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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Grund
mehr,
mit mir Schluss zu machen, ja?« Das Gespräch – sofern man es denn so nennen konnte – war ihr noch bestens in Erinnerung. Immerhin hatte sie zwei Jahre Zeit gehabt, es Wort für Wort noch einmal zu rekapitulieren. Er hatte von Italien aus angerufen und ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie miteinander fertig waren.
Hure. Geldgieriges Miststück. Opportunistin. Verschwinde verdammt noch mal aus meinem Leben. Ich will nie wieder deinen Namen hören. Schluss und aus.
Sie hatte keine Chance gehabt, überhaupt zu Wort zu kommen. Sich zu verteidigen.
    Anklage. Verhandlung. Schuldspruch.
    Es hatte sie fast umgebracht.
    »Genau. Hatte ich.«
    »Weißt du eigentlich, dass mich der Anwalt deines Vaters ein paar Tage nach dessen Verhaftung angerufen hat?«
    »Um dich zu überreden, einer Aussage zugunsten meines Vaters zuzustimmen?«
    »Nein. Er bat mich, ihm per E-Mail ein Dokument zu schicken, das sich auf Pauls Computer im Labor befand.«
    »Wer hat denn angerufen? Mancini selbst?«
    »Glaube ich nicht. Könnte sein. Die Verbindung war eine Katastrophe, außerdem konnte ich kaum seinen Akzent verstehen.«
    »Mancini spricht nahezu akzentfrei.«
    »Dann war es möglicherweise jemand aus seiner Kanzlei. Paul tat mir leid. Und auch wenn ich nicht bereit war, seinetwegen einen Meineid zu schwören, dachte ich, ich könnte ihm helfen. Wenn ich denen schicke, worum er mich gebeten hatte.«
Und dir helfen würde zu begreifen, wie sehr ich dich liebte. Obwohl du nicht mal mit mir sprechen wolltest.
Jeder Versuch, Rand anzurufen, war direkt auf der Mailbox gelandet.
    Rand zog die Stirn in Falten. »Paul hat nie etwas von einem Hauptbeweisstück erwähnt, das ihn entlasten würde.«
    »Weil ich damals nichts gefunden habe. Das war die Nacht, in der das Labor in die Luft geflogen ist.«
    »Dann warst du also
doch
an jenem Abend im Labor.«
    »Im Auftrag deines Vaters, ja. Aber Mr Rydell sah mich und bestellte mich in sein Büro. Er hat mich auf der Stelle gefeuert.«
    »Weswegen? Du warst doch einer ihrer angesehensten Chemiker.«
    »Weil ich mich geweigert habe, zugunsten deines Vaters auszusagen. Weil er behauptete, ich sei im Besitz gestohlener Dateien, die ich eigentlich gar nicht hätte sehen dürfen …« Die Liste ließ sich beliebig fortsetzen. Nur hatte Dakota keine Lust, diese Nacht im Geiste noch einmal zu durchleben; es war zu niederschmetternd. »Spielt jetzt alles keine Rolle mehr. Er verlangte die Zutrittskarten der Firma zurück und erklärte mir, ich hätte meine persönlichen Dinge aus dem Labor zu entfernen. Ich war gerade damit beschäftigt …«
    »Du warst
im
Labor, als es explodierte?«
    »Glücklicherweise war ich erst einmal in den Vorratsraum gegangen, um die Chemikalien wegzuräumen, mit denen ich zuvor gearbeitet hatte. Ich schrieb noch ein paar letzte Notizen, um alles geordnet zurückzulassen – obwohl ich gerade gefeuert worden war.« Die Erinnerung ließ sie in amüsierter Bitterkeit den Kopf schütteln. »Wäre ich gegangen, gleich nachdem Rydell mich gefeuert hatte, wäre ich längst fort gewesen, als alles zum Teufel ging. Doch da stand ich nun, als das Labor explodierte. Die Druckwelle zerstörte die Trennwand zwischen Labor und Vorratsraum …«
Und hätte verdammt noch mal auch beinahe mich zerstört. Ich war bewusstlos,
hätte sie ihm am liebsten ins Gesicht geschrien.
War bewusstlos und zurückgelassen worden, damit ich dort krepiere.
Erst Stunden später hatte sie ein Feuerwehrmann beim Saubermachen unter ein paar Trümmern hervorgezogen. »Im Labor selbst hätte eigentlich niemand mehr sein sollen. In jener Nacht sind siebzehn Menschen umgekommen. Weshalb man mich zunächst als Verdächtige betrachtete.«
    »Anklage wurde aber nicht erhoben. Das hätte mir Ham erzählt.« Er zuckte kurz innerlich zusammen. Offenbar, weil er an den Tod des ehemaligen Polizisten dachte und daran, wie er umgekommen war.
    »Ich hab eine Weile im Krankenhaus gelegen.«
    Keine Regung seinerseits. Aber sie spürte, dass sie seine volle Aufmerksamkeit hatte. »Wie lange ist eine Weile?«
    »Dreieinhalb Monate. Die Erschütterung hatte mir so viele Knochen im Leib gebrochen, dass ich mich wie Quasimodo gefühlt habe.« Selbst jetzt noch spürte sie jeden Wetterumschwung, schon bevor er in den Nachrichten angekündigt wurde. Manche Dinge verheilten eben nie wieder richtig – ihre Beziehung mit Rand zum Beispiel.
    Seine Miene verfinsterte sich; er war sichtlich aufgewühlt. »Wieso habe

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