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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Er war von der Straße abgeschirmt durch eine Hecke, die dringend geschnitten und gewässert werden musste.
    »Tja, war schon ein bisschen enttäuschend«, bemerkte Dakota, als sie über die breite, teppichlose Treppe in den ersten Stock hinaufstiegen.
    »Wäre es dir lieber, wir würden verfolgt?«
    »So wie mein Herz pumpert, hätte das gut der Fall sein können. Was meinst du, ob die Badezimmer funktionieren?«
    Er stieß eine x-beliebige Tür auf. »Sehen wir doch nach.« Das Zimmer war leer, der Teppichboden herausgerissen. Es war stickig von der Hitze des Tages, aber vollkommen leer geräumt. Dakota griff zwischen den Vorhängen hindurch, öffnete die Fenster, die auf einen mit Unkraut verunreinigten Swimmingpool auf der Rückseite des Hotels hinausgingen, und ließ die warme Nachmittagsbrise hinein. Sie roch nach Meer.
    Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit, so schien es ihm, hatte Rand das Gefühl, einen Augenblick lang durchatmen zu können. Er ging ins Bad, betätigte die Toilettenspülung und probierte die Wasserhähne.
    Dakota pfefferte ihre Tasche in eine Zimmerecke und trat von dem Fenster zurück, durch das sie nach draußen geschaut hatte. »Wir haben eine funktionierende Toilette und fließend Wasser«, berichtete er und näherte sich ihr von hinten, um ihr die Arme um die Hüften zu schlingen.
    Sie verschränkte ihre Arme über seinen, legte ihre Hände auf seine Unterarme und lehnte sich an seine Brust. »Komfort ganz wie zu Hause.«
    »Uns bleiben noch etwa drei Stunden Tageslicht. Möchtest du kurz duschen, solange du noch siehst, wo alles ist?«
    »Das weiß ich auch so – aber du darfst gerne mitkommen und mir alles zeigen.«
    Er lächelte in ihr Haar. »Checken wir erst mal den Aufenthaltsort unseres Schurken.«
    Dakota schüttelte den Phiolenbehälter aus Metall, den sie in der Hand hielt. »Hab ich schon getan. Seltsamerweise bewegt er sich in unsere Richtung.« Ihre Augen blitzten vor Aufregung. »Wer hätte das gedacht?«
    Er löste sich von ihr und trat einen Schritt zurück. So sehr er sich wünschte, die Zeit würde einfach stehen bleiben und er könnte auf ihr Angebot zurückkommen, gemeinsam unter die Dusche zu steigen – sie waren in einer ganz bestimmten Absicht hergekommen. Er wollte gleich nach Tagesanbruch aufbrechen, er hatte nämlich nicht vor, die Karte im Schein einer kleinen Taschenlampe entziffern zu müssen.
    Eine Karte der Gegend hatten sie sich bereits besorgt. Die breitete Rand jetzt auf dem Boden aus und faltete sie so, dass sie ein Quadrat bildete, auf dem die Halbinsel Athos zu sehen war. Das Gebiet war dreißig Meilen lang und etwa sieben Meilen breit. Als er merkte, dass er automatisch Kilometer in Meilen umrechnete, schüttelte er den Kopf. Alte Gewohnheiten wurde man nicht so einfach wieder los. »Dann lass mal sehen.«
    Mit ihrem treuen GPS in der Hand kniete sie sich auf den Fußboden und beugte sich suchend vor. »Auf der Westseite und ein bisschen weiter oben.« Sie legte eine Fingerspitze auf das Kloster Xenofontos und schob sie dann ein wenig weiter nach Norden. »Ziemlich genau hier.«
    Ein bisschen weiter oben
, das bedeutete offenbar so etwa fünf, sechs Meilen. Und obwohl es auf der Halbinsel jede Menge Klöster gab, die allesamt auf der Karte verzeichnet waren, befand sich an der Stelle, auf die Dakota zeigte, nichts. Er sparte sich die Frage, ob sie sicher sei. Wenn sie sagte, der Kerl befinde sich dort, dann hielt er sich auch dort auf.
    Die Zeiten, in denen er an Dakota North gezweifelt hatte, waren endgültig vorbei.
    »Ich sehe Straßen auf der Karte. Werden wir ein Auto nehmen?«, wollte sie wissen.
    »Nein. Bei diesen Straßen handelt es sich eher um bessere Ziegenpfade. Wir würden nur
sehr
langsam vorankommen und auffallen wie der sprichwörtliche bunte Hund. Ebenso gut könnten wir vorher anrufen und unser Kommen ankündigen.« Er klappte die Karte um und zeigte auf eine kleine eingefügte Liste mit Reiseinfos. »Wir könnten ein Touristenboot nehmen und anschließend einen längeren Fußmarsch einlegen oder aber, wenn das hier stimmt, eine etwa halbstündige Fahrt mit einem wenig verlässlichen Bus machen, wiederum gefolgt von einem Fußmarsch.«
    Wie sie sich auch entschieden, alles deutete darauf hin, dass eine Entdeckung unvermeidlich war. Er zog kurz einen Absprung aus der Luft in Betracht – allerdings würde das Flugzeuggeräusch die Personen am Boden warnen, außerdem wären dafür mehr Leute erforderlich. Und im Augenblick vertraute

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