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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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die Formel bei der Explosion nicht vernichtet.«
    »Offensichtlich nicht.« Sie atmete ganz langsam aus, ihr Gesicht wirkte plötzlich … ja, was? Traurig? Schuldbeladen? Ja, das würde er ihr glatt abnehmen. »Von allen Leuten, die an der Droge gearbeitet haben, sind noch ganze zwei am Leben, Rand. Unsere gesamten Unterlagen und Dateien wurden zusammen mit dem Labor zerstört. Ich war mit meinen Angelegenheiten in Seattle beschäftigt, als Zak mich hinzuzog. Cole hat mich am Gate abgeholt – nach einem zwölfstündigen Flug. Ich hätte es unmöglich tun können. Und selbst wenn ich die Fähigkeit besäße, mich an zwei Orten gleichzeitig aufzuhalten,
warum
hätte ich es tun sollen? Aus welchem Motiv?«
    Er riss das Lenkrad zur Seite, trat das Gas bis zum Boden durch und überholte zwei Wagen auf der linken Spur. Dann scherte er knapp vor ihnen wieder ein und wartete ein paar Sekunden, bis sich das Hupkonzert hinter ihnen gelegt hatte. »Ich habe keinen blassen Schimmer, wie du denkst. Hatte ich noch nie.«
    »Ich hatte ganz offensichtlich auch keine Ahnung, wie du denkst, wir sind also quitt.«
    Es spielte überhaupt keine Rolle, was zum Teufel diese Droge war – er wollte den oder die Verantwortlichen finden, wollte, dass sie zur Rechenschaft gezogen wurden. In dem Punkt hatte Dakota recht. »Die Blutbilder sind an ein örtliches Labor geschickt worden. Warten wir also ab, wer von euch recht hat.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    »Sie sagen gar nichts aus«, erklärte Dakota ihm schlankweg. »Ich sagte doch schon, Ecstasy wäre imstande, die gleiche Art Euphorie hervorzurufen. Diese gesteigerte Libido und das völlige Zusammenbrechen aller Hemmungen allerdings verweisen eindeutig auf DL 6–94. Es handelt sich auch nicht um Krokodil, denn das ist eine völlig andere Droge mit abweichenden und gefährlichen Nebenwirkungen. Letztendlich aber haben beide den sicheren Tod zur Folge. Ich kann zwar nicht bestätigen, dass es sich um Rydells Formel handelt, aber ich kann eine wohlbegründete und auf Sachkenntnis gestützte Vermutung äußern. Mit hundertprozentiger Sicherheit kann ich es erst sagen, wenn ich mit einigen Opfern gesprochen und den Laborbericht gesehen habe. Du hast die Betroffenen doch bestimmt alle befragt. Ich werde also mit den Berichten anfangen, die du bereits zusammenge …«
    »Die Leute sind alle noch im Hotel. Einige von ihnen sind in ärztlicher Behandlung. Zwei Personen haben einen leichten Herzanfall erlitten, und Dunhams Großmutter hat sich den Rücken ausgerenkt. Allerdings«, fügte er schmunzelnd hinzu, »hat sie mir gestanden, dass sie in all ihren über achtzig Jahren noch nie so guten Sex gehabt hat und nun mit einem Lächeln auf den Lippen sterben kann.« Er zuckte die Achseln. »Das war der einzige komische Augenblick in dem ganzen Chaos. Angenommen es ist, was du denkst, was wären die Spätfolgen, Dakota? Muss ich damit rechnen, dass mir einhundert Kunden sterben?«
    Sie rieb sich mit beiden Händen durchs Gesicht und ließ sie dann in den Schoß fallen. »Kommt auf die Dosis an. Eine Oblate dürfte nicht viel mehr bewirken, als sie aufzugeilen und ihnen alle Hemmungen zu nehmen. Die Höhe der Dosis lässt sich an der Trübung ihrer Augen ablesen. Jeder der …«
    »Trübung?«
    »Es sieht aus wie Star. Sind dir hinterher irgendjemandes Augen aufgefallen?«
    »Der Stiefvater des Bräutigams war sturzbetrunken. Wenn jemand ein Problem hatte, dann er.«
    »Lass ihn noch einmal untersuchen.«
    »Die Hälfte dieser Leute nimmt irgendwelche illegalen Drogen«, gab Rand zu bedenken. »Ich neige zu der Annahme, dass es jemand getan hat, um die gottverdammte halbe Hollywoodelite zu erpressen.« Die peinliche Anspannung oben in der Hotelsuite saß ihm noch immer merklich in den Knochen.
    »Ich könnte mir denken, dass es für alle fürchterlich gewesen sein muss, nachdem sie wieder zur Besinnung gekommen waren.« Ihre Stimme war voller Mitgefühl – oder war es eher Schuld? »Die Droge ist tödlich. Du kannst also froh sein, dass niemand gestorben ist. Die Grenze zwischen Lustempfinden und Tod ist gefährlich schmal. Ein Mikrogramm zu viel, und du hättest heute Morgen eine ganz andere Geschichte zu erzählen gehabt.«
    Er blickte kurz auf die klaren Konturen ihres Profils, während sie die vorüberhuschende Landschaft betrachtete, richtete dann, als sie zu ihm hinübersah, sein Augenmerk wieder auf die Straße. »Werden sie darüber Stillschweigen bewahren, oder wird sich jemand

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