungstheorie als korrekt erweisen, war seine ganze Familie schuld daran, dass ihr Leben ruiniert war. Er eingeschlossen. »Mancini wird diese angeblichen Beweise nicht benutzen. Ich habe ihn angerufen und ihm gesagt, dass es sich um Fälschungen handelt. Des Weiteren habe ich ihm erklärt, dass ich ernste Zweifel an den ›Experten‹ habe, die er für ihre Untersuchung angeheuert hat. Und dass ich von ihm erwarte, dass er mir Ergebnisse liefert.«
    Ihr Ausdruck hatte sich kaum verändert, trotzdem sah er einen kleinen Hoffnungsschimmer in ihrem bewegungslosen Gesicht. »Wann?«
    »Als du ein Bad genommen hast.«
    »Du hast sie selbst ein paar Mal gesehen. Was hat dich bewogen, deine Meinung zu ändern?«
    Sie hatte sich länger im Bad aufgehalten, als ihr bewusst war. Er hatte sie sich jeweils ein Dutzend Mal angeschaut. In Zeitlupe und ohne Ton. Er hatte im Filmgeschäft gearbeitet, er kannte sich aus mit Nachvertonung, Umschneiden und kreativer Nachbearbeitung. »Ich kenne
dich.«
    Das harte Licht glitzerte auf dem Tränenrand in ihren Augen. Sie blinzelte, und an ihren Halsbewegungen sah Rand, dass sie ihre Gefühle hinunterzuschlucken versuchte. »Sag so was …« Sie musste schlucken, um die Worte herauszubringen. »Sag so was nicht, es sei denn, du meinst es auch. Ich bin mit meinen Kräften am Ende – und von denen war schon vorher nicht mehr viel übrig.«
    Dass Dakota, die so viel durchgemacht hatte – ohne seinen Beistand –, ihre Verletzlichkeit eingestand, versetzte Rand vor Mitgefühl einen Stich ins Herz. Er streckte seine Hand aus und umschloss ihre eiskalten Finger. »Ich habe keine Ahnung, wie oder warum diese Dinger existieren, aber ich glaube dir. Tut mir leid, dass ich es nicht schon früher getan habe.«
    Ein unverfälschtes Schluchzen zerriss ihre Kehle;

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