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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Win-win-Situation für den Vertrieb, die Herstellung und das weltweite Netz von Straßenverkäufern, die sich darum reißen würden,
Rapture
über ihre eigenen riesigen Netzwerke an den Mann zu bringen. Die Endverbraucher interessierten diese Leute nicht; sie gaben sich damit zufrieden, sie finanziell auszusaugen und am Ende fallen zu lassen, wenn ihre Sucht sie zu sehr ausgezehrt hatte oder sie starben.
    Und letztendlich starben sie alle. Eine bedauerliche Nebenwirkung von
Rapture
, die es noch zu beheben galt. Trotzdem würde es jede Menge Abnehmer geben. Die Welt war groß: Millionen und Abermillionen potenzieller Konsumenten. Mehr Geld, als er sich erträumen konnte, und, weit wichtiger noch, Macht, die seine kühnsten Fantasien übertraf.
    Monk war stets ruhig und gefasst und verspürte nur selten eine so menschliche Regung wie Begeisterung. Aber die Aussicht auf eine wachsende Zahl von Abnehmern für das Produkt – in welcher Form auch immer – ließ sein Herz tatsächlich ein wenig schneller schlagen, als er in der Stille seiner strengen Zelle saß. Er schloss die Augen, als sein Mann weihevoll erklärte:
    »Ja, Pater. In höchstem Maße. Er hat eine gigantische Bestellung aufgegeben.«
    »Sind wir bereit für die nächste Demonstration?« Diese war für den Kopf einer osteuropäischen Organisation bestimmt. Die nächsthöhere Einsatzebene. Monk war in der glücklichen Lage, den Käufern mehrere Optionen anbieten zu können, darunter den Transport per Kurier oder Luftfracht sowie verschiedene Staffelpreise. Wie bei den Endverbrauchern gab es bei den potenziellen Käufern aus dem kriminellen Milieu keine Grenzen.
    »Ja, Pater. Es ist alles Ihren Anweisungen entsprechend vorbereitet. Darf ich jetzt zu Ihnen kommen?«
    Monk ließ seinen Blick auf den gedämpften Farben des alten Wandteppichs ruhen, der an der gegenüberliegenden Wand hing. Zufrieden, dass das Netz, das er im Begriff war auszuwerfen, weitere Käufer sowie seine ultimative Beute an Land ziehen würde, unterbrach Monk kommentarlos die Verbindung. Nach Jahren voller Manipulationen und Opfer würde Dr. North endlich in das kunstvolle Netz hineingezogen werden, dass er nur für sie spann.
    Monk lehnte sich zurück, verschränkte die Hände über seinem Bauch und stieß einen zufriedenen Seufzer aus. Alles lief genau nach Plan. Er gestattete sich ein verhaltenes Lächeln.
    Sie hatte ihre nackten Füße auf dem Autositz unter ihren wohlgeformten Po gezogen und lehnte mit dem Rücken an der Beifahrertür. Das Sonnenlicht verwandelte ihr Haar in loderndes Feuer. Es sah noch leuchtender, strahlender, lebendiger aus als in Rands Erinnerung. Und seine Erinnerung an Dakotas Haar war verdammt eindrucksvoll.
    Er hatte überhaupt nichts. Nichts, was sie in die Hand nehmen, mit dem sie jemandes Geist anrufen oder das sie sonst wie manipulieren könnte oder wie immer sie das nannte, was sie tat. Und eins wollte er auf gar keinen Fall: an das Gefühl erinnert werden, wie diese heißen, seidigen Strähnen über seinen Körper strichen. »In ein paar Minuten sind wir an dem Hotel, wo man den Toten gefunden hat. Fang schon mal an, dein inneres GPS aufzurufen.«
    »Hoffentlich finden wir dort irgendetwas Brauchbares«, sagte sie, ohne auf seinen Sarkasmus einzugehen. »Einen Schuh oder irgendeinen persönlichen Gegenstand in seinen Taschen. Irgendwas gibt’s da immer.«
    »Klar. Vielleicht.« Jetzt, wo sie aufgetaucht war, waren seine Gedanken alles andere als geordnet. Wie stets löste ihr Anblick in seinem Gehirn einen Kurzschluss aus, und der heutige Tag bildete da keine Ausnahme. Er nahm es ihr übel, dass sie eine solche Macht über seinen Körper hatte. Glücklicherweise hatte er es geschafft, sie vollständig aus seinem Innenleben zu verbannen. Zwei Jahre Abstinenz hatten ihn gründlich kuriert. Was einen nicht umbringt, macht einen stärker. Oh ja. Er war kuriert. Wenn da nur nicht dieses Kribbeln in seiner Brust gewesen wäre, das alte Erinnerungen hochkommen ließ …
    Rand sah kurz auf die im GPS angezeigte Strecke, dann wieder auf die Straße. Dass sie behauptete, diesen außergewöhnlichen sechsten Sinn zu besitzen, war lachhaft. Es stimmte schon, sein Freund hatte das Gleiche nach dieser üblen Geschichte in Südamerika erzählt, wo man ihn entführt, angeschossen und zum Sterben zurückgelassen hatte. Er hatte eine Entschuldigung, und die konnte ihm niemand verübeln – Trauma, posttraumatische Belastungsstörung, Kummer. Aber Dakota nicht.
    Und doch

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