Atemlos - Toedliches Erbe
hatte Zak eine Firma rund um seinen neu gewonnenen sechsten Sinn aufgebaut. Scheiße. Rand hatte keine Ahnung, was oder wem er glauben sollte. Es nervte ihn, dass er sich nicht allein auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen konnte, um diese Nuss zu knacken.
Wenn sie ihm dabei helfen konnte, den Verantwortlichen zu finden, würde er sich eben auf die Zunge beißen und den Netten spielen. Was ihn übergangslos auf den Gedanken brachte, auf
ihre
Zunge zu beißen – und in andere Körperteile. Er war auf dem besten Weg, sich lächerlich zu machen. Dakota verkörperte alles, was er sich von einer Frau wünschte, und gleichzeitig so ziemlich alles, was er an einem Menschen verabscheute.
Reiß dich am Riemen, Maguire.
»Ich will hoffen, dass wir auch wirklich
irgendwas
finden, wenn wir dort ankommen.« Er war so verzweifelt, dass er fast versucht war, ihr zu glauben. Allmächtiger. Mieser hätte ihr Timing kaum sein können.
Wenn dies tatsächlich die Droge war, die seine Mutter umgebracht hatte, dann war das plötzliche Auftauchen von Dakota – einer Schlüsselfigur in Rydells Team – am selben Ort wie das erneute Auftreten der Droge ein gefährlicher Zufall. Wie mochten die Chancen dafür stehen?
Schlecht genug, um ihn höllisch misstrauisch zu machen.
»Dann arbeitest du also nicht mehr als Chemikerin?«
Selbst ihre Haare schienen sich zu versteifen. »Mein Labor wurde zerstört. Menschen sind ums Leben gekommen … Nein, auf dem Gebiet arbeite ich nicht mehr.«
»Du wurdest
gefeuert
. Erst
danach
ist das Labor explodiert.« Sie verschwieg schon wieder etwas. Zwei Jahre lag das jetzt zurück. Was hatte sie in der Zwischenzeit gemacht? Es interessierte ihn einfach nicht genug, um nachzufragen und sich auf ihr stacheliges Spezialgebiet »Gib dir bloß keine Mühe
«
zu wagen – und von sich aus würde sie nichts sagen. Sollte ihm nur recht sein. Er hörte sie beherrscht einatmen, ehe sie erneut das Wort ergriff.
»Korrekt.« Sie richtete diese peridotfarbenen Augen auf ihn und wartete auf seine sarkastische Erwiderung. Wechselte dann das Thema. »Gab es irgendjemanden auf der Feier, der
nicht
betroffen war?«
»Abgesehen von meinen Leuten und dem Großteil des Bedienpersonals? Nein. Von dem Kool-Aid hat jeder getrunken, selbst der Pfarrer, die zweiundachtzigjährige Großmutter des Bräutigams, sämtliche Bandmitglieder sowie zwei von meinen Securityleuten.«
»Wie schnell werden wir die Laborergebnisse bekommen?«, fragte sie.
»Ich hab darum gebeten, ein bisschen Dampf zu machen. Noch heute Nachmittag, hoffe ich.« Er bog in die vom GPS angezeigte, von Bäumen gesäumte Straße ein. »Worauf bist du eigentlich aus, Dakota? Du drängst mit aller Macht darauf, in die Geschichte hineingezogen zu werden. Warum? Du repräsentierst Rydell nicht mehr, welches Interesse könntest du also am Ergebnis dieser Ermittlung haben?«
»Ich hatte mit jedem Aspekt dieser Droge zu tun. Warum, glaubst du, will ich wohl unbedingt wissen, wohin das alles führt?«
»Wir wissen beide, dass es nicht darum geht.«
Als ihr Mund sich anspannte und tiefe Furchen zwischen ihren Brauen erschienen, widerstand er dem eingefleischten Drang, den Arm auszustrecken und sie glatt zu streichen. Verdammt, sie hatte immer noch den Bogen raus, seinen Beschützerinstinkt zu wecken. Er unterdrückte das Bedürfnis, sie anzufassen.
»Du willst etwas beweisen«, sagte er milde, obwohl ihm wahrlich nicht so zumute war.
Das Kinn streitlustig erhoben, schleuderte sie ihm einen vernichtenden Blick entgegen. »Und wenn es so wäre?«
»Dann wäre deine Anwesenheit hier nicht nur überflüssig«, erklärte er ihr in merklich kühlerem Ton, »sie wäre für alle pure Zeitverschwendung.«
Ihr Schnauben erinnerte auf unheimliche Weise an seines. »Wieso stellst du nicht die Frage, die du
eigentlich
stellen willst?« Die Augen dramatisch geweitet, legte sie eine Hand auf ihre Brust. »Bist du es gewesen, Dakota?«, fragte sie mit gekünstelt barscher Stimme. »Gib es zu. Zufällig wusstest du, wo diese Hochzeitsfeier stattfinden würde. Und das, obwohl nicht einmal die Paparazzi Wind davon bekommen hatten – und hast einen ganzen Saal voller Hollywoodstars mit einer schon vor Jahren vernichteten Droge vergiftet! Gestehe!«
Ihre kleine Showeinlage entlockte ihm ein unwilliges Lächeln. Er unterdrückte es; nichts an dieser Situation war amüsant. Selbst wenn sie helfen konnte, er wollte sie hier verdammt noch mal nicht sehen. »Offensichtlich wurde
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