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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Eingang der U-Bahn-Station, die sich unmittelbar vor dem Gebäude befand, herrschte ein reges Kommen und Gehen – das organisierte Chaos eines wohldurchdachten Verkehrsstroms, wie er für alle Städte typisch war.
    In der Ferne erhoben sich die unverwechselbaren gotischen Türme von Santa Maria del Mar, eingezwängt zwischen modernen Wolkenkratzern aus Glas und Stahl und malerischen kleinen Läden in engen Gassen. Versteckt neben dem Bankgebäude gab es eine Reinigung, daneben einen Zeitungskiosk – der geschlossen war. Jede Menge Bürogebäude. An den schwarz lackierten Türen des übervollen Außenbereichs einer nahen Tapasbar verabschiedete sich gerade eine Gruppe junger Büroarbeiter. Auf der Straße wimmelte es von Menschen, und die Luft war erfüllt von den angenehmen Gerüchen der zahlreichen Straßencafés. Als ihm der Duft von starkem Kaffee in die Nase stieg, erwog er kurz, sich einen Becher zum Mitnehmen zu holen.
    Alles ganz normal.
    Bis auf die Tatsache, dass irgendwo ganz in der Nähe ein Killer herumlief.
    Rand blickte die von Autos gesäumte Straße auf und ab. Jeder schien voll und ganz mit dem beschäftigt zu sein, was immer ihn hierher geführt hatte – Shopping, Geschäfte, die Rückkehr ins Büro nach dem Mittagessen. Es war ein angenehmer Sommertag. Nichts wirkte ungewöhnlich, nichts fehl am Platz. Und doch sagte ihm sein Bauchgefühl, dass alles auf eine entsetzliche Katastrophe zusteuerte.
    Er musste darauf vertrauen, dass Dakota sich nicht getäuscht hatte. Dass die Person, die den Behälter mit den Giftphiolen zuletzt in Händen gehalten hatte, irgendwo in der Nähe war. In der Bank? Aber wieso? Und, verdammt noch mal,
wer
überhaupt? Hatte er irgendein Bankgeschäft tätigen, ein Schmiergeld abheben wollen? Einen Betrag einzahlen wollen, außerhalb der Geschäftszeiten? Dieser ganze Schlamassel war sehr merkwürdig.
    Er stand in der Schlucht aus hohen Bürogebäuden. Hunderte und Aberhunderte von Firmen, Tausende Gelegenheiten, um von der Bildfläche zu verschwinden, und er hatte nicht den blassesten Schimmer, wen er in diesem Heuhaufen einer Großstadt überhaupt suchen sollte.
    Zuerst die Bank, entschied er. Eine auf Hochglanz polierte Messingtafel an der Wand am Fuß der Treppe gab die Geschäftsstunden an. Die Bank hatte vor einer Stunde die Pforten dichtgemacht. Entweder befand sich der Kerl noch drinnen – was höchst unwahrscheinlich war – oder er war irgendwo anders. In welchem Falle sich Dakota geirrt und sie es vermasselt hatten.
    Hätte es etwas an seiner Meinung über sie geändert, wenn er von ihrem Talent für das Aufspüren von Personen gewusst hätte? Er ging mal davon aus, dass er sich ihr gegenüber fair benommen hätte. Kopfschüttelnd nahm er sein Handy heraus, um nachzusehen, ob jemand aus seinem Team irgendwelche Neuigkeiten durchgegeben hatte. Das war nicht der Fall. Er runzelte die Stirn. Wieso erstattete ihm kein Mensch mehr Bericht? Oh, richtig – er hatte Cole beauftragt, alle zu veranlassen, ihm die Berichte durchzugeben. Sein Assistent würde sich nur dann bei ihm melden, wenn es Neuigkeiten gab.
    Und im Augenblick galt: Keine Neuigkeiten waren gute Neuigkeiten.
    Rand sprang die breite Granittreppe drei Stufen auf einmal nehmend empor. Die hohen, mit einem Flachrelief aus Bronze getäfelten Türen waren geschlossen. Wieso auch nicht? Scheiße. Nur so zum Spaß rüttelte er am Griff. Als die Tür daraufhin ein paar Zoll nach außen schwang, krampfte sich sein Magen mit einem Gefühl angespannter Erwartung zusammen. Er warf rasch einen Blick über die Schulter und schlüpfte hinein.
    Sämtliche Lichter brannten – für das Reinigungspersonal, vermutete er. Nicht, dass hier irgendein Lebenszeichen zu bemerken gewesen wäre. Kein Geräusch von Bohnermaschinen, keine Stimmen. Keine Musik. Was immer man hier als Berieselungsmusik benutzte, war wohl bei Geschäftsschluss abgeschaltet worden. Vielleicht traf sich der Kerl ja in einem der Privatbüros mit jemandem. Eben jener Person, die die Zahlung von zehntausend Euro an den Kellner eingefädelt hatte?
    Der Fußboden in der Eingangshalle bestand aus glänzendem, cremefarbenem Marmor. Weiter vorn befand sich eine kunstvoll verzierte Doppeltür aus Holz mit schweren, polierten Messingklinken. Die Türen besaßen in Augenhöhe eine große Glasscheibe, sodass er beim Näherkommen in das weitläufige Innere der Bank blicken konnte. Obwohl nichts darauf hindeutete, dass irgendjemand in der Nähe war, zog er die

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