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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Straße, dann folgt
sense número
, was ohne Hausnummer bedeutet«, erklärte er.
    »Wie kann ein Gebäude mitten in der Innenstadt keine Hausnummer haben?«
    »Tipp es einfach in das …«
    »Ah, schon kapiert. Es handelt sich um die Banco Bilbao de Inversiones.«
    »Wieso zum Teufel fährt der Kerl sechseinhalb Stunden von Monaco bis nach Spanien, um eine
Bank
aufzusuchen?«, fluchte Rand. »Das ergibt doch keinen Sinn. Kein Erpressungsversuch, keine rasende Verfolgungsjagd. Der Kerl scheint entweder nicht zu wissen, dass er verfolgt wird, oder es ist ihm egal. Er hat sich die ganze Strecke über an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten. Er macht es uns zu verdammt einfach, ihn einzuholen.«
    Keiner seiner Schachzüge folgte irgendeiner Logik. Falls er geschnappt werden wollte, machte er seine Sache ausgesprochen gut.
    Dakota neigte den Kopf zur Seite, so als ob sie einer nur für sie hörbaren Stimme lauschte.
Teufel, was soll’s,
dachte er,
vielleicht hört sie ja tatsächlich Stimmen.
Offenbar war sie zu dem gleichen Schluss gekommen wie er. »Entweder dieser Blödmann weiß nicht, dass wir ihm ganz dicht auf den Fersen sind, oder er
will
, dass wir ihn einholen.« Sie streifte ihre Schuhe über und fischte eine kleine Puderdose aus ihrer Umhängetasche, um ihr Make-up zu überprüfen. Was sich als überflüssig erwies. »Wir müssen heute an Hunderten Banken vorbeigekommen sein. Warum dann den ganzen weiten Weg bis nach Barcelona? Oder liegt sein Ziel etwa irgendwo außerhalb der Stadt?«
    Er hatte noch nie den Fehler begangen, Dakota für blöd zu halten. Sie war schnell von Begriff, intelligent, wunderschön – und eine Lügnerin, aber nicht blöd. »Nicht die Bank«, sinnierte Rand, umrundete den Kreisverkehr und schlängelte sich dann gekonnt quer über drei Spuren, um eine Parklücke anzusteuern.
    »Wieso nicht?«
    »In Spanien schließen Banken so gegen halb zwei oder halb drei. Mittlerweile ist es schon nach drei. Vielleicht hat er irgendwo in der Nähe angehalten.«
    »Er hat sich nicht mehr als dreißig Meter von der Stelle bewegt.« Dakota warf ihren schwer zu bändigenden Pferdeschwanz über ihre Schulter.
    Rand fuhr rechts ran. »Ich werd mal nachsehen, was ich in Erfahrung bringen kann. Du rührst dich nicht von der Stelle.«
    Sie schaute erst aus dem Fenster und sah dann ihn an. »Du kannst da unmöglich allein reingehen, Rand.«
    Er zog eine Braue hoch. »Und
ob
ich das kann.
Du
bleibst hier. Ich habe keine Ahnung, womit wir es zu tun haben.«
    »Eben deswegen!«
    Er öffnete die Wagentür und korrigierte den Sitz seiner schweren, in einem Schulterhalfter unter seinem Jackett steckenden Waffe. »Cole hat dir doch im Hotel diese Nummer gegeben, oder? Wenn ich in zehn Minuten nicht zurück bin, rufst du ihn an. Wenn sich unser Mann aus dem Staub macht, rufst du mich. Bleib, wo du bist. Ich bin gleich zurück.« Er stieg aus. Solange es sich nicht um einen Namen, einen Ort oder eine Uhrzeit handelte, mochte er sich wirklich nicht anhören, was über ihre ach so verführerischen Lippen kam. Durch die lange Fahrerei hatte sich seine Gereiztheit ein wenig gelegt. Die Luft in dem verdammt engen Innenraum war erfüllt gewesen vom Duft ihrer Haut, von diesem Zeug, das sie sich andauernd in die Haare sprühte und das wie ein Tropenstrand roch, und von Karamellbonbons.
    Eigentlich sollte man meinen, dass keines dieser Aromen eine anmachende Wirkung besaß. Das war jedoch ein Irrtum. Mit etwas mehr Schwung als nötig warf er die Tür ins Schloss.
    Kopfschüttelnd und mit gerunzelter Stirn sah sie ihm dabei zu, wie er den Türverriegelungsknopf auf der Fernbedienung betätigte. Ein deutlich vernehmbares Klicken ließ keinen Zweifel mehr an seinem Standpunkt.
    Das Bankgebäude war ein eindrucksvolles, graues Gemäuer mit gewaltigen metallbeschlagenen Eingangstüren. Die Straße war auf beiden Seiten von parkenden Fahrzeugen gesäumt; es herrschte reger Auto- und Fußgängerverkehr. Die Sonne brannte ihm auf den Schädel. Ein Gefühl der Vorahnung überkam Rand, als er an der Kreuzung stehen blieb und die Gegend mit den Blicken absuchte. Auch wenn er keine Ahnung hatte, wonach eigentlich. Sein Übeltäter würde wohl kaum in Trenchcoat und Schlapphut herumlaufen.
    Die Frauen trugen sommerliche, ärmellose Kleider, und jeder schien ein Ziel zu haben. Er wartete eine Lücke im Verkehrsstrom ab und sprintete dann über die vierspurige Straße. Im Gehen nahm er die Passanten in seiner Nähe unter die Lupe. Am

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